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Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Titel: Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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rechts auf ihn zubewegten. Jiru klammerte sich an den Eisenstäben in seinem Rücken fest, um nicht zusammenzusacken, als seine Beine vor Angst nachzugeben drohten. Er könnte zwar nach vorne ausweichen und versuchen seinen Angreifern zu entkommen, aber das würde ihm nichts nutzen und die Zauberschmiede höchstens ungeduldig werden lassen. Kampf und Flucht waren unmöglich. Also verharrte er, bis Uray hinter ihm stand, auch wenn es all seinen Instinkten widersprach.
    „Ganz ruhig!“, flüsterte der ältere Mann beschwörend und umfasste Jirus Handgelenke. Er keuchte, zuckte unwillkürlich. Seine Arme wurden vorsorglich mit Stoff umwickelt, dann mit groben Stricken über seinen Kopf an die Stäbe gefesselt. Mit seinen Fußgelenken wurde ebenso verfahren, nachdem Uray ihm die Beine auseinandergedrängt hatte. Erst dabei wurde Jiru bewusst, dass er barfuß war und nichts als das dünne Schlafgewand trug, mit dem er zu Bett gegangen war. Nahib, wie er sich schämte, halbnackt vor seinen Feinden stehen zu müssen! Ihm war kalt, was womöglich auch an der Angst lag, die ihn durchschüttelte. Und ja, er hatte üble Angst, die in seinen Eingeweiden wütete und jedes klare Denken verhinderte.
    „Ganz ruhig, ich werde dir jetzt den Kopf fixieren“, sagte Uray behutsam.
    Jiru stöhnte bloß matt. Das hier glich viel zu sehr den Momenten, in denen er Callin hilflos ausgeliefert gewesen war. Ein Kitzeln an seiner Oberlippe ließ ihn heftig zusammenfahren. Es war lediglich ein Schweißtropfen, all seine Sinne waren völlig überreizt. Er atmete zu schnell, konnte nichts dagegen tun. Auch der Schrei ließ sich nicht zurückhalten, als sich ein Tuch um seine Stirn schlang und ihm den Kopf nach hinten zog. Zwei Atemzüge später war er bewegungsunfähig an das Käfiggitter gefesselt. Seine Angst wandelte sich ohne Vorwarnung in Wut, die ihn gegen die Stricke ankämpfen ließ. Er war kein Spielzeug für Zauberschmiede, verdammt!
    „Lasst mich sofort frei!“, brüllte er und wand sich in seinen Fesseln.
    „Beruhige dich!“, befahl Yaris mit kühler Stimme, bevor er die Käfigtür entriegelte und langsam auf ihn zuschritt.
    „Kann nicht …“, presste Jiru zwischen den Zähnen hervor. „Ich hasse euch! Euch alle!“
    Sein sinnloser Ausbruch brachte ein spöttisches Lächeln auf die gleichmütigen Gesichtszüge.
    „Du bist mutig und nicht dumm, ich zweifle nicht, dass du dich zusammenreißen kannst. Schön durchatmen, du bist ein Mann, kein Kleinkind.“
    Schnaufend wandte Jiru den Blick ab, er zitterte am ganzen Leib vor unterdrücktem Zorn. Was hatte er getan, um solche Demütigung verdient zu haben? Und woher kam diese Wut?
    „Jiru, sieh mich an. Ich will, dass du mit mir über deinen Herrn sprichst. Sag mir alles, was du über Callin von Berken weißt.“
    Er hat mich versklavt und hergeschickt. Das war’s!
    „Sprich!“
    Der harsche Befehl verhieß wenig Gutes, sollte er sich verweigern. Jiru beschloss, Yaris zu geben, was der verlangte. Er wusste schließlich nichts, womit er Callin schaden könnte.
    „Er ist …“ Flammender Schmerz schoss durch seine Stirn und von dort durch seinen gesamten Körper, hinderte ihn, auch nur ein Wort über seinen Herrn zu verlieren. Schreiend zerrte Jiru an seinen Fesseln, bis die Attacke langsam abebbte und ihn erschöpft zurückließ. Wie sehnlich er wünschte, er könnte zusammenbrechen; nicht einmal das gestatteten ihm die Stricke. In dieser Haltung war das Luftholen schwierig und seine Arme wurden mit jedem viel zu raschen Herzschlag schwerer.
    „Konzentrier dich, Jiru. Deine Bindung zu ihm ist nicht so stark, dass es dich vernichtet. Die Blockade sitzt allein in deinem Kopf. Kämpf dagegen an, du kannst das! Sag mir, wie er aussieht. Welche Haarfarbe hat er? Das ist kein Geheimnis, Jiru, wie du weißt.“
    „Er hat … hat … schwarz …“ Vor Schmerz stammelte er die Silben fast unverständlich heraus. Bebend kämpfte er um Atem und sein Bewusstsein.
    „Schwarzes Haar also. Seine Augen, sind die ebenfalls dunkel?“
    „J-ja.“ Es wurde etwas besser. Nahezu blind vor Tränen war es ihm nicht möglich, Yaris direkt anzusehen, was zu helfen schien. Er konnte ein wenig Atem schöpfen, auch wenn die Schmerzen nach wie vor stark waren.
    „Ist er so alt wie Uray, also um die fünfzig?“
    „Nein. Nein, jünger, kaum älter als Ihr.“
    „Das ist nicht möglich, denn den ersten Dieb hat er bereits geschickt als ich noch nicht geboren war.“
    „Dann sieht er jünger

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