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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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»Alles, was Ihr sagt, Herr Thork, mag ja sein, doch ich sage immer noch: Ziehen wir gegen Jord! Denn ich sage Euch, daß wir nun am Rand des totalen Sieges stehen. Und ich lasse mir meine Rache nicht verwehren!«
Thorks Gesicht wurde dunkel vor Zorn, seine Narben flammten rot. Er sprang auf und schlug mit der flachen Axt auf den Steintisch.
»Bei der Hèl, Bolk! Ich sage, dieser Krieg ist vorbeil« Sie standen und starrten einander an, beide zitternd vor Zorn. Doch es war Bolk, der als erster den Blick abwandte; wuterfüllt drehte er sich um und stürmte aus der Halle.
 
Und in der Feste Kachar gab es manch bitteres Wortgefecht unter den Châkka in der Nacht, als Forderungen mit Gegenforderungen beantwortet und Strategien und Taktiken bedacht und Verluste gegen Rache aufgewogen wurden und gegen Blutgelt und Schätze oder den Mangel derselben.
Einige Châkka riefen nach einem Marsch auf Jordburg, um die Ruinen des Schlosses zu belagern und die Menschen niederzumachen; doch andere wiesen darauf hin, daß sie in dem Fall auf dem eigenen Territorium der Ridder kämpfen würden, nicht in einem eng begrenzten Raum wie vor den Toren von Kachar, wo die Zwerge im Vorteil waren, sondern vielmehr auf der offenen Ebene, wo die Menschen auf ihren schnellen Pferden die Oberhand haben würden.
Und in dunklen Kammern tief in Kachar dachten ein paar sogar daran, gegen Thork aufzustehen, ihn zu vertreiben, zu verbannen; doch sie wagten es nicht, denn er war der DelfHerr, und gegen ihn zu handeln hieße, den Weg der Unehre zu beschreiten.
Am meisten aber redete man in den Hallen von Kachar von dem, was DelfHerr Thork bezüglich seiner Mission enthüllt hatte: von Prinzessin Elyn, vom Kammerling, von Kalgalath dem Schwarzen und vom Drachenschlund und dem Hort. Und von den legendären Utruni. Keiner zweifelte daran, daß diese Dinge der Wahrheit entsprachen, denn alle hatten das Beben der Erde am späten Nachmittag des ersten Frühlingstages verspürt. Und sie alle hatten Thorks Narben gesehen, die offensichtlich auf Verbrennungen hindeuteten. Zudem glaubten sie nicht, daß der DelfHerr über so etwas lügen würde; es wäre zu leicht zu widerlegen, wenn es nicht der Wahrheit entspräche. Außerdem kannte man Thork gut genug, um zu wissen, daß er kein Lügner war. Doch man wußte nur das, was er in der Ratshalle gesagt hatte und nicht mehr; und so gingen wilde Mutmaßungen um, wie sich die ganze Geschichte abgespielt haben mochte, doch von ihm erfuhr man nicht mehr.
Und letzten Endes fanden sie sich mit Thorks Beschluß ab — selbst Bolk schien sich damit abzufinden, obwohl es klar war, daß sein Zorn unter der Oberfläche weiterschwelte — und so wurden die Kriegsvorbereitungen abgebrochen. Indes sollte der Groll der Châkka gegen die Reiter von Jord noch lange nicht versiegen, und der Name Elgors wurde von ihnen nie mehr im Munde geführt, es sei denn als Fluch.
 
Innerhalb einer Woche nach seiner Rückkehr schickte DelfHerr Thork eine Expedition aus, welche Schwarzstein und alles darinnen wieder in Besitz nehmen sollte, gemäß einem Plan, der ein Jahr zuvor geschmiedet worden war, um jene verlorene Zwergenbinge zurückzugewinnen — kurz bevor Elgor der Dieb nach Kachar gekommen war.
Ferner sandte er unter einer grauen Fahne Unterhändler zu den kampfesmüden Vanadurin, ihnen ein unerwartetes Friedensangebot zu machen, das alle Schuld zwischen ihnen für beglichen erklärte.
Und er gab ihnen eine persönliche Botschaft mit, die König Aranor zu übergeben sei, eine Botschaft seine Tochter Elyn betreffend. Niemals hatte Thork einen Brief geschrieben, dessen Abfassung ihm so schwer gefallen war, obgleich er nur wenige Worte enthielt.
Die verblüfften Harlingar nahmen Thorks bedingungsloses Angebot an, wenngleich sie nicht verstehen konnten, warum der Zwergenkönig nichts verlangte, wo er doch den Sieg vor Augen hatte.
Und wochenlang barg Aranor die persönliche Botschaft an seinem Herzen und las sie wieder und wieder, von Trauer erfüllt. Doch am Ende legte er den Brief in eine kleine goldene Truhe und ging damit zu den Hügelgräbern und vergrub sie unter grünem Rasen nahe Elgors Grab.
 
Es war Spätsommer, als Thork ausritt, um Aranor auf den Ebenen von Jord zu treffen. Thork hatte erneut einen Boten unter grauer Flagge nach Jordburg gesandt, und jetzt ritten Thork und sein Gefolge durch den treibenden Nebel und hinaus aus dem Kaagor-Paß, auf den Rand der Steppe jenseits des Vorgebirges zu; denn Aranor hatte sich

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