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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Unterschied zu früher, Rajin. Einen Unterschied, der entscheidend ist! Yyuum mag früher manchmal ein Zeitalter lang einen unruhigen Schlaf gehabt haben, aber zweifellos schlief er. Jetzt aber ist das anders. Sein Erwachen muss bereits weit fortgeschritten sein. Glaub mir.“
     
     
    Ganjon teilte einen Trupp ein, der sich in der Umgebung etwas umsehen sollte. Sicher war sicher.
    Rajin schlug vor, den beiden Drachen die Gepäckstücke während der Nacht vom Rücken zu schnallen, damit sie sich besser erholen konnten. Aber Liisho riet, damit zu warten, bis die Späher zurückgekehrt waren.
    „Wir wollen schließlich keine unliebsamen Überraschungen erleben“, sagte er. „Aber falls sich kein Grund zur Sorge ergibt, bin ich einverstanden.“
    So setzten sie sich ans Feuer.
    Ganjon machte den Vorschlag, nicht die mitgeführten Vorräte anzubrechen, sondern auf die Rückkehr der Späher zu warten. „Ich bin mir sicher, dass sie uns eine schmackhafte Jagdbeute mitbringen“, sagte er. „Einen völlig ausgestorbenen Eindruck machen diese Wälder jedenfalls nicht. Da wird es gewiss irgendein Getier geben, dass sich leicht erjagen und zubereiten lässt!“
    „Wenn Eure Männer nicht vor Hunger zu meutern beginnen, bin ich gern bereit zu warten“, gab Rajin zurück. Er selbst hatte kaum Appetit.
    Nun, da er zum ersten Mal seit ihrem Aufbruch aus Sukara Zeit hatte, ein wenig nachzudenken, kehrten die bedrückenden Erinnerungen zurück, die ihn schon so lange quälten. Er dachte an Nya und den ungeborenen Sohn, den sie unter dem Herzen trug. Er seufzte schwer, denn ein Gefühl der Hilflosigkeit wollte von ihm Besitz ergreifen.
    Er hörte Ganjon, der mit einem Ninja scherzte, den er Sekinji nannte, eine Bezeichnung für ein achtbeiniges Nagetier, das für seine Fressgier und Unersättlichkeit berüchtigt war. Mitunter kam es in manchen drachenischen Städten zu wahren Sekinji-Plagen, und manche Eltern glaubten, dass sich diese Parasiten nicht weiter fortpflanzten, wenn man das eigene Kind nach ihnen benannte.
    Ob diese Strategie bei der Nagetierbekämpfung je Erfolg gehabt hatte, war zweifelhaft. Aber Tatsache war, dass es nach jeder Sekinji-Plage eine Flut von Neugeborenen beiderlei Geschlechts gab, die diesen Namen trugen, inklusive einiger fantasievoller Variationen, und sich später im Leben deswegen jede Menge Spott gefallen lassen mussten. Aber der Ninja Sekinji schien daran gewöhnt zu sein und wusste mit beißender Ironie zu antworten.
    Für den Prinzen bildeten die Worte der Männer bald nur noch einen undeutlichen Singsang, während er wieder in die Welt seiner Erinnerungen versank. Er fasste sich mit der Hand an die Brust, wo er unter dem Wams das magische Pergament trug. Es stellte die einzige Verbindung zu den Seelen seiner Lieben dar.
    Liisho schien zu ahnen, was dem Prinzen durch den Kopf ging. „Man sollte sich nicht an Hoffnungen klammern, die kaum zu erfüllen sind, Rajin.“
    „Du hast die Worte des Magiers Abrynos gehört“, entgegnete Rajin.
    Der Weise nickte. „Gewiss habe ich sie gehört, und es mag sein, dass sich Großmeister Komrodor noch als guter Verbündeter gegen Katagi erweist. Zumindest besteht die Hoffnung. Und ich glaube sogar, dass du mit Hilfe des Großmeisters von der Kraft der Leuchtenden Steine profitieren kannst. Aber was den letzten Teil seiner Versprechungen betrifft, schien mir selbst Abrynos nicht so recht überzeugt davon, dass es möglich ist, Nya und ihren Sohn zurückzuholen.“
    „Ich habe Kojan II. auf dem magischen Pergament gesehen …“
    „Aber gewiss – nur wie willst du wissen, ob dieser Magier dich nicht nur hat sehen lassen, was du sehen wolltest?“
    „Ich bin stark genug, das zu unterscheiden.“
    „Die Illusionskunst der Magier sollte niemand unterschätzen. Und davon abgesehen hat er vielleicht gar kein eigenes Trugbild geschaffen, sondern lediglich dasjenige, das du dir selbst gemacht hast, so verstärkt, dass du es für die Wahrheit gehalten hast. Gegen Illusionen aus unserer eigenen Seele sind wir alle machtlos. Da mag man über so viel innere Kraft verfügen und so lange von den Weisesten der Weisen geschult worden sein, wie man will, es würde nicht reichen.“
    „Sprichst du aus eigener Erfahrung oder aus der anderer?“, fragte Rajin.
    „Ich habe mehr erlebt als jeder andere Mensch, der zurzeit in den fünf Reichen wandelt. Ich habe selbst die übliche Lebensspanne eines Magiers schon längst überschritten und vieles gesehen, was niemand

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