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Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Titel: Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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irgendjemandem intim berührt zu werden oder selbst einem anderen nah zu kommen. Mit dem, was der Hund zurückgelassen hatte, konnte er sowieso keinen Bettgefährten beglücken! Sich unterwürfig einem Mann hinzugeben war genauso undenkbar, nicht einmal im Dunkeln, wenn er das Mitleid und den Ekel über seinen vernarbten Körper nicht sehen müsste. Damit verwehrte er sich auch jede andere Form von zwischenmenschlicher Nähe, gleichgültig, wie sehr Ilajas sich danach sehnte, Umarmungen, Küsse und Vertrautheit erfahren zu dürfen. Einen Gefährten, der auch ohne Körperlichkeit das Leben mit ihm teilen wollte, hatte er bislang nicht gefunden, was durch den Fluch seines ungewöhnlichen Aussehens erheblich erschwert wurde.
    Er war ein Zauberschmied, der nicht zaubern konnte, ein Mann, der nicht lieben konnte. Ein kaputtes, nutzloses Werkzeug, das für Drecksarbeiten taugte. Sonst nichts.
    „Hör auf! Denk nicht daran, Ilajas, gib dich nicht dem Selbstmitleid hin. Mit dieser Art Dämon solltest du jetzt nicht ringen, der Kleine braucht dich.“
    „Wenn ich es vergessen könnte, ich wäre verdammt dankbar, Hiks ...“
    Ilajas legte seine Last vorsichtig auf dem Bett ab und deckte ihn zu. Jiru war nackt, erschöpft und stark ausgekühlt, es würde zudem noch eine Weile dauern, bis Yaris mit dem Trank bereit war.
    „Wo bin ich?“, flüsterte Jiru benommen. Sein glasiger Blick bewies, dass er jenseits der Angst angekommen war und vermutlich – hoffentlich – keine Schmerzen mehr litt. Ilajas hatte ihn großzügig mit dem Nantei-Trank bedacht und sich nur schwer davon abhalten können, ihm eine tödliche Dosis zu geben.
    „Ruh dich aus“, sagte er sanfter als beabsichtigt. „Schlaf ein wenig, wenn du kannst. Oder brauchst du etwas?“ Jiru schüttelte den Kopf. Seine faszinierend blauen Augen hingen an ihm, er musterte Ilajas mit ungeheurer Intensität.
    „Schlaf!“, wiederholte er mit Nachdruck.
    Mühsam drehte sich Jiru auf die Seite, das Gesicht ihm zugewandt, und schloss die Lider. Da er noch immer verfroren aussah, breitete Ilajas eine weitere Decke über ihn aus, bevor er sich auf einen Stuhl niederließ und duldsam wartete. Hoffentlich dauert es nicht allzu lange, bis Yaris kam!
    „Was wollt ihr mit mir machen?“, fragte Jiru mit einem leichten Lallen in der Stimme, die Lider weiterhin geschlossen. „Callin hatte mich auch in solch ein Bett gesteckt, bevor er mich magisch gebunden und gevögelt hat.“
    „Schlaf.“ Ilajas strich zögernd durch das feine weißblonde Haar. Er wollte ihn nicht anlügen, doch wenn er ihm sagte, was ihn erwartete, würde er womöglich völlig verzweifeln.
    „Ich kann nicht mehr.“ Wie ein müdes Kind klang das ... Beklommen streichelte Ilajas über die bebenden Schultern des jungen Mannes. Es gab nichts, was er als Trost bieten könnte, darum versuchte er es gar nicht erst. Nach kurzer Zeit wurde Jiru ruhiger, danach versank er in tiefen Schlaf. Er ließ Ilajas zurück mit düsteren Erinnerungen und unsinnigen Sehnsüchten, und sein einziger Trost war, dass Hiks die Klappe hielt.

    Rund eine Stunde später trat Yaris in den Raum. Er musterte Jiru flüchtig, bevor er Ilajas eine Phiole in die Hand drückte.
    „Gib ihm das. Ich komme in einer Viertelstunde, bis dahin dürfte der Trank zu wirken beginnen.“ Sprach’s und verschwand wieder.
    „Na los, mach den Kleinen gefügig! Dann haben wir’s bald hinter uns, der Bengel darf sterben und ich werde nicht mehr mit deinem Mitgefühl und Gejammer belästigt!“
    Mit zusammengepressten Kiefern rüttelte Ilajas Jiru wach. Noch bevor der junge Mann gänzlich bei Bewusstsein war, hatte Ilajas ihm die farblose Flüssigkeit über die Lippen gezwungen.
    „Was ist das?“, fragte Jiru. „Ich hatte schon etwas gegen Schmerzen.“ Er wirkte ruhig und erstaunlich klar, stellte Ilajas überrascht fest. Es war unglaublich, dass er nicht längst den Verstand sowie den letzten Funken Kampfgeist verloren hatte. Gleichgültig, wie kurz die Prägungsphase gewesen war, er war an Callin gebunden.
    „Warum sprichst du nicht mit mir?“ Jiru berührte ihn leicht am Arm, ohne ihn anzusehen. „Ich bin kein Ding, kein Gegenstand. Warum behandelt ihr Zauberschmiede mich wie ein Stück Metall? Nur dafür gut, benutzt und geschmiedet zu werden, und wenn es nichts mehr taugt, dann weg damit!“
    „Das ist nicht wahr.“ Ilajas hatte Mühe, unbeteiligt zu sprechen. Sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihn dieser Vorwurf traf.
    „Ich bin nicht

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