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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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sein Versprechen. Tag um Tag traf er sich mit Elyn auf der Lichtung am Bach. Und auf Geheiß des Waffenmeister nahm auch Elgor an diesen Übungsstunden teil; denn Ruric wußte, daß Elyn einen Gegner von ihrer eigenen Größe und Statur brauchte, und er wußte auch, daß Elgor nicht nur zum Lernen kam, sondern auch, um zu verhindern, daß seine Schwester ihn überrundete. Denn Elgors Ausbildung auf den Übungsplätzen der Vanadurin würde erst in einem Jahr und zwei Monaten beginnen, mit zwölf, und so war der Prinz begierig darauf, etwas zu lernen und sein wachsendes Geschick im Kampf zu erproben, wenn er auch lieber gegen Jungen seiner eigenen Altersklasse angetreten wäre. Doch selbst so war Elgor im Nachteil, denn Elyn war jetzt in jenem Alter, wo sie die nächsten zwei oder drei Jahre stärker, schneller und flinker sein würde als ihr nur wenige Augenblicke älterer Zwillingsbruder, dessen Mannwerdung noch bevorstand.
Und so hallte das Gehölz vom Geklapper hölzerner Breitschwerter und dem Geklacke von Stöcken wider, dem Zischen von Pfeilen und dem Sirren von Steinen, die aus der Schleuder zuckten. Und Speere wurden geworfen, und mit »Dolchen« wurde gerungen, und Ruric gelang es sogar, einen Streitwagen herbeizuschaffen und seinen Schülern zu zeigen, wie man ihn im Kampf lenkte.
So verging der Sommer, und es wurde Herbst, und immer noch gingen die Übungsstunden weiter. Inzwischen waren diese am Hof längst ein offenes Geheimnis, doch König Aranor verbot sie nicht, war er doch erfreut darüber, daß Elgors Ausbildung so früh begonnen hatte, und über Elyns Interesse an Waffenkunde zeigte er sich nur leicht befremdet. Doch Elyns Tante Mala, Tochter des Grafen Bost von den Fianhügeln in Pellar, die ältere Stiefschwester der verstorbenen Mutter der Zwillinge, Alania, war schockiert über Elyns Verhalten. Immerhin hatte Mala einige Zeit am Hofe des Hochkönigs zu Caer Pendwyr verbracht, und wie Mala sagte: »... keine Dame an jenem Hofe würde auch nur davon träumen, die Kriegskunst zu erlernen, geschweige denn, eine Kriegerin zu werden.«
Und Mala nörgelte und nörgelte, bis schließlich im Herbst, trotz Rurics Einwänden, Aranor dem Waffenmeister gebot, Elyn zum Kampfplatz zu bringen, wo Mut und Geschick der Kriegermaid gegen einige der älteren Burschen erprobt werden sollte, auf daß, so Mala, »... sie die Narretei ihres Tuns einsieht und sich den Dingen zuwendet, die einem Mägdelein von edlem Geblüt geziemen«. Langsam dämmerte der Morgen herauf, und ein klammer Nebel hüllte alles ein. Drunten in den Niederungen lag der Brodem in dichten Schwaden, doch um die Zinnen der Burg zogen nur dünne Schlieren und umhüllten das Licht der Pechfackeln mit einem dunstigen Schimmer. Burgtüren öffneten sich dröhnend, und der König trat hervor, umgeben von seinem Gefolge, während Stallknechte mit Rossen am Zügel herbeieilten. Mit großem Lärm und Kettengerassel wurde das Fallgitter hochgezogen und die Tore geöffnet, als der Zug aufsaß und über den gepflasterten Hof und hinaus auf das neblige Feld sprengte.
Als sie zum Übungsplatz kamen, saßen alle ab und begaben sich auf ihre Plätze. Aranor, ein Mann in der Vierzigern, nahm in der königlichen Loge Platz, und er zeigte mit keiner Geste, daß er Elyn kannte. Doch jeder, der auf Aranor blickte, mochte wissen, daß Elyn und Elgor beide seinen Lenden entsprungen waren. Grüne Augen blickten aus einem offenen Antlitz, und seine breite Stirn wurde bedeckt von einer Mähne aus kupferrotem Haar; und diesbezüglich glich er seinen Kindern. Doch es war seine Haltung — aufrecht, anmutig und kraftvoll —, die ihn als Vater der Zwillinge auswies, wie auch ein Ausdruck tief in seinen Augen. »Der Falkenblick«, nannten ihn einige. »Nein, der Blick des Adlers«, meinten andere. Doch Falke oder Adler, derselbe Geist war auch in Elyns und Elgors Zügen zu lesen, und bisweilen waren die Bewegungen der Zwillinge von einer Geschmeidigkeit und Leichtigkeit, die ihren Vater verriet — wenngleich Aranor auf Fragen stets behauptete, daß ihre Mutter den Zwilligen eine solche Anmut vererbt habe.
Zu Aranors Seite saß Mala; ihr schwarzes Haar war, wie üblich, zu einem engen Knoten im Nacken zusammengezogen. Es war eine Stunde, die sie sonst nicht kannte, und ihr eisiger Blick und ihre schmalen Lippen sprachen Bände. Doch in ihren zusammengekniffenen Augen lag auch die Erwartung des nun bevorstehenden Triumphs, denn jetzt würde Elyn endlich erkennen müssen, wie

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