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Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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nicht so schlimm, wie es sich anhört. Ich faßte mich, noch ehe ich am Boden landete und schwebte unbeschadet in der Luft. Von dieser Lage aus tastete ich mit meinen Gedanken umher, holte die Flasche aus Aahz Händen und beförderte sie in meine eigenen.
    »Wenn du darauf bestehst«, sagte ich lässig und nahm einen langen Zug aus der Flasche.
    »Du hältst dich wohl für sehr gewitzt, wie?« spottete Aahz, dann grinste er.
    »Ich schätze, das bist du auch. Du hast dich ganz gut geschlagen ... für einen Amateur.«
    »Einen Profi«, korrigierte ich. »Einen bezahlten Profi.«
    »Ich weiß«, grinste Aahz zurück. »Für einen Amateur bist du ziemlich clever. Für einen Profi hast du noch eine Menge zu lernen.«
    »Nun komm aber, Aahz!« protestierte ich.
    »Aber das kann warten«, lenkte Aahz ein. »Du kannst dich ruhig entspannen und dich eine Weile amüsieren ... solange du kannst.«
    »Was soll das heißen?« Ich runzelte die Stirn.
    »Nichts!« Aahz zuckte mit Unschuldsmiene die Achseln. »Absolut gar nichts.«
    »Warte mal, Aahz«, sagte ich bissig und sprang auf. »Ich bin jetzt Hofzauberer, nicht wahr?«
    »Das ist richtig, Skeeve«, nickte mein Lehrer.
    »Hofzauberer ist der Job, auf den du mich gehetzt hast, weil er so einfach ist, stimmt's?« drängte ich ihn weiter.
    »Stimmt ebenfalls, Kind«, er lächelte und nickte nun noch heftiger.
    »Dann kann doch nichts schief gehen? Nichts Ernstes?« erkundigte ich mich besorgt.
    Aahz nahm seine Weinflasche wieder an sich und trank ausgiebig, ehe er antwortete.
    »Denk immer daran«, grinste er. »Dann kannst du nachts besser schlafen.«
    »Nun komm, Aahz!« jammerte ich. »Du bist doch angeblich mein Lehrer. Wenn ich irgend etwas übersehe, dann mußt du es mir sagen. Sonst lerne ich doch nichts dabei.«
    »Nun gut, Lehrling«, lächelte Aahz und betonte das letzte Wort bösartig. »Du hast einiges übersehen.«
    »Zum Beispiel?« fragte ich und wand mich unter seinem Lächeln.
    »Zum Beispiel Gus, Ajax und Brockhurst, die du ohne Anweisungen auf Tauf zurückgeschickt hast.«
    »Anweisungen?« Ich blinzelte verständnislos.
    »Um Tanda brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, aber die anderen drei ...«
    »Warte eine Minute, Aahz«, unterbrach ich ihn, ehe er zu weit vom Thema abkam. »Was für Anweisungen?«
    »Anweisungen, nicht über unser kleines Scharmützel hier zu reden«, erläuterte Aahz geistesabwesend. »Tanda wird ihren Mund zu halten wissen, aber die anderen drei nicht.«
    »Du meinst, sie reden?«
    »Ist ein Froschhintern vielleicht wasserdicht?«
    »Was ist ein Frosch?« gab ich zurück.
    »Mit Geld in der Tasche und frisch zurück von einem siegreichen Feldzug gegen eine überwältigende Überzahl ... natürlich werden sie reden!« polterte Aahz. »Sie werden sich bei jedem, der es hören will den Mund fusselig reden. Und mehr noch, sie werden die Geschichte mit jedem Mal weiter ausschmücken, bis es so klingt, als seien sie die größten Kämpfer, die sich jemals geschlagen haben und du der größte Stratege seit Gronk!«
    »Was soll daran schlimm sein?« erkundigte ich mich und freute mich im Stillen. Ich wußte nicht, wer Gronk war, aber Aahz Darstellung klang hübsch.
    »Gar nichts«, antwortete Aahz unschuldig. »Außer daß alle Welt nun hinterher sein wird zu erfahren, wer du bist, wo du bist und was du bist ... auch daß du anzuheuern bist und selbst Leute verpflichtest. Wenn es irgendwo in allen Dimensionen einen Ort gibt, wo die Leute solche Informationen beachten, dann auf dem Bazar von Tauf.«
    Ungeachtet dessen, was mein Lehrer davon halten mag, so bin ich kein langsamer Denker. Ich begriff mit einem Schlag, was seine Äußerung alles zu bedeuten hatte ... begriff es und legte mir eine Antwort zurecht.
    »Dann werden plötzlich unzählige Leute vorbeischauen, uns einen Job anbieten oder bei uns Arbeit suchen«, gab ich zu. »Na und? All das heißt nichts anderes, daß ich eine Menge Übung beim Ablehnen bekommen werde. Wer weiß, vielleicht verbessert es meine Stellung hier sogar etwas, wenn man erfährt, daß ich häufig von seltsamen Wesen anderer Welten aufgesucht werde.«
    »Natürlich«, kommentierte Aahz finster. »Es besteht immer noch die Chance, daß einer auf dem Bazar hört, daß sein Gegenpart daran denkt, dich anzuheuern, und beschließt, dich mit Gewalt von der Liste zu beseitigen. Entweder das, oder irgendein junger Hitzkopf will sich einen Namen machen, indem er einen unschlagbaren Zauberer angreift, von dem

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