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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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hochgeboren ist und der andere nicht. Gleiches gilt für Kämpfer auf diesem Übungsfeld. Hier gibt es keine Adligen. Hier gibt es nur Vanadurin!«
Mala knirschte mit den Zähnen, aber da sie den Gesichtsausdruck des Königs sah, hielt sie es für angebracht zu schweigen.
Trotz seiner Worte traten jedoch an Aranors geballten Fäusten die Knöchel weiß hervor.
Lange ließ Bruth Schlag auf Schlag niedersausen, doch er konnte Elyns Abwehr nicht durchbrechen, und allmählich ließ die Wildheit seiner Schläge nach. Und dann und wann brachte nun die Prinzessin selbst Angriffe vor, um festzustellen, wie langsam die Arme des Gegners geworden waren. Plötzlich stieß Elyns Stock wie ein Blitz über den ihres Widersachers hinweg und prallte mitten auf den Helm, daß Bruth rücklings auf die harte Erde stürzte und der Stock seinen Händen entglitt.
Als Agnors dröhnende Stimme Elyn zur Siegerin ausrief, brachen auf der Bank der Knappen zornige Rufe los, die gegen Bruths Versagen gerichtet waren. Aber in der Loge lächelte Aranor triumphierend, während Mala dies nicht zu bemerken geruhte.
Nach einer kurzen Ruhepause stand Elyn vor Hrut, einem Burschen von dreizehn Sommern, der einen ganzen Kopf größer war als sie. In seiner rechten Hand trug er ein hölzernes Breitschwert mit stumpfer Klinge, und auf seinem Gesicht lag ein verächtliches Grinsen.
Ruric trat auf die Prinzessin zu und legte ihr eine ähnliche Klinge in die Hand. »Dies ist die dritte und letzte Prüfung, Mädel«, sagte er. Seine Stimme war so leise, daß niemand sonst sie hören konnte. »Du brauchst sie nicht zu bestehen, du hast schon zweimal gesiegt.« Auf das fast unmerkliche Kopf schütteln Elyns fuhr er fort: »Ah, Mädchen, ich hab's mir gedacht, daß dich nichts davon abbringen wird. Hör zu, er ist stärker und vielleicht auch geschwinder als du, doch Klugheit gewinnt: Denk dran, er ist rechtshändig.« Und ohne ein weiteres Wort trat Ruric zurück und ließ Elyn allein auf dem Feld.
Die Schiedsrichter bildeten wieder ihr gewohntes Geviert. Auf Agnors: »Beginnt!« grüßte Hrut Elyn mit seiner Waffe, und sie tat es ihm gleich. Der Junge streckte das Breitschwert vor, mit kreisender Spitze, und Holz schlug gegen Holz beim ersten vorsichtigen Abtasten.
Hruths Selbstvertrauen stieg, als er sah, was Elyns erste Paraden über ihre Geschicklichkeit verrieten: Er war ihr deutlich überlegen. Doch er war kein Narr wie Bruth, vorzupreschen und sich durch wilde Schläge zu ermüden. Nein! Vielmehr würde er die Gegnerin zermürben mit seiner größeren Stärke und überlegenen Geschicklichkeit.
Jetzt hallte das Kampffeld vom Klickklack der Holzschwerter wider. Auf der Bank der Knappen brachen Rufe los, Anfeuerungsrufe für Hrut, Spottrufe gegen Elyn; denn sie konnten sehen, daß Hrut auf der Siegerstraße war, daß er es diesem Mädchen zeigte! Nur Elgor blieb stumm; sein Mund war zu einem dünnen Strich zusammengepreßt.
Schritt um Schritt drängte Hrut sie zurück, mit Hieb und Stich und Ausfall und Parade. Schritt um Schritt gab Elyn nach, mühte sich verzweifelt, Hruts Angriffe zu parieren — wohl wissend, daß sie nichts dagegen ausrichten konnte, doch nicht gewillt, bereits aufzugeben.
Und auch das überhebliche Grinsen konnte sie nicht von seinem Gesicht wischen.
Klugheit siegt ... widerhallten Rurics Worte in ihrem Ohr. Und: Denk dran, er ist Rechtshänder ... Hrut holte zu einem hohen Überhandschlag aus, gefolgt von einem Stoß gegen Elyns Rumpf. Sich gedankenschnell beiseite werfend, rutschte Elyn auf dem nassen Boden aus, und mit einem Schrei der Hilflosigkeit fiel sie auf die Knie, die Spitze ihres Schwertes zu Boden gerichtet, mit weit aufgerissenen Augen, den Handrücken gegen den Mund gepreßt, um ein Aufstöhnen zu unterdrücken.
Triumphierende Röte überzog Hruts höhnisches Gesicht, als er einen Schritt nach vorn machte, um zum entscheidenden Schlag auszuholen. Doch genauso plötzlich wurde das waidwunde Reh zur Katze auf dem Sprung, wie Elyn es von Anfang an geplant hatte: von unten herauf stieß sie das Schwert in Hruts ungeschützten Unterleib, daß Hruts Grinsen einem lautlosen Aufschrei der Überraschung und des Schmerzes wich; er ließ das Schwert fallen, schlug die Arme vor sein Gedärm und fiel neben seiner Bezwingerin zu Boden, nach Luft schnappend und sich übergebend.
Mit Wutgebrüll und Schreien von: »Unfair! Unfair!« sprangen die anderen Jungen von der Knappenbank auf und stürzten sich auf Elyn, mit Stöcken und

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