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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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hatte, sah das Licht aus der Öffnung strömen und hielt geradewegs
darauf zu. Die anderen beiden folgten dem Beispiel ihres Anführers, der gegen
die Schiffshülle prallte und gefährlich ins Trudeln geriet, dann hob sich der
Felsen ruckartig, kippte nach hinten, und zum Vorschein kam das bebrillte,
hochrote Gesicht eines schweratmenden Limbeck.
    Das Schiff war konstruiert, um die Meere zu
befahren, und nicht, um wie ein Vogel durch die Luft zu fliegen, deshalb befand
sich die Einstiegsluke ein Stück über dem Boden. Haplo hatte zu seiner eigenen
Bequemlichkeit eine Strickleiter angebracht, diese rollte er jetzt aus.
    Der Zwerg, von der Gewalt des Sturms beinahe am
Schiffsrumpf plattgedrückt, fing an zu klettern, dabei warf er über die
Schulter besorgte Blicke auf die zwei anderen Felsen, die beim Schiff angekommen
waren. Einem Zwerg gelang es, sich von der Tarnung zu befreien, aber der
andere hatte offensichtlich Schwierigkeiten. Klägliches Wehgeschrei erhob sich
über das Tosen des Windes und das Donnergrollen.
    Limbeck verschluckte einen ungeduldigen Ausruf
und stieg Sprosse für Sprosse wieder nach unten, um seinem Gefährten
beizustehen.
    Haplo schaute sich gehetzt um, das blaue
Leuchten wurde unaufhaltsam schwächer.
    »Komm herauf«, rief er Limbeck zu. »Ich mache
das.«
    Limbeck konnte die Worte nicht hören, doch er
verstand ihre Bedeutung und kletterte wieder nach oben, während Haplo
leichtfüßig zu Boden sprang. Die Sigel an seinem Körper flammten blau und rot,
um ihn vor den scharfgratigen Hagelgeschossen zu schützen und – hoffte er
inständig – vor den Blitzen.
    Der Regen schlug ihm ins Gesicht, mit zusammengekniffenen
Augen betrachtete er das Gebilde, von dem der Zwerg sich nicht zu befreien
vermochte. Der zweite Begleiter Limbecks hielt den unteren Rand des Steinpanzers
umfaßt und versuchte ihn ächzend hochzuheben. Haplo kam ihm mit seiner – durch
Magie verstärkten – Kraft zur Hilfe. Er wuchtete den Block mit einem solchen
Ruck in die Höhe, daß der Zwerg den Halt verlor und bäuchlings in eine
Regenlache fiel.
    Haplo zerrte den einen auf die Füße, damit er
nicht ertrank, und hielt den anderen fest, der sich ob seiner plötzlichen
Befreiung verständnislos umschaute. Haplo scheuchte sie beide die Leiter
hinauf. Während er noch über die Schwerfälligkeit allzu wohlgenährter Zwerge
fluchte, machte ein atemberaubend nahe einschlagender Blitz ihnen allen Beine.
    Haplo verschloß und versiegelte die Luke als
letzter, in dem er die Mittelrune erneuerte. Der blaue Schimmer verstärkte
sich. Er atmete auf.
    Gram bewies mehr Geistesgegenwart, als Haplo ihm
zugetraut hätte, und brachte Decken, die er an die tropfnassen Zwerge
verteilte. Außer Atem von der Anstrengung und der Überraschung, Haplo in eine
blaue Aura gehüllt zu sehen, brachte keiner von ihnen ein Wort heraus. Sie
wrangen sich das Wasser aus den Barten, atmeten schnaufend und musterten
staunend den Patryn. Haplo wischte sich mit dem Unterarm übers Gesicht. Als
Gram ihm auch eine Decke anbot, schüttelte er den Kopf.
    »Limbeck, schön dich wiederzusehen«, begrüßte er
den Zwerg. Die Wärme der Runen bewirkte, daß das Regenwasser auf seiner Haut
verdunstete.
    »Haplo…«, meinte Limbeck. Es klang zweifelnd.
Seine Brillengläser waren mit Regentropfen gesprenkelt, er griff nach seinem
großen weißen Taschentuch, zog aber nur einen pitschnassen Lappen aus der
Brusttasche. Kläglich starrte er den traurigen Fetzen an.
    »Hier.« Gram offerierte ihm hilfsbereit einen
Zipfel seines Hemdes.
    Limbeck akzeptierte das Angebot und rieb seine
Brille sorgfältig trocken. Nachdem er sie wieder aufgesetzt hatte, musterte er
mit einem langen Blick den Jungen, dann Haplo, dann wieder den Jungen.
    Es war merkwürdig, aber Haplo hätte schwören mögen,
daß Limbeck sie beide zum erstenmal im Leben sah.
    »Haplo«, grüßte Limbeck feierlich. Er schaute
wieder zu Gram und zögerte, als wüßte er nicht recht, wie er dieses Kind
anreden sollte, das man ihm erst als Gott, dann als Menschenprinzen und zu
guter Letzt als den Sohn eines ungeheuer mächtigen Zauberers aus dem Menschenvolk
präsentiert hatte.
    »Du erinnerst dich an Gram«, rettete Haplo ihn
aus der Verlegenheit. »Kronprinz und Erbe des Throns der Volkaran-Inseln.«
    Limbeck nickte. Ein Ausdruck berechnender
Schläue trat auf sein Gesicht. Die große Maschine draußen mochte stillstehen,
aber hinter der Stirn des

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