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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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mußte selbst Thork innehalten und sich den Weg ertasten; denn Châkka-Augen, so wunderbar sie sind, können nicht in völliger Dunkelheit sehen, und an vielen Orten, wohin sie kamen, gab es überhaupt kein Licht. Doch sie gingen weiter, auf der Suche nach einem Platz, der ihnen sicher genug erschien, um dort zu rasten.
Schließlich kamen die beiden auf einen kalten, dunklen Speicher unter dem Dach des großen schwarzen Gebäudes. Und dort, in der irren, wispernden Dunkelheit, ließen sie sich in einer Ecke nieder und nahmen ein karges Mahl aus Kru und Wasser zu sich, ehe sie zu schlafen versuchten.
Und Elyns Träume waren erfüllt von Finsternis und Angst. Flüsternde Schatten zerrten an ihr, murmelten unter obszönem Kichern unbeschreibliche Blasphemien in ihr Ohr, umfingen sie mit einem Netz von Düsternis. Und sie konnte nicht entkommen.
Elyn schreckte hoch; ihre Hand zuckte zu dem Breitschwert an ihrer Hüfte. Leise Schritte näherten sich, und eine dunkle Gestalt kam auf sie zu. An einer Seite schien der blasse Tag matt durch ein kleines rundes Fenster unter dem Giebel des Söllers und kämpfte gegen die sich windenden Schatten im Innern. Elyn lag ganz still, tat so, als ob sie schliefe, doch ihre Hand hatte den Griff des Schwertes gepackt, und sie war bereit zum Angriff. Doch als die Gestalt leise ins Licht trat, hielt Elyn ihre freie Hand vor den Mund, um ein Lachen zu unterdrücken. Es war Thork, mit einem Nachttopf in der Hand.
 
Nachdem sie ihren dringendsten Bedürfnissen nachgekommen waren, ließen sich Elyn und Thork unter dem runden Fenster nieder, aßen Kru und tranken Wasser und starrten in die flüsternde Schwärze.
»Eins muß man sagen, Prinz Thork«, meinte Elyn. »Selbst wenn wir nicht dieses Silveron-Amulett hätten, das uns vor feindlichen Augen verbirgt, würde Andraks eigener Zauber von Licht und Schatten uns gleichwohl schützen. Denn wenn er auch dazu gedacht ist, Einzelheiten in der Burg zu verschleiern, würde er auch uns zur Tarnung dienen.«
»Das mag sein, Prinzessin«, stimmte Thork nach einer Pause zu, »doch wäre diese wabernde Dunkelheit nicht hier, würde dies unsere Aufgabe wesentlich erleichtern. Denn so, wie es jetzt ist, werden wir jeden Fuß dieser Festung absuchen müssen, sonst könnten wir in Armesweite an dem Zornhammer vorbeigehen, ohne ihn je zu sehen.«
Elyn nahm einen weiteren Bissen Kru und kaute gedankenvoll. »Jetzt, da wir hier sind, Thork, und ein wenig von der Anlage der Burg wissen, müssen wir uns als nächstes einen Plan zurechtlegen.
Ich schlage folgendes vor: Als erstes sollten wir im Innern des Gebäudes bleiben und durch die Fenster herauszufinden versuchen, wo Wachen postiert sind und wann Andrak sich umtreibt, denn ich möchte nicht von ihm überrascht werden. Zweitens sollten wir den Burghof meiden, wenn möglich, denn Andraks Augen könnten uns von ferne erspähen, wenn wir ins Freie treten. Drittens sollten wir versuchen, uns darüber klar zu werden, wo sich der Kammerling befindet, vorausgesetzt, daß er irgendwo in dieser Festung ist. Viertens müssen wir uns überlegen, wie wir flüchten können, sobald wir Adons Hammer haben; denn der Weg, den wir gekommen sind, dürfte uns nicht länger offenstehen: Wir müssen diese Mauern überwinden und den Fels hinunter; das Fallgatter und Tor werden womöglich geschlossen und die Brücke eingezogen bleiben, so daß wir den Abgrund nicht überqueren können. Und letztens müssen wir uns nach etwas zu essen umsehen, denn unsere Vorräte gehen zur Neige, und in diesen Bergen gibt es kein Wild, so daß wir verhungern würden. Es wird uns nichts nützen, wenn wir uns mit dem Kammerling aus dem Staube machen, nur um ihn in der Wildnis liegenzulassen, bewacht von zwei Skeletten. Nein, wir müssen damit zur Lauer von Kalgalath dem Schwarzen und ihm den Todesschlag versetzen.«
»Das ist wohl bedacht, Prinzessin«, erwiderte Thork. »Ich hätte es nicht besser darlegen können. Folgen wir also deinem Plan und sehen, was daraus wird. Aber erst sollten wir uns in dieser Rumpelkammer umschauen; denn hier mögen Dinge sein, die wir gebrauchen können — außer dem Nachttopf.«
 
Schweigend durchsuchten sie den Söller, doch sie fanden nur zerschlissene Teppiche und zerbrochenes Mobiliar sowie leere Truhen und Kisten, neben solchen, die mit Geschirr und Kleidung gefüllt waren. Es gab auch Spinnweben und Rattennester, doch deren Bewohner huschten rasch beiseite, wenn sie aufgestört wurden. Oft mußte Elyn

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