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Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Titel: Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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unbeteiligt zugesehen hatte, als du von diesem tollwütigen Köter angefallen und halb zu Tode gebissen wurde. Der seinen eigenen Vater hat verrecken lassen. Der davongegangen ist, während sein Onkel von der Schlägertruppe aufgemischt wurde. Yaris ist ein faules, feiges Schwein. Womit ich das Borstenvieh nicht beleidigen will.“ Hiks schien mit sich zu ringen, bevor er den nächsten Satz aussprach: „Außerdem macht es dir doch auch Freude, den Kleinen zu verhätscheln … Hey, nicht der Fleckenkohl, bitte!“
    So ganz hatte Ilajas noch nicht verinnerlicht, dass Jiru überlebt hatte. Nun blieb abzuwarten, ob er bei vollem Verstand sein würde, sobald er erwachte – und wenn ja, ob und wie lange er das durchhalten konnte. Zwei Bindungen bedeutete nichts anderes, als zwei dämonische Präsenzen im Kopf. Von Zauberschmieden, die einander hassten. Es war nicht anzunehmen, dass die beiden ruhig und still schlummern würden …

    Callin erhob sich und trat ans Fenster, um in die Ferne zu blicken. Dort, viele Meilen von ihm getrennt, war sein Sklave. Er hatte gespürt, wie Jiru gefoltert wurde, wenn auch nur schwach. Er hatte gespürt, wie Yaris sich diesen Körper nahm, der Callin gehörte und wie er ihm sein Zeichen eingebrannt hatte. Nun spürte Callin nahezu nichts mehr. Die Bindung zu ihm war nicht zerbrochen, aber von Yaris’ Macht gedämpft. Jiru gehörte jetzt ihnen beiden – und keinem von ihnen.
    „Nesri, meine Blume“, sagte er sanft, „lass uns beten. Möge Nahib über meine Schöpfung wachen, auf dass Jiru bei Verstand und Kräften sein wird, sobald er erwacht. Lass uns beten, dass er überhaupt erwacht. Und lass uns beten, dass die Dämonen gnädig mit ihm sein werden, auch wenn dies nicht in ihrer Natur liegt …

„Zu unserem Glück schweigen die Dämonen in der Regel, die wir von Geburt an unwillentlich an uns binden. Bei einigen wenigen Zauberschmieden geschieht es, dass ihr Dämon mit ihnen zu sprechen beginnt. In den meisten Fällen führt das über kurz oder lang zu Selbstmord oder Wahnsinn. Aus diesem Grund ist es auch unmöglich, einen Menschen von zwei Meistern der Bindung zu unterwerfen. Selbst wenn er das Ritual überlebt wird er anschließend zwei Dämonenstimmen ausgesetzt sein, die um die Vorherrschaft über ihn streiten, was für den menschlichen Verstand nicht zu ertragen ist. Die Dämonen waren es, die uns verflucht haben, sie werden nicht zulassen, dass wir dies zunichte machen. All unser Streben und unsere Opfer waren umsonst.“
    Aus der Chronik des Siebten Magierzirkels, von Hatura Fanjatochter, Datum unbekannt

    „Gleich wacht er auf.“
    „Denk ich auch.“
    „Was meinst du, isser hinüber?“
    „Würd’ ich mal drauf wetten.“
    „Da gehe ich mit!“
    „Was setzt du?“
    „Hm … falls er heult, kreischt und um sich schlägt, übernimmst du seinen Körper.“
    „Und falls er vernünftig mit uns reden kann, was dann? Und jetzt sag nicht, dass du dann die alleinige Führung übernimmst, ich bin kein Anfänger!“
    Jiru blinzelte. Sprachen die beiden Kerle über ihn? Da plötzlich Schweigen herrschte, hob er den Kopf und blickte sich um. Er lag in einem Bett, in jenem kleinen Raum, in den Ilajas ihn gebracht hatte. Niemand war zu sehen, er war allein.
    Seltsam, er hätte schwören können …
    „Ich hab gewonnen! Gewonnen! Er ist bei Verstand und kann uns beide hören!“
    „Die Wette gilt nicht, wir hatten den Einsatz noch nicht geklärt.“
    „Glaub nicht, du könntest dich drücken, ich …“
    „Was ist hier los? Wer spricht da? Wo versteckt ihr euch?“
    Jiru sprang auf, im höchsten Maße alarmiert. Irgendetwas war nicht so, wie es sein sollte. Diese Stimmen …
    Er sah unter dem Bett nach, lauschte an der Tür, rüttelte an dem Griff – selbstverständlich war er eingeschlossen.
    „Bleib schön ruhig, Kleiner.“
    Jiru wirbelte hektisch herum.
    „Wo seid ihr?“ Wie getrieben drehte er sich im Kreis. Hier war nichts. Kein Fenster, kein Schrank, bloß das Bett und eine leere Truhe. Vielleicht gab es ein Loch in der Wand, durch das jemand sprach, um ihn zu verspotten? Aber gleichgültig wie sehr er auch suchte, über die Wände tastete, alles abklopfte, er blieb allein.
    „Du hast ihn erschreckt.“
    „ICH? Ich kann gar nicht erschrecken. Ich bin nicht erschreckend, ich bin ein Ka’upti, du lächerlicher Wichtigtuer!“
    „Und du hast ihn DOCH erschreckt. Er ist nämlich ganz erschrocken. Nicht wahr, Jiru, du bist …“
    „HALTET VERDAMMT NOCH MAL DIE

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