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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Ankunft einer neuen Jahreszeit des Wachsens und Werdens, die andauern würde bis zum ersten Frost des Herbstes.
Als die Nacht hereinbrach, schlugen die Harlingar am Rand eines Wäldchen dichtgedrängter kahler Bäume ein Lager auf. Die Pferde wurden angebunden, eine Wache aufgestellt und ein kleines Feuer angefacht, um die Schatten der Nacht fernzuhalten. Sie hatten an diesem Tag etwa vierzig Meilen über offenes Land zurückgelegt: eine ansehnliche Strecke, beachtlich sogar für die Harlingar.
Während sie am Feuer saßen, äußerte Elgor sich erneut zur Forderung der Zwerge: »Ich sage es noch einmal zu euch allen hier und jetzt: Diese raffgierigen Zwerge werden den Schatz, den wir errungen haben, niemals antasten. Er gehört uns, wie wir uns einig waren, ehe wir uns auf diesen Marsch begaben. Sobald er gründlich geprüft und sein Wert geschätzt wurde, werden wir ihn in hundert gleiche Teile aufteilen. Jeder, der daran beteiligt war, und jede Familie derer, die gefallen sind, soll einen Anteil erhalten. Zehn Anteile gehen an die Fjordleute; denn indem sie unsere Abenteuerfahrt unterstützten, hatten sie große Verluste. Der Rest wird dem Reichsschatz von Jord einverleibt. Aber nichts, nicht eine Kupfermünze, wird sich in die geizigen Klauen dieser unersättlichen Höhlenbewohner verirren.«
»Herr«, erhob einer der Vanadurin die Stimme. Es war Brade, ein blonder Jüngling von zwanzig Jahren, der aus den nördlichen Gefilden Jords stammte, »diese Zwerge, die werden doch wohl nicht ausreiten, wegen des Dracongield einen Krieg mit uns zu führen?«
»Hah!« schnaubte Bargo, ein rotgesichtiger Ochse von einem Mann, blondbärtig und blondgelockt. Er sprang auf die Füße und tanzte um das Lagerfeuer, wobei er mit dem Kopf wackelte und den Augen rollte und den Händen flatterte, als wäre er ein ängstlicher Anfänger, der versuchte, einen bockenden Hengst zu reiten. »In den Krieg reiten? Auf was? ... Ponys?« Bargos spöttisches Schauspiel löste unter den Vanadurin großes Gelächter aus, denn der Gedanke an kleine, gabelbärtige Männlein, die auf Pferdchen herangestürmt kamen, war zu komisch, als daß man dabei ernst bleiben konnte. Sogar der besinnliche Ruric lachte. Es war das erste Mal seit vielen Monaten.
 
Am frühen Vormittag des zweiten Tages sichteten die Harlingar die unter grauer Flagge auf Ponys reitende Zwergengesandtschaft, die ebenfalls nach Osten unterwegs war, um nach Kachar zurückzukehren. Als Elgors Kriegstrupp an ihnen vorbeizog, betrachteten die Zwerge wütend diese raubgierigen Reiter und wurden mit ähnlichen Blicken bedacht ... jedenfalls bis Bargo am Ponyzug vorbeiritt. Der ochsenstarke Krieger zog seinen Speer aus dem Köcher und spornte sein Reittier an, lehnte sich weit nach hinten und hob die Beine. Indem er unbeholfen seine Lanze schüttelte, dabei »Ooo! Ooo!« brüllte und wild auf seinem Sattel herumhüpfte, galoppierte Bargo an den Zwergen vorbei. Die Vanadurin brachen in schallendes Gelächter aus, während die Zwergenkrieger vor Wut schäumten, wohl wissend, daß sie von dieser Bande Plünderer beleidigt worden waren, ohne indes den Hintersinn dieses Scherzes genau zu verstehen.
 
Am dritten Tag erschien die mächtige graue Kette der Grimwallberge am Horizont, ein dunkler und furchteinflößender Schatten in der Ferne, obgleich die meisten Gipfel noch mit Schnee bedeckt waren und bis zum Hochsommer so bleiben würden. Den ganzen Tag über schlängelte die Kolonne sich durch das Vorgebirge, nunmehr auf einem eher südöstlichen Kurs. Sie hielten auf den Kaagor-Paß zu, eben jenen Einschnitt, wo vor fast vier Jahren Elgor gegen Golga den Troll gekämpft und ihn bezwungen hatte.
An diesem Abend schlugen sie ihr Lager ungefähr fünfzehn Meilen vom Fuß des Jochs auf. Am nächsten Tag würden sie sich beeilen müssen, um die Lücke zwischen den Berggipfeln zu überwinden; denn obgleich schon Frühling herrschte, waren die Nächte noch zu kalt, um in dieser Gegend unterwegs zu sein, solange es nicht unbedingt nötig war — sogar am Kaagor-Paß, der tief zwischen den Bergen einschnitt und das ganze Jahr über offen war.
Von seinen Mannen bedrängt, erzählte Elgor von seinem Abenteuer: »Ich hatte immer gehört, daß Trolle nahezu unbesiegbar sind, obgleich es Geschichten gab von wundersamen Elfenwaffen, die durch ihre steinharte Haut schnitten wie warme Messer durch Butter. Und auch wenn ich keine Elfenwaffe hatte, schien es mir, als müsse es andere Wege geben, diese

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