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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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nach Einbruch der Dunkelheit bemannten und Rutch-Wächter während der Nachtstunden ihre Runden drehten. Auch wurde an beiden Abenden kurz nach Einbruch der Nacht ein von Hèlrössern gezogener Wagen zum schwarzen Turm gebracht und dort bereit gehalten, doch Andrak hatte ihn seit jener ersten Nacht nicht mehr benutzt. Und während der Wagen vor dem schwarzen Turm stand, wurde das Tor geöffnet, das Fallgatter heraufgezogen und die Schiebebrücke ausgefahren, bis sie die Kluft überspannte; und die Wachen auf den Wällen wurden verdoppelt.
»Das ist der Zeitpunkt, um mit dem Kammerling zu fliehen, Thork«, meinte Elyn, als sie das Schema erkannt hatte. »Wir müssen auf das Amulett vertrauen und an den Wächtern vorbeigehen, wenn der Weg frei ist.«
»Vielleicht«, antwortete Thork. »Doch denke daran, gestern, als wir Andrak das erste Mal sahen, blieb das Fallgatter unten, bis er mit seinem Wagen kam. Und so, wenn man sich an diesen Ablauf hält, werden wir entweder einen Weg an diesem Gitter vorbei finden müssen oder hindurchschlüpfen, wenn die Wachen sie für Andrak geöffnet haben, oder wir müssen bis zur nächsten Nacht warten.«
Elyh sagte nichts, nickte nur zustimmend, und sie spähten weiter durch den Fensterschlitz.
Nach einer langen Pause des Schweigens meinte sie: »Thork, mich dünkt, daß Adons Hammer am ehesten in dem schwarzen Turm ist. Doch mich dünkt auch, daß Andraks Gemächer sich in dem Turm befinden, und ich würde jenen Ort lieber erkunden, wenn der Magier nicht in der Nähe ist. Warten wir also, bis er wieder mit dem Wagen ausfährt, ehe wir drinnen nach dem Kammerling suchen. Aber inzwischen, solange er in seinem Turm weilt, sollten wir den Rest der Burg erkunden, denn es ist möglich, daß der Hammer woanders als in jenem Turm verborgen ist, wenn ich es auch bezweifle.«
 
Und so begannen sie am dritten Tag die Burg zu erkunden und nach dem Versteck des Kammerling zu suchen, wenngleich beide der Meinung waren, daß der wahrscheinlichste Platz für den Hammer wirklich der Turm war.
Die Feste war ein Alptraum; es war genau, wie der Wolfmagier über Andrak gesagt hatte: »... auch er kennt die Kunst der Tarnung, und er webt seine ... Magie ... um verborgen zu bleiben.« Und Elyn war verwirrt von den Wendungen und Windungen und seltsamen Winkeln in den verzweigten Gängen und verunsichert von den wispernden Schatten, und manchmal wähnte sie sich rettungslos verloren, doch Thorks Richtungssinn ließ sich nicht narren, und er führte sie sicher durch das sinnenverwirrende Labyrinth.
Und obwohl sie alle Räume in allen drei Stockwerken auf das sorgfältigste absuchten, fanden sie doch von dem Kammerling nicht die geringste Spur.
Dafür entdeckten sie Seile und nahmen sich davon, soviel sie brauchten, um sich im Notfall von der Mauer abseilen zu können und schafften sie in ihr Versteck auf dem Söller.
Und die ganze Zeit murrten und wisperten die Schatten im Schweigen und flüsterten irres Geschwätz, und Elyn wie Thork hatten das Gefühl, als glitten sie langsam dem Rande des Wahnsinns zu. Sie schliefen unruhig, und ihre Nerven waren gespannt und ihre Stimmung gereizt, doch ihnen war klar, daß dies von der sich windenden Düsternis herrührte, und sie taten ihr Bestes, um dem entgegenzuwirken.
So vergingen vier weitere Tage.
 
Es war nach Mitternacht in der siebten Nacht nach ihrer Ankunft auf Andraks Burg, als Elyn von Thork aus einem ruhelosen Schlummer geweckt wurde.
»Prinzessin, wach auf«, drängte der Zwerg. »Soeben ist Andraks Wagen durch das Tor und über die Brücke gerollt.
Rasch, laß uns den Turm durchsuchen. Wenn wir Glück haben, dann werden wir diesen verfluchten Ort heut nacht noch verlassen, mit dem Zornhammer in den Händen.«
Elyn krabbelte auf die Knie und wühlte in ihren Sachen. Sie verstaute Kru in ihrem Rucksack ebenso wie den kleinen Beutel mit Linsen. Es war ihr Plan, ihr Gepäck und all ihre Waffen in den Turm mitzunehmen, denn sollten sie den Kammerling schnell ausfindig machen, würden sie sogleich mit dem Seil über die Mauer flüchten und über die Brücke, ehe Andrak zurückkehrte, oder sich über die Felszacke abseilen, falls die Brücke eingezogen war. Zu diesem Zweck war das lange Seil bereits zusammengerollt und lag bereit am Fenster an der Westseite der Dachkammer. Auch Thork suchte seine Sachen zusammen. Ihre Wasserflaschen waren voll; denn sie hatten sie jeden Abend aus einem der Wasserfässer im Schatten der Soldatenquartiere gefüllt, für den

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