DrachenKind (German Edition)
Systeme, als sähe er eine gigantische Fotografie. Doch er legte sich neben Jack, der unter seinen Fellen schon warm eingewickelt lag und schlief. Essen und schlafen, das waren seine Hobbys. Eric grinste. Jack hatte wirklich eine Menge Talente, aber diese beiden waren unangefochten die größten. Er schloss die Augen und versuchte einzuschlafen, konnte aber nicht. Vor dem Zelt wurde das Feuer langsam kleiner und schließlich erlosch es. Die Dunkelheit kroch nun auch zu ihnen ins Zelt doch Eric merkte es kaum, er sah alles. Eric lag auf dem Rücken und grübelte. Der Eingang musste doch zu finden sein. Oder eine Möglichkeit, sich in die Welt hinter dem Spiegel zu begeben. Wenn sie einen Weg fänden, könnten sie mehr tun, sie könnten die Menschen dort hin leiten und sie könnten alle zusammen kämpfen, genau da, wo sich der Herrscher aufhielt. Dann wäre er nicht alleine. Und die Großmeister könnten vielleicht etwas gegen die rasende Weiterentwicklung der Sechs und ihrer Armeen tun. Aber so, wie es jetzt aussah, würde nichts so einfach sein wie ein Gedanke. Der leise Nachtwind zog langsam und schneidend durch den Bergkessel und pfiff kaum vernehmbar in den Nischen der Felswand. Eric sehnte sich nach Schlaf. Sein Körper war hellwach aber innerlich hatte er das Gefühl, dringend schlafen zu müssen. Vielleicht war er auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, was und wo der Zugang sein konnte, er wusste es nicht genau. Langsam und träge kam der Schlaf, unruhig und belebend.
Kapitel 31
Der Knall der riesigen Flügeltüren hallte noch immer in seinen Ohren. Es schien, als wäre es ein anhaltender Ton. Er spürte die Zeit. Hinter ihm befand sich ein Raum, hoch, groß, dunkel, voller Regale. Er konnte nicht sehen, wo er sich befand, aber es fühlte sich bekannt an. Sehr sogar. Ihm fielen die Lichtblitze ein. Irgendwie verband er sie mit dieser dunklen Umgebung. Vor ihm befand sich das meterdicke Portal, unverändert und unbeweglich. Dahinter waren sie, versammelt und eine konstante Bedrohung. Er zwang seine Herzfrequenz herunter um es zu beruhigen, er dachte die Schläge müsste man selbst durch die vielen Tonnen Granit noch hören. Er spürte seine eigene Angst, sie verwundete ihn. Seit dem letzten Verrat war er anfälliger geworden. Und er dachte an alles, was er jetzt vor sich hatte. Die Prophezeiung hatte sich verändert, das Unmögliche war geschehen. Nichts hatte sich so entwickelt wie es hätte sein müssen. Er stand nun ganz allein da, niemand konnte ihm helfen. Sein Vertrauen war gebrochen. Und dann geschah das, was er nie erwartet hätte und trotzdem am meisten fürchtete: Er spürte einen leichten Druck von hinten an der Schulter der ihn vorwärts trieb. Er blieb stehen und schloss die Augen. Er spürte die Kraft einer Kreatur neben sich die er schon kannte. Er freute sich. Es war jemand der helfen wollte. Vielleicht seine einzige Hilfe. Er beruhigte seine Gedanken. Dort draußen wartete der Sieg, nicht mehr weit entfernt. Neben ihm stand der Helfer, völlig gelassen, seine Gedanken verschlossen zum Schutz gegen die auf der anderen Seite des Portals. Er wollte sich für seine Anwesenheit bedanken, doch mit einem Schlag des Entsetzens erkannte er die Wahrheit, die simple Logik ließ ihn erstarren. Er wollte sich zu der Gestalt umdrehen und sich wenn nötig verwandeln aber in dem Moment war es schon zu spät. Der Schmerz fraß sich wie eine Säure durch seinen Geist, drohte ihn in Sekunden zu erledigen. Die zwei unbezwingbaren Torflügel begannen zu beben, Staub rieselte von ihren Oberkanten und langsam begannen sie sich zu öffnen. Er verschloss seine Gedanken, kämpfte mit aller Kraft gegen den Schmerz an und schaffte es ihn zu stoppen, ihn anzuhalten. Beinahe unfähig sich zu rühren zwang er das Elixier zurück, versuchte es zu vertreiben. Er musste sich verwandeln, sonst wäre es zu spät. Das Blut tropfte lautlos aus der Wunde, welche die vergiftete Waffe hinterlassen hatte. Der zweite Stich trieb noch mehr der Essenz in ihn hinein, er rang nach Atem, wurde langsam von innen zerfressen, konnte jetzt nicht mehr tun als den Prozess verlangsamen. Ein haardünner Lichtstreifen erschien im Spalt zwischen den Toren, die sich immer schneller öffneten. Er kämpfte, ging gegen an, richtete alles gegen das Kommende. Wie lange noch? Eine Schwarze Masse wurde hinter den Granittoren sichtbar. Er konzentrierte sich. Aber zwei Stiche waren zu viel. Seine Verteidigung würde zusammenbrechen, das wusste
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