Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Titel: Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
Vom Netzwerk:
worauf er anspielte – und er eben genau das im Sinn hatte.
    „Dein Urgroßvater hat das Gesetz erlassen, das Versuche hinsichtlich einer zweifachen Prägung untersagt, und alle Zauberschmiede in allen vier Großreichen haben es nach der Zerschlagung des Siebten Zirkels unterzeichnet! Es sind tausende Menschen gestorben, nur weil man den Fluch brechen wollte!“
    „Vorhin warst du noch strikt dagegen, Neffe und hast es dummen Aberglauben geschimpft“, warf Uray dazwischen.
    „Du ermutigst ihn auch noch?“ Ächzend fing Ilajas das Gewicht des bewusstlosen Körpers ab, als auch der letzte Strick endlich nachgegeben hatte.
    „Du weißt, was das für uns alle bedeuten könnte, Vetter! Was macht das Leiden eines Einzelnen schon aus, zumal eines Sklaven, wenn damit die Zukunft der Zauberer gesichert werden kann? Ja, ich habe es mir überlegt, Uray. Ich hätte nicht gedacht, dass so viel Kraft in diesem Mischling stecken könnte. Ihr beide habt es gesehen, er konnte die Blockade überwinden und einige Fragen beantworten. Jeder andere wäre beim bloßen Gedanken daran fast verreckt!“ Mit einer unduldsamen Geste beendet Yaris jegliche Diskussion.
    „Er blutet, heile ihn, Ilajas.“ Er warf ihm einen Beutel mit Kieseln zu, den Yaris sicherlich bereits zuvor bereitgelegt hatte. Es waren Heilartefakte, eine von Yaris’ und Urays Spezialitäten. Diese verkauften sie normalerweise an den Tempel der Nigusa, der Göttin der Fruchtbarkeit und Heilkünste. Hier gab es viele Priester, die zwar mit der Gabe der Magie geboren wurden, aber solch schwach entwickelte Fähigkeiten besaßen, dass man sie kaum als Zauberschmiede bezeichnen konnte. Sie waren in der Lage, solche machtvollen Artefakte zu nutzen.
    „Lass ihn danach ruhen, er muss erst zu Kräften kommen, bevor es weitergehen kann“, befahl Yaris.
    „Er ist klatschnass geschwitzt, Vetter. Einer der Diener sollte ihm etwas anderes überziehen, sonst wird er womöglich krank, bevor du ihn zu Tode foltern kannst.“ Angewidert wischte Ilajas sich die Hände an seinem Wollüberwurf ab.
    „Keiner der Diener wird diesen Raum betreten. Du kümmerst dich darum, dass er alles hat, was er braucht.“ Provokativ musterte Yaris ihn, forderte ihn mit Blicken auf, ihm zu widersprechen. Das hatte Ilajas längst hinter sich, er wusste seit Jahren, es war sinnlos.
    „Kein Kommentar, Hiks, ich warne dich!“
    Der Dämon summte eine heitere Melodie, was wenig dazu angetan war, Ilajas’ Laune zu heben. Yaris hatte ihm damals Leib und Leben gerettet, indem er die Heilerkosten für ihn übernommen hatte. Er ließ ihn in diesem Haus leben, hatte ihm sinnvolle Arbeit gegeben, statt ihn in einen Tempel zu schicken, wo er unglücklich gewesen wäre. Wie viel war Dankbarkeit wert? Was musste er noch tun, um seine Schulden abzutragen?
    Knurrend akzeptierte Ilajas den Befehl und wartete, bis Yaris und Uray das Zimmer verlassen hatten, bevor er leise fluchend begann, Jiru den Stoff vom Leib zu schneiden. Drecksarbeit, nichts als Drecksarbeit!

    Jemand zog ihn nackt aus. Erschöpft und zerschlagen wie selten in seinem Leben öffnete Jiru die Lider – und wurde starr vor Schreck, als er auf eine riesige Messerklinge schaute, die sich auf seinen Hals zubewegte. Ein fremder Mann kniete über ihm, etwa in seinem Alter, das schmale Gesicht mit den leicht exotisch anmutenden hohen Wangenknochen vor Wut verzerrt. Dieser stutzte kurz, als er bemerkte, dass Jiru wach war, blickte stirnrunzelnd auf das Messer nieder und ratschte nach kurzem Kopfschütteln ungerührt weiter durch den weißen Leinenstoff von Jirus Nachtgewand.
    „Mach dir keine falschen Hoffnungen, ich werde dich nicht vögeln“, zischte er, sobald er das Gewand erfolgreich zerfetzt und sowohl den Stoff als auch das Messer aus dem Käfig hinausgeworfen hatte. Als ob Jiru sich so etwas wünschen würde!
    Die Miene des Fremden wurde noch finsterer, falls das möglich war, während er Jirus entblößten Leib betrachtete. Abrupt wandte er sich um, verließ den Käfig, verriegelte sorgfältig die Tür, packte sein Messer und stampfte aus dem Raum hinaus. Verwirrt, gedemütigt und zutiefst verstört blieb Jiru liegen, wo er war. Die Kälte des Steinbodens biss unangenehm in seinen Körper, darum rollte er sich mühsam möglichst klein zusammen. Die Zauberschmiede würden sicherlich bald wiederkommen und ihn weiterquälen. Auch der zornige Fremde war einer von ihnen, das konnte er spüren. Seine Ausstrahlung war allerdings sehr schwach und

Weitere Kostenlose Bücher