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Drachenelfen

Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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schicken und sollte sie wider Erwarten überleben, dann würde er sie reißen und die Ordnung wäre wiederhergestellt. Zufrieden stellte er fest, dass er ruhiger wurde.
    Er dachte an die Mission. Nandalees Mission, die gegen die Befehle der Alben verstieß. Er sollte jetzt bei seinen Brüdern sein und mit ihnen darüber reden. Allerdings war sein Plan so radikal, dass er sich auslieferte, wenn er ihn ihnen vorstellte. Die Alben würden nicht dulden, was er plante. Und doch war es das einzig Richtige! Eine kleine Gruppe von Elfen könnte das Gleichgewicht zwischen Menschenkindern und Albenkindern wiederherstellen. Nandalee würde dabei eine entscheidende Rolle spielen. Die Tatsache, dass man ihre Gedanken nicht lesen konnte, zeichnete sie aus. Allerdings war der Feind, der sie erwartete, übermächtig.
    Das war der Zweck der Drachenelfen, ermahnte der Dunkle sich in Gedanken. Für solche Missionen hatten sie sie erschaffen. Er sollte jetzt nicht sentimental werden. Bevor er den entscheidenden Schritt wagen konnte, würde er zunächst ein paar Späher schicken. Ihnen drohte kaum Gefahr. Gefährlich wurde es erst für jene, die zurückgaben, was unter seinem Thron verborgen lag.
    Er dachte an seinen unvergleichlichen Schatz und dessen rechtmäßige Besitzerin. Den Ort, den es zu erreichen galt, kannte er nur aus Erzählungen. Das größte aller Gräber. Ein Göttergrab! Vielleicht waren es ja auch nur Geschichten …

    N ACH DEM FEST
    Galars Kopf brummte wie ein Wespennest. Ihm war schwindelig, obwohl er noch lag, und er atmete schwer. Manche Schlachten waren weniger schlimm als der Morgen nach so einem Fest, dachte er benommen. Blinzelnd sah er sich um. Es dauerte ein wenig, bis er sich sicher war, in seiner Werkstatt zu sein. Überall lagen Methörner herum, und dieser Geruch … Unverwechselbar. Koboldkäse! Eigentlich hatte er sich daran gewöhnt … Aber ein Kater nach einer durchzechten Nacht konnte die seltsamsten Formen annehmen. Plötzlich machte ihm der Geruch zu schaffen. Ja, ihm war regelrecht übel.
    Seufzend setzte er sich auf und biss die Zähne zusammen. Es war erstaunlich still. Da war nur das vertraute leise Blubbern verschiedener Destillate. War er der Einzige hier? Dunkel erinnerte er sich an die grölende Schar trinkfester Kameraden, die mit ihm zur Werkstatt hinabgestiegen war. Einige der schwer Betrunkenen hatten sich noch in der Nacht wieder hinaus in den Verbindungstunnel geschleppt. Damit sie im Schlaf keinen Schaden durch den Geruch hier unten nehmen , hatten sie gesagt. Weicheier, dachte Galar.
    Er blickte auf das Ding, auf das sein Kopf gebettet gelegen hatte. Ein Koboldkäse! Er musste schmunzeln. Wer immer das getan hatte, hatte Sinn für Humor. Es würde Tage dauern, den Geruch aus den Haaren zu bekommen. Falls er sich damit herumschlagen sollte, seine Haare zu waschen.
    Er runzelte die Stirn. Verfluchte Kopfschmerzen! Nein, er würde sich nicht mit Haarewaschen quälen. Wozu auch? Er stellte keinem Weib nach. Also konnte er seinem Spitznamen alle Ehre machen. Er wusste längst, dass sie ihn hinter seinem Rücken den Duften nannten.
    Galar massierte mit den Fingerkuppen seine Stirn. Verdammte Kopfschmerzen. Er wurde alt. Er konnte sich nicht erinnern, nach dem Trinken jemals solch einen Kater gehabt zu haben. Vielleicht hatten die anderen ja recht und der Gestank des Koboldkäses schwächte einen, wenn man ihm zu lange ausgesetzt war?

    In der Werkstatt brannten nur zwei Öllampen. Die übrigen mussten im Laufe der Nacht verloschen sein. Wie lange hatte er geschlafen? Galar streckte sich. Seine Glieder knackten und er hatte mörderischen Durst.
    Neben seinem neuen Destillierapparat, einem Wunderwerk aus Kupferröhrchen und Glaskugeln, stand eine ganze Reihe von Pilzhumpen. Er schüttete die Reste zusammen und trank den halben Humpen in einem Zug leer. Bei Medizin durfte man nicht zimperlich sein! Der Geschmack des schalen Gebräus verstärkte das pelzige Gefühl in seinem Mund, aber der Kopfschmerz würde bald nachlassen.
    Galar orientierte sich an dem großen kupfernen Druckkessel im hinteren Bereich der Höhle und schlenderte zum Brunnen hinüber. Dabei musste er über einige Lachen Erbrochenes hinwegsteigen. Dass ein kleines, harmloses Fest immer solche Nebenwirkungen mit sich bringen musste! Eines Tages würde er nach einem bekömmlicheren Pilz forschen. Einem

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