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Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition)

Titel: Drachenfluch1: Zauberschmiedekunst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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man es ruhigen Gewissens als unmöglich bezeichnen darf, ihn zu brechen“, erwiderte Sursel. „Es müssten viele merkwürdige Faktoren zusammenkommen.“
    „Es ist verboten, mit Zauberschmieden darüber zu reden!“, fuhr Kaba piepsig dazwischen.
    „Warum?“, fragte Jiru sofort.
    „Weil ... weil … Na gut, du bist kein Zauberschmied und Ilajas höchstens ein halber ...“
    „Ich zeige es ihnen!“, verkündete Sursel mit einer Bestimmtheit, die keinen Widerspruch zuließ.
    Jiru spürte, wie sein Bewusstsein gemeinsam mit Ilajas‘ davongeschwemmt worden, in eine lang vergangene Zeit, einen fremdartigen Ort ...

    Dämonen. Überall Dämonen, nicht als körperlose Stimmen, sondern als lebendige Geschöpfe. Jiru erblickte Tentakel, Klauen, gewaltige messerscharfe Zähne. Die unwillkürliche Frage, was diese Bestien fraßen, wurde prompt beantwortet – in dieser unterirdischen Welt tummelten sich zahlreiche andere Wesen, allesamt genauso riesig und fremdartig wie die Dämonen. Da waren Drachen, geflügelt und ungeflügelt, Insekten von der Größe eines Hauses, Schlangen, molchartige Geschöpfe in Tümpeln und unterirdischen Seen und vieles mehr, wofür Jiru keinen Namen wusste. Sie alle jagten einander. Die Drachen waren mächtiger als die Dämonen, diese hingegen listenreicher und besser darin, sich zu verbergen – ihre wandelbaren Körper konnten das gesamte Reich des Schlundes bewohnen, während zumindest die geflügelten Drachen sich bevorzugt in Höhlen aufhielten. Nur diese beiden Völker besaßen magische Kräfte. Die Königin der Dämonen und der Fürst der Drachen sorgten für einen fragilen Frieden, darum kam es selten zu offenen Kämpfen.

    „Lass dich treiben, Jiru, wehr dich nicht“, flüsterte Sursel. „Du auch, Ilajas. Es ist erschreckend für euch Menschen, an den Erinnerungen eines gesamten Volkes teilzuhaben, doch es geschieht euch nichts. Ich bin mächtig genug, um euch beide zu beschützen. Werdet eins mit unseren Gedanken, dann werdet ihr den Schlund begreifen können, sowie die Ursache des Fluches, der unser Schicksal an das der Menschen gebunden hat.“
    „Hab keine Angst, du wirst dich nicht verlieren, ich halte dich fest.“ Das war Ilajas. Vertrauensvoll ließ Jiru zu, dass Ilajas ihn körperlich wie geistig umarmte. Es tat ihm wie schon davor gut, nicht allein mit den Dämonen sein zu müssen …

    Gelegentliche Expeditionen an die Oberfläche hatten gezeigt, dass weder Drachen noch Dämonen dorthin ausweichen konnten. Zwar gab es dort reichlich Nahrung, Platz und lediglich eine Spezies intelligenter Kreaturen, zudem besaßen diese so genannten Menschen keine Magie und konnten ihnen darum nicht gefährlich werden. Doch die Sonne schadete ihnen, vor allem den Dämonen. Keine Magie war mächtig genug, sich dauerhaft vor ihr zu schützen und auf ein Leben, das auf die wenigen Stunden der Nacht begrenzt war, wollten sie sich nicht einlassen.
    Es gab in den Weiten des Schlundes einen Ort, der als geheiligtes Terrain galt. Hier ruhten alle Fehden, es war strikt untersagt, aus Hunger oder Gier Blut zu vergießen, denn ausschließlich an diesem Knotenpunkt aller magischen Strömungen dieser Welt ließen sich Rituale verwirklichen, die ein gesamtes Volk verfluchen konnten.
    Gelegentlich verirrten Menschen sich hierher, da der Ort recht nah an der Oberfläche lag. Aus diesem Grund wachten Dämonen und Drachen gemeinsam, um die Erinnerungen der lächerlichen Zweibeiner zu beeinflussen und sie anschließend zurück ins Oberreich zu schicken.
    Vor rund tausend Jahren gelang allerdings einem Menschen das schier Undenkbare: Er verletzte den Dämon, der Wache hielt, mit Hilfe eines Drachen schwer und änderte damit das Schicksal beider Welten. Haran war der Name des Mannes, der Geist des Dämons blieb bis zu Harans Tod an ihn gebunden. Er erhielt dadurch magische Kräfte und wurde zum ersten Zauberschmied. Dass er diese Bindungsfähigkeit an seine Kinder vererbte, wurde zum Fluch für alle Dämonen.
    Der Drache, der an dem Anschlag beteiligt war, hatte sich eigentlich bloß an dem Dämon für eine bedeutungslose Beleidigung rächen wollen. Der Name des unglücklichen Dämons lautete Sursel …
    Als Bedingung, um den Fluch brechen zu können, hatte der Drache bestimmt, dass vierundzwanzig Dämonen freiwillig ihr Leben auf dem heiligen Ritualplatz lassen mussten. Niemand fand sich dazu bereit, auch dann nicht, als immer mehr von ihnen an Zauberschmiede gefesselt wurden.
    Nach einigen Jahrzehnten

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