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Drachenjagd

Drachenjagd

Titel: Drachenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Zuber
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Dolch, die Klinge nach unten gerichtet, trat aus der Tür und bohrte die Klinge in den Oberschenkel des ersten Gardisten. Der Assassine sprang auf den überraschten Elf zu, verpasste ihm einen Tritt gegen den Brustkorb und stieß sich ab, wirbelte herum und trat dem Kameraden gegen den Hals, dass dieser gegen das Geländer krachte. Das Holz knackte und brach, der Soldat fiel herunter und schlug scheppernd auf dem Boden auf.
    Sie hatten nicht einmal genug Zeit gehabt, ihre Waffen zu ziehen.
    »Menwin, was ist da oben bei euch los?«
    Den anderen Gardisten war der Krach nicht entgangen.
    Jetzt zählte jede Sekunde, sonst hing die ganze Wache an seinen Fersen. Thanan warf noch einen Blick auf den Soldaten, der stöhnend seine Hand auf die blutende Wunde presste.
    Von ihm ging keine Gefahr mehr aus.
    Der Assassine spannte seine Muskeln bis zum Äußersten und rannte los. Prallte durch die Balkontür, die laut scheppernd gegen die Wand krachte, missachtete den Schmerz in seiner Schulter und stieß sich von der Balustrade ab. Seine Finger bekamen das Dach des Nebenhauses zu fassen, er baumelte an dem Balken und zog sich hinauf.
    Die Wachen waren in hellem Aufruhr. Sie schwatzten wild durcheinander, rannten durch das Haus, suchten nach dem Angreifer. Im Schutz der Dunkelheit beobachtete Thanan das aufgeregte Treiben.
    Er war gerade nochmal davon gekommen.
     
     
    Garathond stand gebückt an seiner Werkbank, den Kopf in seinen Büchern vergraben, die Wohnung hell erleuchtet. Thanan klopfte mehrmals leise ans Fenster, bis der alte Magier ihn endlich hörte und einließ. Der Assassine zog das Pergament aus dem Mantel und reichte es ihm.
    Garathond setzte sich und studierte die Schriftrolle. Thanan wartete geduldig ab.
    »Du hast es geschafft, mein Guter, das ist der Bannspruch.«
    »Hervorragend«, seufzte er, »dann sag den Spruch auf und befreie mich von diesem ... Ding!«
    Garathond schüttelte traurig den Kopf.
    »Das wird nicht möglich sein, tut mir leid.«
    Thanan starrte ihn entgeistert an.
    »Der Spruch kann nicht umgekehrt werden. Hier steht, dass Raziah eine unsäglich böse Elfenkönigin war, die ihr eigenes Volk gnadenlos unterdrückt hat. Sie hat all ihre Widersacher unbarmherzig vernichtet, selbst der stärkste Magier ihrer Zeit konnte sie nicht aufhalten. Letztendlich war es Curanan, ihr eigener Mann, der sie in eine Falle gelockt und in einem unachtsamen Moment ihre Seele in diesen Stein gebannt hat. Und er hat dafür Sorge getragen, dass der Zauber nicht umgekehrt werden kann. Aber etwas hat er übersehen ...«
    »Ja?« Thanan horchte auf.
    »Nein, nichts Gutes«, wehrte der alte Mann ab. »Curanan hat nicht bedacht, dass die Magie des Banns im Laufe der Zeit schwächer wird. Es dauerte zwar Jahrhunderte, aber jetzt ist er bald gebrochen.«
    »Kannst du den Ring nicht zerstören, in eine andere Dimension teleportieren, einfach nur zum Teufel jagen?«
    »Das könnte ich durchaus«, sagte der Magier. »Aber ihr seid untrennbar verbunden. Sie würde dich mit ins Verderben reißen.«
    »Bis der Tod uns scheidet, hahaha. Du bist nun mein. Die Zeit meiner Rache ist gekommen ...«, unterbrach Raziah. Ihre Worte erklangen aus Thanans Mund. Die Stimme klang röchelnd, verzerrt, als ob es eine ungeheure Anstrengung wäre, die Worte herauszuwürgen.
    Garathond starrte ihn erschrocken an.
    »Und du, Magier, bist nichts weiter als eine lästige Fliege. Ich werde dich zermalmen.«
    Thanans Hand wanderte zu seinem Dolch, zog ihn widerstrebend heraus. Seine Augen weiteten sich angsterfüllt. Der Magier wich zurück, Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Ich werde dich töten und deine Kraft aussaugen, danach werde ich wiedergeboren. Niemand kann mich aufhalten, schon gar nicht ein törichter alter Mann.«
    »Täusche dich nicht, Hexe«, schrie Garathond und warf ihr seinen stärksten Zauber entgegen. Die Luft knisterte vor Energie, blaues Feuer schoss aus der Hand des Magiers und verschlang die Gestalt des Assassinen. Thanan wirbelte durch die Luft, prallte gegen die Wand und blieb regungslos am Boden liegen.
    »Entschuldige, mein Freund, aber ich hatte keine Wahl«, keuchte er, Funken stoben aus seinen Handflächen.
    Garathond beugte sich hinab und untersuchte den reglosen Assassinen. Der Puls war kaum fühlbar, aber er lebte noch. Auch das Pulsieren des Rubins war nur noch schwach, das helle Feuer in seinem Inneren beinahe erloschen.
    »Thanan, wach auf.«
    Garathond schüttelte den reglosen Assassinen.
    »Wach

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