DrachenKind (German Edition)
Minderwertigkeitskomplexen und Aufmerksamkeitsdefiziten leidet. Das schlimmste ist eben, dass er zusätzlich auch noch ein Idiot ist. Aber es ist nicht deine Aufgabe dafür zu sorgen, dass er sich anders verhält. Denk daran, das gilt für vieles, was ich euch jetzt erklären werde.“
Jack und Eric sahen einander an. Eric erstarrte. Es war etwas in diesem Raum, da gab es keinen Zweifel. Er spürte wie nah es war und sprang von seinem Stuhl auf. Mia und Jack erschraken.
„Los, raus hier, ich weiß, dass wir nicht alleine sind!“
Mia machte eine Handbewegung und ihre Tür flog krachend auf. Sie kam um den Tisch herum und schob Jack unsanft vor sich durch die Tür.
„Was ist es?“, fragte Mia Eric, während sie durch den Flur in den Essraum rannten.
“Ich weiß es nicht, aber es ist nichts Gutes, reicht das?“
Sie Bogen um die Ecke und schlitterten über die glatten abgenutzten Dielen zur Tür in den nächsten Flur. Eric wusste nicht, wie sie es gemacht hatte, aber plötzlich war Mia vor ihnen. Sie rannte zur Haustür, öffnete sie Mit dem Wink ihrer Hand und sie stürmten nach draußen auf den leeren Bürgersteig.
„Eric, wag es ja nicht, dich zu verwandeln, wenn zu viele Leute dabei sind. Sie alle könnten dann unwillentlich ihr Wissen preisgeben…“
“Aber was soll ich dann machen, wenn es wirklich etwas Schlimmes ist? Wie kann ich mich dann verteidigen?“
“Du musst dich innerlich verwandeln, aber du kannst nicht seine Gestalt annehmen. Was hast du gefühlt?“
Eric überlegte kurz und sah die Haustür an. Es war immer noch da und es kam wieder näher. Er konnte etwas hören, es war wie eine leichte Brise, kühl und lebendig. Er sah einen Schatten hinter dem Glasfenster der dicken Holztür.
„Könnt ihr es nicht sehen?“
„Nein“, keuchte Mia, „aber wir können es jetzt auch merken, er hat eine Gestalt angenommen…Ich befürchte, diesmal ist es ein echter Wächter!“
Erics Knie begannen zu zittern. Wie sollte er sich denn verteidigen, wenn er ihn weder ansehen noch sich verwandeln durfte? Mia und Jack wurden immer steifer. Erics Herz raste. Es gefiel ihm nicht wirklich, dass vielleicht er daran schuld sein könnte, wenn sie starben. Mias Gedanken verstummten. Der eben noch warme Sommerwind blieb stehen und die Kälte stieg in ihm hoch. Zu langsam. Er war zu langsam. Vielleicht sollte er sich jetzt besser entscheiden, ob er trotz Mias Warnung auch die Gestalt des Drachen annehmen sollte, immerhin konnte er sie beide dann von hier fortschaffen. Doch in genau dem Augenblick wurde der Schatten hinter der Tür immer dunkler und Erics Inneres begann sich zu verkrampfen. Er entschloss sich die Augen offen zu halten. Er konzentrierte sich wieder auf seine Mitte, auf den tiefblauen Drachen in sich, auf die wallenden Hitzewellen nach der Verwandlung. Er stellte sich vor, wie er die Eigenschaften des Tieres übernahm, ohne seine Gestalt anzunehmen, auch wenn er sich so kaum körperlich wehren konnte. Deutlich langsamer als letztes Mal, breitete sich wieder die Blaue Feuerkugel in seinem Inneren aus. Sie vertrieb mit einer Urgewalt die Kälte aus Seinen Gliedern und er konnte sich wieder bewegen. Seine Sinne schärften sich wieder, noch mehr als sie es nach der ersten Begegnung mit sich selbst schon getan hatten. Er fühlte sich sicherer, beschützt von der angenehmen Hitze, die ihn mit ungeahnter Energie füllte. Die Haustür blieb verschlossen, stattdessen glitt der Schatten einfach durch sie hindurch. Eric erkannte, dass es wenig Sinn gemacht hätte, sich zu verwandeln. Nicht einmal ein Drache wie er hätte etwas mit einem in der Luft schwebenden Haufen Rauch anfangen können. Der Wächter sah wie eine schwarzbraune, dichte Wolke aus, die sich stetig veränderte. Dann verbreitete sich das Gebilde plötzlich und schloss sie alle drei ein wie ein lautloser Sandsturm. Doch von den Augen des Wächters war nichts zu sehen. Mit einem Mal formten sich in Erics Gedanken die Bilder zweier Augenpaare, die fast einen Meter über ihnen nebeneinander in der Luft schwebten. Eric schloss die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Er musste sich anstrengen, um nicht von den beiden Wächtern eingefangen zu werden, ihre roten Augen blendeten ihn wie Scheinwerfer in einer Disco und in ihrer Mitte die winzigen Pupillen, die so klein waren, dass sie fast mit dem stechenden rot drum herum verschwammen. Eric verschloss seine Gedanken. Ihm wurde schlecht. Die Wächter manipulierten ihn. Sie zeigten ihm Bilder von Jack
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