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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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feststellen, daß sie Dinge durchsuchte, die sie schon vorher in der Hand gehabt hatte, denn die Schatten verwirrten sie nach wie vor. Doch obwohl seine Augen oft genarrt wurden, gingen Thorks unfehlbare Zwergenschritte doch nie in die Irre, und als er Elyns Schwierigkeiten bemerkte, führte er sie auch. Am Ende hatten sie jedoch nichts gefunden, was sie brauchen könnten.
»Kruk! Ich hatte gehofft, wir würden irgend etwas an Seilen entdecken«, knurrte Thork. »Wenn wir genug Seil hätten, könnten wir es mit dem unseren zusammenknüpfen und uns damit zum Talboden abseilen.«
»Aber Thork«, rief Elyn aus, »es muß sieben- oder achthundert Fuß bis zum Talboden sein. Außerdem verstehe ich nichts vom Abseilen.«
»Eher tausend Fuß, würde ich sagen«, erwiderte Thork. »Und was das Abseilen betrifft, so müßte ich es dir nur zeigen. Und ich glaube, daß wir uns höchstens zweihundert Fuß am Seil herunterlassen müßten, bis wir an eine Stelle kämen, wo man den Hang hinuntersteigen kann.«
»Ah, aber Thork, wenn deine Schätzung richtig ist, dann wären das immer noch mehr als siebenhundert Fuß: Das braucht seine Zeit. Und sollte es dazu kommen, daß man irgendwie ein herabhängendes Seil entdeckt, so würde wahrscheinlich schon ein Empfangskomitee bereitstehen, wenn wir unten ankämen.
Aber wie dem auch sei: Wenn uns nichts Besseres einfällt, dann müssen wir es eben mit Seilen versuchen. Wir sollten also danach ebenso Ausschau halten wie nach den anderen Dingen: Proviant und Adons Hammer.«
Langsam, vorsichtig, suchten sie sich ihren Weg hinab durch das Gebäude. Thork verfolgte seine Schritte die vielen Irrwege zurück, die sie letzte Nacht gegangen waren, und Elyn folgte ihm. Schließlich gelangten sie in den großen Saal im Erdgeschoß. Und das blasse Licht des Tages kämpfte gegen die Schatten, drängte sie hier und da zurück. Und obgleich die Schwaden der Düsternis Elyn immer noch verwirrten, war es nun doch Tag, und sie konnte undeutlich auch die Stellen sehen, wo sich die Schatten zusammenballten, und besser, wo das Licht obsiegte. Doch es gab auch Stellen, wo die Schwärze vollkommen war, und sie gar nichts sah und Thork auch nicht.
Vorsichtig spähten sie durch die Tür nach draußen. Die Sonne stand schon hoch, und Menschen hielten auf den Mauern Wache. Im Burghof gingen gelegentlich dunkelhäutige Männer hin und her, und die beiden konnten das Hämmern von Eisen auf Amboß hören.
»Suchen wir nach einem Lagerraum«, sagte Elyn leise, »und nehmen wir uns, was wir dort finden können, Nahrung, Seil, was auch immer. Dann müssen wir warten, bis wir herausgefunden haben, in welchen Abständen die Wachen wechseln und wann, falls überhaupt, das Fallgatter hochgezogen wird und wo Andrak sich aufhält, wenn nicht in jenem dunklen Turm.«
»Prinzessin, diese Tür ist nicht der Ort, um die Gepflogenheiten der Burgbesatzung auszukundschaften«, gab Thork zu verstehen. »Es gibt oben Fensterschlitze, durch die wir hindurchspähen können. Gut, suchen wir erst etwas zu essen, dann können wir Wache halten, aber von einem sicheren Posten aus.«
Sie fanden einen Vorratsraum hinter der Küche. Geräuchertes Fleisch hing von den Balken herab, doch es war dunkel und unbekannt, und Elyn fühlte sich angewidert von dem Geruch, so nahmen sie sich nichts davon. Säcke waren gefüllt mit getrockneten Linsen und Gerste und einer Art dicken Bohnen. In einem Winkel fand Thork eine große Anzahl Feldrationen, darunter eine Kiste mit Kru. Indem er die kleine Kiste auf die Schulter nahm, erklärte er: »Das ist alles, was ich mitnehmen würde, wenngleich, bei meinem Bart, die Linsen eine willkommene Abwechslung wären.«
Elyn füllte einen kleinen Tuchbeutel mit den Linsen und band ihn zu. Dann schlüpften die beiden Krieger aus dem Lagerraum und durch die Küche und die Stufen hinauf zum Söller.
 
Im zweiten Obergeschoß in der südöstlichen Ecke des Gebäudes fanden sie einen muffigen Lagerraum mit Möbeln aller Art; doch es war ein Raum, von dem aus sie durch einen Fensterschlitz den Burghof einsehen konnten sowie die südlichen Wälle der Festung, das Haupttor und den schwarzen Turm, der sich gegen den Festungswall erhob.
Und so warteten und beobachteten sie den Rest des Tages und einen Teil der Nacht und den ganzen nächsten Tag und die nächste Nacht hindurch, und allmählich schälte sich ein Bild von der täglichen Routine der Burgbesatzung heraus.
Sie entdeckten, daß Männer die Wälle vom Morgengrauen bis

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