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Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Titel: Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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seelisch, er war bleich, zittrig und hatte bei dem Versuch, ein bisschen trockenes Brot zu essen, jämmerlich gewürgt. Ganz bestimmt würde er im Moment nicht einmal den Apfelstrudel seiner Mutter essen können, doch Ilajas war bewusst, wie viel mehr mit solchen Erinnerungen verbunden war. All die Geborgenheit, Wärme, mütterliche Liebe, die mit dem Gedanken an Duft und Geschmack der einst gemeinsam genossenen Leckerei beschworen werden konnten ... Ilajas riss sich zusammen, bevor er selbst in nostalgischen Erinnerungen versumpfte. Seine Mutter war genauso tot wie Jirus.
    Ratlos betrachtete er den jungen Mann, der sich einmal mehr so klein wie möglich in die hinterste Ecke des Raumes zusammengekauert hatte. Was konnte er tun, um Jiru abzulenken?
    „Wie wär's mit Sonne? Sie tut euch Menschen immer gut“, schlug Hiks vor. „Verstehen kann ich’s zwar nicht, aber ein Versuch wär’s wert.“
    Ja, das war keine schlechte Idee, entschied Ilajas.
    „Ich gehe kurz meinen Vetter fragen, ob du in den Garten raus darfst“, sagte er behutsam, und drückte ihm leicht die Hand, die sich sofort um die seine klammerte. Hassenswert, dass er nicht frei war, über Yaris’ persönliches ‚Eigentum’ zu entscheiden!
    Jiru nickte stumm, als er Ilajas’ Worte verstanden hatte; sein Gesichtsausdruck verriet den Widerstreit zwischen Erleichterung und Panik.
    „Erleichterung, dich loszuwerden und Panik, dass du nicht wiederkommst ... Nicht gerade romantisch, aber immerhin ein Anfang.“
    Ilajas verzichtete auf eine Erwiderung, die sein albern kichernder Dämon sowieso überhört hätte, löste seine Hände aus Jirus Klammergriff und verließ den Raum. Offen gestanden führte er seinen eigenen Kampf gegen widerstreitenden Empfindungen – Erleichterung, dem elenden Anblick kurz entfliehen zu dürfen, banger Sorge, so rasch wie möglich zurückzukehren ...

    Jiru schreckte hoch, als eine sanfte Berührung am Arm ihn aus einem erschöpften Schlummer weckte. Mehr taumelnd als laufend ließ er sich von Ilajas wie ein altersschwacher Greis in den Garten bringen. Der größte Teil der parkähnlichen Anlage wurde von gewaltigen Bäumen dominiert, deren Schatten Jiru als düster und beängstigend empfand. Dabei liebte er Bäume für gewöhnlich, je größer, desto besser! Ilajas brachte ihn zu einer Quelle, die hier munter sprudelnd aus dem Boden hervortrat und einen Bach nährte, der das Gelände der Länge nach durchströmte, bevor er von Rohren künstlich zurück unter die Erde gezwungen wurde. Es gab Holzbänke, wo man sich niederlassen und die idyllische Stille genießen konnte. Eine Oase der Ruhe inmitten der turbulenten Stadt.
    Die Sonne wärmte seine Haut. Es gab Jiru das Gefühl, tatsächlich lebendig zu sein. Sein Körper schien ihm weniger fremd, beinahe, als würde er wirklich ihm gehören.
    „Alberner Mensch, wem denn sonst?“, quietschte Kaba und zerstörte damit diesen Moment inneren Friedens. „Uns gehört dieser Klumpen Fleisch und Knochen ganz bestimmt nicht. Wir sind nicht freiwillig in deinem Kopf!“
    „Ich weiß“ , dachte Jiru verbissen. „Verzeiht, dass ich kein Mitleid für euch aufbringen kann.“
    „Dabei hätten wir es verdient!“, meinte Sursel überraschend nachdenklich. „ Niemand fragt uns, wir werden gezwungen mit Menschen verbunden zu werden und sie dadurch zu Zauberschmieden zu machen. Ich wünschte ...“
    „Was?“ Jiru spürte, dass die Dämonen irgendetwas planten. Ihn mit Worten manipulieren wollten. Vielleicht dazu zwingen, irgendeine Dummheit begehen. Spontan packte er sich Ilajas, der neben ihm saß und brachte ihre Köpfe zusammen. So, wie er es bereits am Vortag getan hatte. Er wusste, dass dieser Mann ihm helfen wollte und es durchweg gut und ehrlich mit ihm meinte. Auch wenn er den Befehlen seines Vetters und Onkels gehorchen musste, er war Jirus einziger Verbündeter. Ilajas wehrte sich nicht, kam ihm sogar entgegen. Einen Herzschlag später spürte Jiru Ilajas‘ Bewusstsein in sich.
    „ Wir unterhielten uns gerade über Wunschträume “, rief Kaba fröhlich lachend. „Wie schön es wäre, wenn die Dämonen von dem Zwang freikämen, in menschlichen Körpern feststecken zu müssen.“
    „Es ist möglich“, murmelte Hiks gedehnt.
    „Du sagst doch immer, der Fluch wäre nicht zu brechen“, ertönte Ilajas‘ überraschte Stimme.
    „Jeder Fluch kann gebrochen werden. Das gehört zu den Grundregeln der Magie. Dieser Fluch ist allerdings derartig komplex geschmiedet, dass

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