Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)
oder wahnsinnig wird – denn ja, schon zwei Bindungen haben ihn fast umgebracht – fehlt es mir an jeglicher Motivation, es zu versuchen. Jungs, nehmt es mir nicht übel, aber ich verstehe die Logik nicht.“
„Es gibt noch eine weitere Kleinigkeit zu bedenken“, ließ Hiks sich wieder vernehmen. „Für das Ritual müssen die drei wichtigsten Metalle zusammengebracht werden – Gold, Silber, Bronze. Das zumindest wurde bislang richtig gemacht. Wenn Jiru nach dem dritten Akt nicht mehr aufwachen sollte, ist Sursels Fluch gebrochen und der Drachenfluch manifestiert sich dergestalt, dass wir Dämonen niemals mehr frei sein werden, bis die gesamte Menschheit ausgestorben ist. Und das könnte selbst für uns ein bisschen arg lange dauern.“
„Es wäre also in meinem Interesse, Jiru nicht zu opfern, um die Zukunft der Zauberschmiede zu garantieren?“, fragte Ilajas unbehaglich. Wollte er das überhaupt? Zumindest solch mächtige Magier wie Yaris und Callin waren eine Plage für alle Menschen, da sie sich nahmen, was immer sie wollten und tatsächlich das Recht dazu hatten.
„Zum einem ja, schon allein, weil Hiks’ Anwesenheit für ein längeres Leben und Gesundheit garantiert. Zum anderen könnte es in deinem persönlichen Interesse liegen, Jiru zu opfern, denn er würde dadurch, wenn alles gut gehen, von der Versklavung befreit werden. Mit der kleinen Einschränkung, dass Jiru sich freiwillig auf den Schrein legen muss, zum Beispiel, um der ganzen Versklavung durch den Tod entfliehen zu können. Natürlich in der Hoffnung, dass er eben doch überlebt. Wenn es gelingt, würden alle gefesselten Dämonen mit einem Schlag freikommen, was für deren Besitzer vermutlich mit Wahnsinn enden wird“, erwiderte Sursel. „Hiks könnte es bei dir langsam angehen, dann würdest du es durchstehen. Immer vorausgesetzt, du bekommst genug Magie zusammengekratzt, um den Bindungszauber durchzuführen. Und so weiter. Es bedarf vieler Wenn und Aber, um das Dämonenvolk von seinem Fluh zu erlösen.“
„Meine Wahl, sofern ich in der Sache mitzureden habe, besteht demnach aus einem Leben im luxuriösen Überfluss, ohne über irgendetwas selbst bestimmen zu können, oder aber Tod beziehungsweise Wahnsinn, und der winzigen Chance, dass ich die Freiheit wieder erlange“, dachte Jiru mit erstaunlicher Beherrschung.
„Wahnsinn kannst du streichen, solltest du es nicht schaffen, wirst du sofort von Kaba und mir umgebracht“, versicherte Sursel.
„Ich kann das nicht entscheiden. Das ist … Ich will nicht im goldenen Gefängnis leben und nur noch auf die Kraft meiner Lenden reduziert sein. Andere Männer würden das vielleicht als die Erfüllung ihrer Träume betrachten, für mich wäre es schlimmer als der Tod. Ich meine, ich war verheiratet, ich weiß, dass ich mir nichts aus Frauen mache – möge meine Mutter mir verzeihen.
Sterben wäre eine Alternative. Die Welt endgültig von der Willkür der Zauberschmiede zu befreien auch. Aber ich weiß nicht, wie das möglich sein soll, meinen Herren zu entfliehen, und … Es ist mir zu viel!“
Ilajas spürte, dass Jiru sich einer Panikattacke näherte – der junge Mann atmete viel zu hektisch und wand sich ruhelos in seinen Armen.
„Halt ihn fest!“, befahl Sursel energisch. Einen Moment später fühlte Ilajas die Welle der Erschöpfung, die über Jiru zusammenschlug, bevor dieser in sich zusammensackte und dadurch die Verbindung unterbrochen wurde. Die Dämonen hatten ihn in Tiefschlaf versetzt.
„Der schläft jetzt erst einmal“, kommentierte Hiks trocken. Es war seltsam, wieder mit Hiks allein zu sein. Die Nähe zu Jirus Bewusstsein hatte sich gut angefühlt, auch wenn die beiden zusätzlichen Dämonen recht anstrengend waren.
„Was sollen wir deiner Meinung nach tun?“, fragte Ilajas, während er Jiru fluchend ins Haus zurückschleppte. Irgendjemand musste ihn zu einem Dasein als Lastesel verflucht haben!
„Keine Sorge, deine Verwandtschaft ist für solche Gehässigkeiten nicht mächtig genug und die Dämonen hätten kein Interesse daran. Obwohl es vielleicht ein interessantes Experiment in Sachen Fluchtechnik sein könnte – hey, schon gut, nicht aufregen!
Zu deiner Frage: Ihr solltet erst einmal gar nichts tun. Callin muss herkommen und sich mit Yaris arrangieren. Das wird Zeit kosten, die Jiru nutzen kann, um sich zu erholen. Außerdem wird es unterhaltsam werden, da die beiden schon ewig verfeindet sind, ohne sich je gesehen zu haben. Dass sie zusammenarbeiten
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