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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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brodelnder Düsternis.
»Prinzessin« - Thorks Stimme war leise -, »wenn die Burg überall so ist wie hier, dann möchte ich lieber bis zum Tageslicht warten, ehe wir unsere Suche fortsetzen, denn du bist so gut wie blind in dieser Dunkelheit.« Er hob die Hand, um einem Protest zuvorzukommen. »Bedenke, was würdest du sagen, wenn der Stiefel am anderen Fuß wäre? Würdest du mich mit verbundenen Augen gehen lassen? Nein, Kriegsmaid, denn dies wäre nicht nur tolldreist, es würde uns bei einem Kampf entscheidend lähmen. Und ebenso wie du in dem Falle meine Axt nicht missen wolltest, so möchte ich nicht auf dein Schwert verzichten.« Thork schwieg einen Augenblick, dann fuhr er fort: »Außerdem habe ich das Gefühl, daß es deiner Augen ebenso wie meiner bedarf, um das zu finden, was wir suchen.«
»Ich stimme zu, Krieger«, gab Elyn zurück. »Wenn ich auch schemenhafte Formen vor mir erkennen kann, sind sie doch wie Schwarz auf Schwarz; in dieser Umgebung bin ich so gut wie blind. Und wenn wir Fackeln oder Laternen hätten, so daß ich gut sehen könnte, bezweifle ich, daß selbst der Silveron-Stein dieses Licht vor feindlichen Augen verbergen würde, und man würde sich fragen, wer dieses Licht trägt, und so zumindest wissen, wohin man schauen müßte, statt an uns vorbei.
Doch wenn wir bei Tageslicht nach dem Kammerling suchen, wird dieser vielleicht leichter zu finden sein, doch auch wir werden leichter zu finden sein, zumindest für Andraks Augen, und er weiß, wie er uns sehen kann.«
»Mag sein«, antwortete Thork, »doch bedenke: Die einzige Zeit, da wir Andrak gesehen haben, war bei Nacht. Vielleicht unterliegt er dem Bann und muß das Tageslicht meiden.«
»Vielleicht müssen alle das Tageslicht meiden, Thork«, spann Elyn den Faden fort, »denn das Dunkelvolk kann das Licht der Sonne nicht ertragen. Es wird sich irgendwo in den Gewölben verkriechen, solange sie am Himmel steht.«
»Dann sind wir uns einig?« Auf Elyns Nicken wies Thork auf den matt erleuchteten Gang, der vor ihnen lag. »Unser Plan war, hineinzukommen, den Hammer zu nehmen und wieder herauszukommen; den ersten Schritt haben wir geschafft, die beiden nächsten liegen noch vor uns. Wenn der Rest von Andraks Feste so ist wie diese wabernde Halle der Finsternis, dann laß uns einen Ort suchen, wo wir unentdeckt auf den Tagesanbruch warten können.«
 
Axt und Breitschwert in der Hand, traten sie in die Öffnung, aus der das rötliche Glühen kam, und befanden sich in einem kurzen Gang; plötzlich, ehe sie an das Ende gekommen waren, konnten sie das Klappern von Töpfen und Pfannen und Geschirr hören, ein Geräusch, das immer dagewesen zu sein schien, von ihnen aber bislang irgendwie nicht wahrgenommen worden war. Sie gelangten in eine raucherfüllte Halle, in der das rötliche Licht von Kochfeuern verzerrte Schattenrisse an den Wänden tanzen ließ. Und die Wesen, die sie hier- und dorthin huschen sahen, waren Menschen! Dunkelhäutige Menschen und ein paar gelbhäutige, von Hyrea oder Kistan oder vielleicht den Bergdörfern Xians. Köche und Küchenbullen. Metzger, die große Brocken eines unbekannten, dunklen Fleisches zerhackten. Bedienstete. Sklaven. Elyns und Thorks Augen trafen sich in einem schweigenden Blick des Verstehens: Jetzt wußten sie, wer die Burg während des Tages bewachte - Menschen!
Elyn packte Thork am Ärmel und zog ihn auf einem gewundenen Weg durch die Halle und auf einen Ausgang an der anderen Seite zu, stets darauf bedacht, den umhereilenden Arbeitern auszuweichen, von denen keiner merkte, daß irgend etwas nicht in Ordnung war. Doch als die beiden durch den Türbogen treten wollten, kam ihnen ein Küchensklave mit einem Tablett entgegen, der in die entgegengesetzte Richtung wollte. Beinahe wäre er mit ihnen zusammengestoßen, doch im letzten Augenblick hielt er so abrupt an, daß er fast über seine eigenen Füße stolperte. Die beiden Eindringlinge wichen an die Wand zurück und schoben sich dicht an ihm vorbei, und die Augen des Sklaven huschten die ganze Zeit hierhin und dorthin, als ob er irgend etwas suche und nicht finden könne. Als er nichts sah, wischte er sich verwirrt den Schweiß von der Stirn und lief weiter in die Küche.
Elyn und Thork fanden sich auf der Schwelle eines weiteren Speiseraumes, erfüllt von Lärm und von Menschen beim Essen. Über ihren Häuptern hing an einer Kette eine große bronzene Hängelampe, deren Licht gleichfalls gegen die Dunkelheit ankämpfte, die in den Ecken des

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