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Drachengold: Roman (German Edition)

Drachengold: Roman (German Edition)

Titel: Drachengold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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der Insel: Granbys neuer Drachenarzt Mallow war mit der Allegiance untergegangen, und Dorset war auf dem Stützpunkt in Neusüdwales zurückgelassen worden. Dewey, ein ehemaliger Barbier, konnte nur wenig ausrichten. Als Medizin gab es im Grunde nur das selbstgebraute Gesöff.
    »Nun ja, immerhin wird uns jetzt der Zwieback nicht ausgehen«, sagte Granby mit einem Anflug von Galgenhumor zu Laurence. Sie saßen am Strand auf einigen Stücken Treibholz und sahen aus sicherer Entfernung zu, wie die Arbeit voranging. Die Drachen waren so schlecht aufgelegt, dass man sie nicht in die Nähe der Matrosen kommen lassen konnte, was diesen sehr lieb war, denn sie legten ebenso wenig Wert darauf, die Drachen neben sich zu wissen. Temeraire hätte es am liebsten gesehen, wenn jeder einzelne Flieger dicht bei ihm bleiben würde. Angesichts von Kulingiles Zorn und der Zerstörung, die dieser angerichtet hatte, fand er seinen Vorschlag keineswegs unverhältnismäßig oder übertrieben. »Aber Laurence, niemand kann etwas anderes erwarten«, hatte er behauptet. »Ich habe noch nie etwas so Empörendes gesehen. Nicht einmal Prinz Yongxing hat versucht, dich vor meiner Nase davonzuschleifen, als hätte ich bei allem nicht auch ein Wörtchen mitzureden. Ich kann Kulingile wahrlich keinen Vorwurf machen. Bist du dir sicher, dass du dich nicht lieber auf die andere Seite von mir setzen willst, wo sie dich nicht sehen können?«
    Laurence war sich ganz sicher, auch wenn die tiefen Furchen, die Temeraires rastlose Klauen immer wieder in den Sand zogen, Ausdruck der starken Beunruhigung des Drachen waren. Mehr Zugeständnisse konnte Laurence Temeraire jedoch nicht abringen: Er und Granby hielten eine Viertelmeile Abstand zum Lager und hatten nichts zu tun, als herumzusitzen und sich von Drachen in der Größe von Fregatten vor einer Gruppe von abgerissenen und hoffnungslosen Schiffbrüchigen bewachen zu lassen.
    Kulingile hatte die Sache auf die Spitze getrieben, indem er vom Strand weg zu einer Felseninsel nicht weit vom Ufer entfernt geflogen war. Dort hockte er auf den Hinterläufen; in seinen gewölbten Klauen bewachte er Demane, von dem allerdings von Zeit zu Zeit Einwände zu hören waren. Immer mal wieder winkte Demane nachdrücklich zum anderen Ufer, doch Temeraire war fest entschlossen, seine Aufforderung, herüberzukommen und ihn zurückzuholen, nicht zu verstehen.
    »Du kannst doch nicht wollen, dass ich mich so über Kulingiles Willen hinwegsetze«, sagte er, »und ich bin mir sicher, dass ihm im Augenblick alles wie eine Provokation vorkommen würde. Nicht, dass ich Kulingile im Kampf nicht überlegen wäre, aber ich lege keinen Wert darauf, das unter Beweis stellen zu müssen.« Er selber hatte sich in einem schützenden Bogen hingelegt, und Iskierka hatte einige ihrer zusammengerollten Körperwindungen über seine Hinterbeine gelegt. Auf diese Weise ineinander verschlungen, bildeten die beiden eine unüberwindliche Mauer um Laurence und Granby.
    »Himmel, Ferris, nun gucken Sie doch nicht so mürrisch«, sagte Granby, als Ferris den Strand entlanggetrottet kam, um wieder einmal Bericht zu erstatten. »Die verdammten Narren tun mir ja leid, aber im Endeffekt ist es auch nicht schlimmer, von einer Drachenklaue erwischt zu werden, als am Galgen zu baumeln, und sie sind allesamt Meuterer. Es kann ja wohl nicht noch mehr passiert sein, seitdem wir hier herumsitzen und zuschauen.«
    »Ach nein?«, polterte Ferris los und war so aufgebracht, dass er alle Förmlichkeiten vergaß, obwohl sich Flieger gewöhnlich nicht so leicht aus der Ruhe bringen ließen. »Es gibt kaum mehr Zwieback, der uns ausgehen könnte: Einige der großen Palmen sind umgestürzt und in den Bach gefallen, der dadurch so gestaut wurde, dass die letzten Stunden lang ein stetiges Rinnsal die neue Grube unter Wasser gesetzt hat.«
    Die Grube stand rund fünf Zentimeter unter Wasser, und der Schlamm stank nach verdorbenem Pökelfleisch. Alle unten liegenden Fässer waren im Matsch versunken. Ferris hatte bereits einige Männer damit beauftragt, die ruinierten Fässer aufzustemmen und alles an Zwieback, was nicht vollgesogen war, herauszuholen und in neue Behältnisse umzufüllen, die rasch und notdürftig aus Palmenblättern angefertigt worden waren. Beinahe die Hälfte der ohnehin schon nicht ausreichenden Verpflegung war unbrauchbar geworden.
    »Wir wären wahrscheinlich ohnehin schon verhungert, wenn Kulin gile unsere Reihen nicht so ausgedünnt hätte«, sagte

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