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Drachenjagd

Drachenjagd

Titel: Drachenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Zuber
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Magier. »Allerdings benötigst du dafür die Genehmigung des Rates. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass solch starke Magie in den Archiven frei zugänglich ist.«
    »Dann müssen wir uns eine andere Lösung einfallen lassen.«
    Sie verfielen ins Grübeln, da klatschte Thanan plötzlich mit der Hand auf die Stirn.
    »Die Pergamente!«, rief er aufgeregt.
    Garathond sah ihn verständnislos an.
    »Die Schriftrollen des Kaufmanns. Neben dem Ring lagen mehrere Dokumente, womöglich war auch der Bannspruch darunter.«
    »Das wäre durchaus denkbar«, stimmte Garathond zu.
    »Ich breche sofort auf«, sagte Thanan voller Tatendrang.
    »Gut. Aber beeile dich. Wir wissen nicht, wie viel Zeit dir bleibt. Die Schockwelle dürfte sie vorübergehend geschwächt haben, aber sobald sie genug Kraft hat, wird sie erneut versuchen, deinen Körper zu übernehmen.«
    »Nur ein Grund mehr, sofort aufzubrechen!«
    Thanan umarmte den alten Mann und wankte zur Tür hinaus.
    »Warte«, rief Garathond, nuschelte leise und legte die Hand auf Thanans Stirn. Sofort fühlte er sich frisch und ausgeruht, die Schwere des Weins war wie fortgeweht.
    »Danke.«
    Der Assassine verschmolz mit dem Dunkel der Nacht.
     
     
    Gardisten mit knisternden Fackeln umringten das Haus des Kaufmanns, die Ermordung musste sich herumgesprochen haben. Ein Seufzer entfuhr ihm. Das hatte gerade noch gefehlt.
    Thanan hielt sich verborgen und beobachtete. Die Wachen patrouillierten um das Gebäude, bewachten sowohl den Vorder-als auch den Hintereingang. Die Fenster im ersten Stock dagegen waren dunkel. Entweder schliefen die Bediensteten schon, oder aber sie befanden sich gar nicht mehr im Haus.
    Der Assassine prägte sich die Routen der Gardisten ein, wartete den richtigen Zeitpunkt ab und sprintete los. Im Schutz der Dunkelheit sprang er behände über den Zaun, landete sanft wie eine Katze auf der anderen Seite. Zwei, drei schnelle Schritte überbrückten die Distanz zum Haus. Er sprang gegen die Steinmauer, drehte sich in der Luft, stieß sich mit dem Fuß nach oben und fasste das Geländer des Balkons.
    Keine Sekunde zu früh, genau in diesem Moment schlurfte ein Gardist um die Ecke.
    Die Muskeln in Thanans Armen waren bis zum Zerreißen gespannt, er musste seine ganze Kraft aufbieten, um den Körper hoch zu hieven. Er rollte auf den Balkon und lauschte einen Moment mit angehaltenem Atem.
    Die Wache schien nichts bemerkt zu haben, der Soldat gähnte ausgiebig und trottete gemächlich weiter seine Runden.
    Thanan fummelte einen Dietrich aus seiner Gürteltasche hervor und machte sich am Schloss der Balkontür zu schaffen. Keine Herausforderung für einen Mann mit seinen Talenten. Es klickte leise, die Tür sprang auf. Auf leisen Sohlen schlich Thanan durch den Flur.
    Der Weg zum Arbeitszimmer war ihm nur allzu gut bekannt.
    Die Tür stand sperrangelweit offen, der Raum war verlassen. Schriftrollen lagen achtlos auf dem Schreibtisch verstreut. Ein Brief der liebenden Tochter, Aufstellungen von Warenbeständen der Handelskontore, Kostenabrechnungen, alles ohne Belang.
    Wo war der Bannspruch?
    Im Augenwinkel sah Thanan ein Stück Papier unter dem Schreibtisch herausragen. Er bückte sich und zog das Pergament hervor. Das musste es sein. Die elfischen Schriftzeichen konnte er zwar nicht entziffern, aber das königliche Siegel unter dem Text war unmissverständlich. Und die Schriftrolle war alt. Sehr alt.
    Ganz vorsichtig rollte er sie zusammen und verstaute sie in seinem Mantel.
    Zeit, zu gehen.
    »Was tust du hier?«
    Raziah.
    »Ich … äh … mache meine Arbeit«, schlug Thanan mit gedämpfter Stimme vor.
    »Du warst schon einmal hier.«
    »Das geht dich nichts an. Ich hatte etwas vergessen und jetzt gehe ich.«
    »Mach keine Dummheiten, du würdest es bereuen,« zischte sie.
    Thanan rollte die Augen. Da hörte er plötzlich Schritte auf der Treppe. Jemand näherte sich. Thanan konnte zwei Stimmen ausmachen. Knarzende Lederrüstungen, das Geklirr stählerner Waffen.
    Gardisten.
    Jeden Moment konnten sie zur Tür reinkommen.
    Der Fluchtweg war blockiert, das Fenster des Arbeitszimmers auch kein Ausweg, direkt darunter standen Wachen. Eine Möglichkeit, sich zu verstecken, gab es nicht, dafür war der Raum zu klein.
    Er saß in der Falle!
    »Misch dich jetzt nicht ein. Tot nütze ich dir nicht!«, flüsterte er.
    Thanan verbarg sich neben der Tür, verschmolz mit der Finsternis. Sobald die Wachen in Reichweite waren, packte er in einer fließenden Bewegung seinen

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