DrachenKind (German Edition)
Das ließ auf ein gesünderes Zusammenleben hoffen als er und Mia es am Ende ihrer Reise hatten erleben dürfen…oder müssen. Eric neigte den Kopf und sah sich die Umstehenden an. Sie reagierten ein wenig verängstigt als er sie mit seinem bohrenden Blick festnagelte. Was würde dieser Riese wohl gleich anstellen? Er hatte seine Gedanken verschlossen, und wen er schlechte Laune hätte wäre es so oder so zu spät zum Abhauen. Hoffentlich hatte er einen guten Charakter. Eric sah sich jeden einzelnen an, jeden Gedanken. Dann hörte er hinter sich Schritte und eine Herde von Kindern mit ihren älteren Geschwistern und Eltern kam über den Rasen gewatschelt. Einige hielten Blumen in den Händen, andere Schalen mit Früchten drauf. Die Männer kamen hinter ihren Familien. Einige von ihnen hatten Waffen in den Händen: Speere, Langbögen, einer trug ein Beil. Es war so lächerlich. Eric schmunzelte. Die Männer. So wichtig, und doch zu feige um vorn zu gehen. Peinlich…Ein Gedanke fiel ihm auf. Er war nicht so wie die der Anderen, freundlich und vorsichtig. Er war voller Hass, Abneigung und Angst. Eric drehte sich um und blickte direkt in die Augen eines Mannes, der einen Speer in der Hand hielt. Eric bohrte ihn nicht mit seinem Blick fest, er wusste, wer es war. Er hatte sein Gesicht erkannt. Dieser Mann gehörte zu den Gefolgsleuten von Manou, er war dabei gewesen, als sie die Jugendhütte in die Luft gejagt hatten. Die Umstehenden blieben wie angewurzelt stehen, als der Drache in ihrer Mitte seine gewaltigen Muskeln anspannte und sich zum Dorfschmied umdrehte. Was hatte er vor? Die Hitze, die er ausstrahlte, schien größer zu werden. Dann ertönte ein lauter Kampfschrei, der Schmied rannte auf das Tier zu und schleuderte mit aller Kraft seinen Speer gegen den Hals des Drachen. Ein Zischen ertönte, als der Speer durch die Luft raste. Aufschreie waren zu hören. Dann ein klingendes Geräusch: Die Speerspitze zerbrach, der lange Stab federte zurück und fiel zu Boden. Der Schmied stand da, vollkommen regungslos, wie gelähmt. Das war sein Ende. Wieso hatte der Speer den Drachen nicht getötet? Keiner sagte etwas. Eric spürte den Aufprall des Speeres nur kurz, dann war es vorbei. Er dachte eine Sekunde lang nach, dann machte er ein paar lange Schritte auf den Angreifer zu, holte aus und wischte ihn mit aller Kraft die er aufbringen konnte vom Boden, wie ein Glas Wasser vom Tisch. Ein hässliches Geräusch erklang als seine Rippen brachen, die Luft aus den Lungen des Schmieds herausgepresst wurde und sie von der Wucht des Schlages zerplatzten. Eine feine, rötliche Wolke wehte aus seinem Mund, der Schmied segelte durch die Luft und krachte einige Meter weiter wie eine Abrissbirne durch die Wand einer kleinen Lehmhütte. Die Splitter und der Staub stoben in alle Richtungen, dann wurde es still. Eric wandte sich den anderen Männern zu. Die ließen sofort ihre Waffen fallen und knieten sich vor ihm hin. Er stand da, rang mit dem Gedanken, sie zu töten, er wusste nicht, warum sie die einzigen waren die mit Waffen gekommen waren. Aber ihre Gedanken waren nicht so hasserfüllt. Abweisend, aber nicht hasserfüllt. Eric schloss die Augen, verwandelte sich. Ein blauer Lichtblitz flammte auf und als sie alle wieder die Augen öffneten, stand da ein Junge, vielleicht sechzehn oder siebzehn, sah auf die Männer herab, die ihre Nasen ins Gras gepresst hatten. Eric kam sich vor wie wer weiß was. Was sollte er jetzt tun? Er drehte sich um und sein wütender Blick schien immer noch einige zu erschrecken. Er besah sich all die Geschenke und suchte nach Mias Gesicht. Sie war nicht dabei. Jack kam mit langsamen Schritten zu ihm und flüsterte:
„Mia warten, sie dich jemand vorstellen wollen.“
Eric entspannte sich, dann brachte er ein leises „Danke“ hervor und folgte Jack, der ihn durch die erstarrte Menge von der Wiese herunter führte.
Sie gingen einen der vielen Sandwege entlang, Eric sah das große Gebäude auf einem Hügel stehen, welches er aus der Luft hatte sehen können. Jack schien munter, aber erschrocken. Eric ärgerte sich. Das hatte er nicht gewollt, gleich bei der Ankunft. Er fühlte seine Wut kleiner werden, er bemerkte wieder die Schuldgefühle. Aber dieses Mal befreite er sich von ihnen. Wenn er sich früher verwandelt hätte, dann wäre er tot. Der Speer hätte ihn geradewegs durchbohrt. Er öffnete Jack seine Gedanken, der schwieg erst und meinte dann:
„Ich sein froh, dass du so gehandelt…Man ihn immer
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