Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
Vom Netzwerk:
fügte er verspätet und
sichtlich ungern hinzu. Er hatte Limbeck noch nie verknusen können.
    »Ein Elfenschiff?« erkundigte Limbeck sich
interessiert. »Abgestürzt? Ist es noch da? Habt ihr was von der Besatzung
gesehen?« Er wandte sich mit gesenkter Stimme an Jarre. »Gefangene, darauf
haben wir gewartet. Wir können sie verhören und dann als Geiseln festhalten…«
    »Nein«, antwortete Lof nach einigem Nachdenken.
    »Nein was?« verlangte Limbeck irritiert zu
wissen.
    »Nein, Ojehren.«
    »Ich meine, was meinst du mit ›Nein‹?«
    Lof überlegte. »Nein, das Schiff ist nicht
abgestürzt, und es ist kein Elfenschiff und nein, ich habe nichts von der
Besatzung gesehen.«
    »Woher willst du wissen, daß es kein Elften…
kein Elfenschiff ist? Es muß ein Elfenschiff sein, was denn sonst?«
    »Aber es ist keins«, verteidigte sich Lof. »Ich
erkenne ein Elfenschiff, wenn ich es sehe. Schließlich bin ich auf einem
gewesen.« Er schielte zu Jarre hin, weil er hoffte, sie beeindruckt zu haben.
Jarre war der Hauptgrund, weshalb er Limbeck nicht leiden konnte. »Zumindest
war ich nahe an einem dran, als wir damals die Elfen bei den Hebenauffern
angriffen. Dieses Schiff hat zum Beispiel keine Flügel. Und es ist nicht vom
Himmel gefallen, wie die Elfenschiffe immer. Das hier kam heruntergeschwebt,
als wollte es genau hier landen. Und…« – das Beste hatte er sich für zuletzt
aufgehoben, um vielleicht doch noch einen Punkt bei Jarre zu machen – »es ist
über und über mit Bildern bedeckt.«
    »Bilder…« Jarre schaute zu Limbeck. Hinter den
Brillengläsern hatten seine Augen einen stählernen Glanz.
    »Bist du sicher, Lof? Draußen ist es dunkel, und
es muß gestürmt haben…«
    »Sicher bin ich sicher.« Lof war nicht gesonnen,
sich den großen Augenblick verderben zu lassen. »Ich stand in der Wummerbude
auf Wache, und plötzlich sehe ich dieses Schiff, das aussieht wie ein… wie ein…
na, wie er.« Lof zeigte auf das ehrenwerte Oberhaupt aller Gegs. »Irgendwie
rund in der Mitte und an beiden Enden stumpf.«
    Zum Glück polierte Limbeck wieder einmal
gedankenverloren seine Brille und bekam den Vergleich nicht mit.
    »Wie auch immer«, fuhr Lof fort, voller Stolz,
denn alle – der Chefmechniker eingeschlossen – hingen gebannt an seinen
Lippen, »das Schiff kam aus den Wolken sachte auf den Boden, und da blieb es
hocken. Und es ist mit Bildern bedeckt. Im Licht der Blitze konnte ich sie
genau sehen.«
    »Und das Schiff war nicht beschädigt?« Limbeck
setzte die Brille wieder auf.
    »Kein bißchen. Auch der Hagel hat ihm nichts
ausgemacht. Der Sturm hat Teile vom Allüberall herumgewirbelt, aber dem
Schiff ist nichts passiert.«
    »Vielleicht ist es tot?« Jarre bemühte sich,
nicht allzu hoffnungsvoll zu klingen.
    »Ich habe Licht in den Fenstern gesehen und
Gestalten. Es ist nicht tot.«
    »Nein, es ist nicht tot«, sagte Limbeck. »Haplo.
Ein Schiff mit Bildern, genau wie das, welches ich auf Terrel Fen gefunden
habe. Haplo ist zurückgekommen!«
    Jarre trat dicht an Lof heran, packte seinen
Bart, schnupperte und rümpfte die Nase. »Wie ich’s mir dachte. Er hat wieder
den Kopf im Bierfaß gehabt. Hör nicht auf ihn, Limbeck.«
    Sie stieß den verdutzten Lof mit einem kräftigen
Schubs gegen seine Begleiter, griff nach Limbecks Arm und wollte ihn mitziehen,
zurück in die Wohnung. Wenn er erst die Füße eingestemmt hatte, war Limbeck –
wie alle Zwerge – nicht so leicht von der Stelle zu bewegen. (Den arglosen Lof
hatte Jarre überrumpelt.) Er wischte sich Jarres Hand vom Arm wie einen Fussel.
    »Haben welche von den Elfen das Schiff
entdeckt?« forschte er. »Haben sie versucht, sich anzupirschen, um nachzusehen,
wer drin ist?«
    Limbeck mußte die Frage ein paarmal wiederholen.
Lof, von den Delegationsmitgliedern wieder auf die Beine gestellt, starrte in
schmerzlichem Staunen auf Jarre.
    »Was habe ich getan?« fragte er.
    »Limbeck, komm bitte…« Jarre zerrte an Limbecks
Ärmel.
    »Meine Liebe, würdest du mich in Ruhe lassen!«
Limbeck, personifizierter Chefmechniker, schaute sie streng durch seine
glitzernden Brillengläser an. Sein Ton war barsch, sogar feindselig.
    Jarre ließ betroffen die Hände sinken. »Haplo
hat dich zu dem gemacht, was du jetzt bist«, flüsterte sie. »Uns alle hat er zu
dem gemacht, was wir jetzt sind.«
    »Ja, wir verdanken ihm viel.« Limbeck wandte
sich von ihr ab. »Nun, Lof. Waren Elfen in der Nähe?

Weitere Kostenlose Bücher