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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ihr nicht die Schönheit meines Plans: Der Drache selbst ward zum Mittel seines eigenen Sturzes!«
 
Tage vergingen, und Modrus unheilige Freude begann zu verblassen. Und wiederum saß er zu warten, zu warten auf den Tag, da ein feuriges Zeichen am Himmel erscheinen und endlich ihn und die Seinen freisetzen würde: frei zu töten, zu zerstören, das Land zu verheeren; frei, seinen eigenen Herrn zu befreien und zum Herrscher über die Welt zu werden.
Und auf den Tag dieses Zeichens wartete Modru und auf den Sonnentod, der darauf folgen und seine letzte, größte Rache vollenden würde.
Und hoch über dem dunklen Granit fegte der Wind endlos über die eisige Öde, doch seine heulende Wut war nichts gegen den ingrimmigen Haß dessen, der in der Tiefe thronte.
     

     

Der DelfHerr
     
    Sommer und Herbst, 3Æ1603 [Zeit der Legende]
 
Der Abend, als Thork nach Kachar zurückkehrte, war ein Abend großer Freude und großer Trauer und vielleicht auch großen Grolls: Freude, denn der Thronerbe war zurückgekehrt; Trauer, denn Thork erfuhr vom Tod seines geliebten Bruders, Baran, erschlagen durch einen Speer, der für einen anderen gedacht gewesen war; Groll, denn es schien, daß Bolk nur zögerlich beiseite trat und die Macht, die er innehatte, nur ungern an den rechtmäßigen DelfHerrn zurückgab.
Und der Zurückgekehrte fand eine Châkkafeste im Kriegszustand, die sich bereit machte für einen Angriff auf Jordburg.
Doch er nahm seine Regierungsgeschäfte an jenem Abend noch nicht auf, sondern rief eine Versammlung der Heerführer und Ratgeber in der Ratshalle für die Mittagszeit des nächsten Tages ein.
Thork aber ging zu seiner Mutter, Sien. Die Châkian erwartete ihn in ihren Gemächern. Anmutig wie eh und je, nahm sie seine Hände in die seinen, und unter ihren Schleiern blickte sie in sein flammenversehrtes Gesicht und tief in seine Augen und sah darinnen eine schreckliche Pein und ein Herz, das von einem Leid zerrissen wurde, das schier unerträglich war. Sie wußte, daß Thork um Baran trauerte, doch der Gram tief in seinem Innern ging weit über den Kummer eines Bruders, der seinen Bruder verloren hatte, hinaus. Doch sie sagte nichts, denn sie wußte, daß er ihr alles erzählen würde, wenn die Zeit gekommen war, wenn er es über sich bringen konnte, davon zu sprechen.
Bis in die tiefe Nacht hinein redeten sie miteinander: vom Krieg, von den Opfern, von Baran und Brak, von Vergangenem und Gegenwärtigem. Doch von seinen Reisen erzählte Thork nichts, und da wußte Sien, daß dort der Grund seines gebrochenen Herzens lag.
 
Thork saß auf dem steinernen Thron des DelfHerrn, während sich um ihn her die Halle mit Châkka füllte. Hauptleute nahmen ihre Plätze ein, Ratgeber desgleichen, und viele kamen noch hereingeströmt, um dabei zu sein, sobald die Beratung begann. Der große Saal summte von Gesprächen: Mutmaßungen, was DelfHerr Thork ihnen sagen würde; was DelfHerr Thork tun würde; wann man gen Norden zum Feldzug gegen die Menschen aufbrechen würde, einem Feldzug, der längst schon begonnen hätte, wäre nicht Kalgalath der Schwarze bei Frühlingsanfang zurückgekehrt, um das Haupttor erneut zu verschütten. Endlich kam das Zeichen, daß die Sonne im Zenit stand, und Thork gebot mit einer Handbewegung, die Türen zu schließen, und die letzten Nachzügler drückten sich rasch noch hinein, ehe die Türflügel zugezogen wurden.
Aller Augen richteten sich erwartungsvoll auf den DelfHerrn, und Thork stand auf. Er war in ein brüniertes Kettenhemd aus Schwarzeisen gekleidet und eine mit Runen gravierte Axt lehnte zu seiner Rechten. Sein Bart und Haupthaar waren gewaschen, gekämmt und geschnitten worden, so gut es ging, und sein vernarbtes Gesicht wandte sich langsam von rechts nach links, als er seinen Blick über die Versammlung schweifen ließ. Die Gespräche verebbten zu einem Murmeln, einem Hüsteln hier und dort, dann Stille. Und als die ganze Halle schwieg, ergriff der DelfHerr das Wort. Seine Stimme war leise, aber alle konnten ihn hören. Und er sprach: »Der Krieg mit Jord ist zu Ende. Wir werden nicht mehr kämpfen.«
Tumult brach aus in der Halle; Châkka sprangen auf und brüllten und fluchten; andere fielen in ihre Sitze zurück vor Schock und Entsetzen; wieder andere bemühten sich um Zurückhaltung, um abzuwarten, was der neue DelfHerr zu sagen hatte. Viele wandten sich Bolk auf der anderen Seite des Tisches zu, denn er war bis zu Thorks Rückkehr der Anführer gewesen. Und es war Bolk, der

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