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Drachengold: Roman (German Edition)

Drachengold: Roman (German Edition)

Titel: Drachengold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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und allesamt waren hungrig und ausgedörrt. Der Bach füllte das kleine Becken, das ursprünglich dazu gedacht gewesen war, die Drachen zu tränken, nur noch spärlich tröpfelnd.
    Kulingile war einmal während der Nacht zurück ans Ufer gekommen – und zwar so verstohlen und heimlich, wie es einem Drachen von annähernd sechsundzwanzig Tonnen Gewicht nur möglich war –, damit Demane sich von Sipho einen Kanister geben lassen konnte.
    »Er hört einfach nicht auf mich«, sagte Demane, der in Kulingiles riesigem Schatten saß und gierig das Wasser hinunterstürzte. Der Körper des Drachen schwankte unter seinem wilden Schwanzschlagen hin und her, und die Stacheln auf seinen Schultern waren in alle Richtungen aufgestellt. »Er wollte mich einfach nicht zurückbringen, bis ich zu husten anfing, weil ich so ausgetrocknet war. Außerdem hat er mich keine Sekunde aus den Augen gelassen, sodass ich auch nicht hätte herschwimmen können. Sir, wir haben ein Schiff entdeckt …«
    »Roland hat uns bereits davon erzählt«, sagte Granby. »Es lohnt sich also nicht, Kulingile verrückt zu machen, indem du zu türmen versuchst. Warum zur Hölle bist du denn nicht in den Wald gerannt, wie Roland es dir gesagt hat? Du und Laurence«, fügte er empört hinzu. »Wenigstens ist es für dich noch nicht zu spät dazuzulernen.«
    »Ist sie …«, begann Demane.
    »Oberfähnrich Roland wird wieder ganz gesund werden«, sagte Laurence tonlos. »Und wir werden uns über deinen kleinen Ausflug unterhalten, sobald die Umstände es erlauben.«
    Demane warf ihm einen schuldbewussten Blick zu, aber dann wurde er von Granby erlöst, der rief: »In Ordnung, Kulingile, er ist fertig. Wenn er das nächste Mal Wasser braucht, dann brüll einfach herüber, und wir werden einen Schutz bereitstellen.«
    Kulingiles Antwort bestand darin, dass er Demane wieder packte, aber er ruhte jetzt etwas entspannter auf seinem Felsen, und eine Stunde später ließ er Demane auf seinem Rücken sitzen, anstatt ihn die ganze Zeit über in den Klauen zu halten. Demane wirkte nicht besonders erleichtert, sondern saß verloren dort und beobachtete die anderen Flieger, die Schultern nach vorn gebeugt, um sich vor dem eisigen Wasser zu schützen, das immer wieder über Kulingiles Hinterläufe spülte und hochspritzte.
    »Mir gefällt der Gedanke gar nicht, wegzugehen und es allein Kulingile zu überlassen, die Lage hier im Blick zu behalten; er ist zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt«, sagte Temeraire. »Nicht, dass ich ihm das zum Vorwurf machen würde, ganz und gar nicht. Aber vielleicht denkt er im Moment einfach nicht daran, auch auf meine Mannschaft aufzupassen.«
    »Du kannst mich doch im Augenblick nicht ernstlich in Gefahr wähnen«, sagte Laurence. Eine demoralisiertere Ansammlung von Männern als die verbliebenen Matrosen war schlechterdings nicht vorstellbar.
    »Beim letzten Mal habe ich auch nicht gedacht, dass dir was passieren könnte«, erwiderte Temeraire, »und offensichtlich lag ich falsch. Es kommt mir gar nicht so vor, als wenn sich die Situation so besonders verändert hätte: Kulingile hat nicht mehr als dreißig Matrosen getötet, und die übrigen könnten mühelos wieder eine Destille bauen, wo du doch dem Alkohol die ganze Schuld gibst. Ich hingegen sehe die Sache ja ein bisschen anders«, fügte er spitz hinzu. »Schließlich habe ich auch früher schon betrunkene Seeleute gesehen, und die haben nie ein Schiff angesteckt oder versucht, dich zu entführen. Ich bin mir sicher, mit diesem Haufen hier stimmt irgendetwas nicht.«
    Das war gut möglich, aber Laurence hatte inzwischen das Gefühl, dass er den Männern so wenig zugetraut hatte, um nur das Schlechteste in ihnen zum Vorschein zu bringen. Er hatte gar nicht gewollt, dass sie etwas zuwege brachten, falls das denn möglich gewesen wäre.
    »Aber es muss doch jemand auf die Jagd gehen«, sagte Laurence. »Du, Iskierka und Kulingile, ihr habt in letzter Zeit nicht genügend zu euch genommen, als dass ihr zwei Tage lang ganz ohne Essen auskommen könntet. Und Kulingile hat das ganz sicher auch nicht vor.«
    »Dann soll eben Iskierka losfliegen«, sagte Temeraire.
    »Ich will auch nicht weg«, empörte sich Iskierka, hob den Kopf und stieß überall Dampf aus, und nach kurzem Herumstreiten wurde die Sache per Los entschieden. Granby zog eine Linie in den Sand, und Temeraire ließ eine Klaue voll Kieselsteine hinunterregnen – Kieselsteine, seiner eigenen Wahrnehmung nach, wobei jeder

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