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Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)

Titel: Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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konnte besser denken, wenn er eine schöne Frau im Arm hatte, die ihn zuvor von jenen Säften befreit hatte, die den Verstand eines Mannes die verrücktesten Kapriolen schlagen ließen. Es war ihm schwergefallen, Zarah in die Intrige gegen Kolja einzubinden. Aber ihm war klar gewesen, dass der Drusnier sie sich auf jeden Fall schnappen würde. Es war nur folgerichtig, dass sich ein Lude die beste Stute in seinem Stall ganz genau ansah.
    »Hat er deine Geschichte geglaubt?«
    Zarah lachte. »Ehrlich gesagt war ich verblüfft, wie genau du dich in die Gedanken dieses Schlägers hineinversetzen konntest. Ich habe ihn warten lassen, und er hat ganz genau das getan, was du vorausgesagt hast. Er hat sich den armen Kerl geschnappt, den du zu meinem Bruder gemacht hast, und mich mit ihm erpresst. Er hat ihm sogar einen Finger abgeschnitten, damit ich sehe, wie ernst es ihm ist. Danach bin ich zusammengebrochen und habe mich ihm unter Tränen gefügt.« Sie lachte erneut ihr glockenhelles, entzückendes Lachen. »Er hat alles geglaubt, mein Meister der Täuschung.«
    »Es ist eine Sache, sich etwas auszudenken, und eine ganz andere, so eine Täuschung Wirklichkeit werden zu lassen. In unserem Fall mag geholfen haben, dass wir sehr nahe bei der Wahrheit bleiben konnten.«
    Zarah war tatsächlich die Frau eines Übersetzers am Platz der Tausend Zungen geworden, nachdem ihr Bruder einen Unfall gehabt hatte. Nur hatte ihr wirklicher Bruder diesen Unfall nicht überlebt. Den Jungen, den Kolja nun für Zarahs Bruder hielt, hatte Arcumenna in einem der Siechenhäuser der Stadt gefunden. Er würde sich niemals verplappern, da er seinen Verstand verloren hatte. Mochte Kolja mit ihm machen, was er wollte. Er war einzig und allein von Bedeutung, um dem Drusnier vorzugaukeln, er habe Zarah fest in der Hand, und dass sie nicht wagen würde, etwas gegen seinen Willen zu unternehmen.
    Hätte sie Kolja nicht den falschen Bruder geliefert, hätte er so lange gesucht, bis er vielleicht tatsächlich eine Schwachstelle Zarahs gefunden hätte. Jeder Mensch hatte einen wunden Punkt.
    Arcumenna ließ seinen Blick über den vollkommenen Leib seiner Geliebten wandern. Er kannte Zarah erst seit etwas mehr als einem halben Jahr, aber nie zuvor war er einer Frau so sehr verfallen. Vielleicht war es gut, dass er sie nur selten sehen konnte, solange Kolja nicht aus der Welt geschafft war. Der Laris von Truria wollte sich erst ganz sicher sein, dass der Unsterbliche Aaron in keinster Weise in die Geschäfte des Drusniers verwickelt war. Eigentlich war nicht vorstellbar, dass ein Unsterblicher etwas mit Freudenhäusern zu tun hatte. Aber bei Männern aus Aram konnte man nie wissen. Sie waren kompliziert und nicht so wunderbar vorhersehbar wie die Drusnier.
    Es war nicht normal, dass ein Herrscher einen Mann wie Kolja zum Hauptmann seiner Leibwache machte. Und noch verrückter waren die Dinge, die er über die Landreform gehört hatte, die Aaron plante. Auch hätte er niemals geglaubt, dass der Unsterbliche Arams mit seinem Bauernheer gegen Muwatta hätte siegen können. Bei so einem Mann musste er vorsichtig sein! Alles war bei ihm möglich. Auch dass er wusste, dass Teile seiner Leibwache alle Freudenhäuser der Goldenen Stadt unter ihre Kontrolle gebracht hatten.
    Und sosehr Arcumenna darauf aus war, den Mörder seines Freundes Leon zu richten, so musste er doch vorsichtig sein. Einen Unsterblichen wollte er nicht provozieren. Aaron war ein Mann, der einen Krieg mit Valesia anfangen würde, sollte er den Verdacht haben, dass einer seiner Vertrauten durch den Heermeister des Reiches umgebracht worden war. Er war zu impulsiv für einen Herrscher. Ganz und gar von seinen Gefühlen gesteuert. Ein Mann Arams eben.
    »Morgen muss ich zu Subai. Kolja hat es befohlen. Er wünscht, dass ich meine Freundschaften zu den Statthaltern weiter pflege. Dass ich jetzt hier bin, war ebenfalls sein Wunsch.«
    Arcumenna versetzte der Gedanke einen Stich, dass die schöne Zarah morgen in den Armen eines Wilden liegen würde. Und zwischendurch vielleicht noch einmal im Bett dieses Fleischkopfes. Er sollte die Sache mit Kolja so schnell wie möglich erledigen – dann würde Zarah ihm ganz allein gehören!
    »Was machst du für ein Gesicht?« Zarah küsste ihn sanft auf die Stirn. »Glaubst du etwa, ich sei gern bei Subai? Der Kerl stinkt immer nach Pferd. Und er ist …« Sie stockte kurz. »Er mag es, Frauen zu quälen. Einmal hat er mich zusehen lassen, wie eine seiner

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