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Drachenlanze - Der Bund der ...

Drachenlanze - Der Bund der ...

Titel: Drachenlanze - Der Bund der ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA DANIELL
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zutraulicher Bär.
Auch Patrick lächelte und sah Kitiara dabei offen an. »Ihr
kennt unsere Namen. Wie heißt Ihr?«
»Kitiara Uth Matar, Tochter von Gregor Uth Matar.« Kitiara
sagte den Namen mit Stolz, obwohl ihr das Blut in den Kopf
stieg. Dann lächelte sie verschmitzt wie nie.
»Weit und breit erzählt man von Otiks Kartoffeln und
seinem Bier, auch wenn ich Bier nicht mag«, sagte Patrick, der
ihr tief in die Augen sah. »Aber niemand hat mir gesagt, wie
schön die jungen Mädchen von Solace sind.«
Kitiara hielt den Atem an und wurde noch röter. Noch nie
war sie sich der Schmutzflecken auf ihrem Gesicht und ihren
Händen so bewußt gewesen. Von den Männern, die Otiks Haus
besuchten, hatte Kitiara solche Worte schon oft gehört, aber
dann waren sie rauh und halb im Scherz gesagt worden, und sie
hatte sie nicht ernst genommen. Sie zermarterte sich den Kopf
nach einer Antwort, doch ihr fiel einfach nichts ein.
Vielleicht weil er ihre Verlegenheit spürte, senkte Patrick
den Blick und wechselte das Thema.
»Wir sind seit neun Wochen unterwegs. Ich gehe jedes Jahr
so auf Wanderschaft. Dieses Jahr hat die Reise länger gedauert,
als ich dachte. Jetzt sind wir auf dem Weg zur Küste, wo ein
Schiff wartet, das uns nach Hause bringen soll. Gwynned liegt
an der Westküste der Insel Nordergod.«
Kit wußte natürlich, wo Nordergod war, doch bei Gwynned
war sie sich weniger sicher
– bestimmt eine Seereise von
mindestens einem Monat. »Was sucht Ihr auf Euren Reisen?«
fragte Kit eifrig. »Abenteuer?«
»Nein, nein«, meinte der junge Mann rasch. »Manchmal gibt
es zwar ein Abenteuer, aber darauf bin ich gar nicht aus. Mir
geht es um…« Zum ersten Mal sah Kit ihn nach den richtigen
Worten suchen. »Um Bildung, um Frieden, um…« Wieder
zögerte er. »Um Flucht.«
Kitiara überlegte, wovor dieser feine junge Mann wohl
fliehen mußte, und wie es wäre, nach Lust und Laune
herumzureisen, ohne sich um die Kosten zu scheren.
»Oh, aber Ihr seid auf Abenteuer aus. Das sehe ich«, fuhr
Patrick fort, während er mit dem blaßgrünen Anhänger an
seinem Hals herumspielte. »Ich habe ja nichts dagegen, aber
wozu suchen die Leute das Abenteuer? Gewöhnlich wegen
Reichtümern oder Macht. Wo ich herkomme, herrscht mein
Vater über riesige Ländereien. Ich bin sein Erbe. Zu gegebener
Zeit werde ich Reichtum und Macht besitzen. Damit habe ich
es nicht eilig, und in der Zwischenzeit habe ich keinen Bedarf
an Abenteuern.«
Bei dieser letzten Bemerkung setzte er sich gerade hin und
schob sein Kinn nach vorn, als wollte er Kit trotzen, weil sie
anders dachte. Als wenn jemand in seinem Leben ihn dafür
tadelte, dachte sie bei sich.
Weil in ihren Augen kein Widerspruch zu lesen war, sah
Patrick plötzlich nachdenklich auf seinen Teller.
Während seiner kurzen Redseligkeit war Kits Blick an dem
grünen Stein hängengeblieben, der in zartes Silberfiligran
eingefaßt war und sich unablässig an seiner Kette drehte. Sie
wußte nicht, wie der Stein hieß, doch er war wunderschön.
Bestimmt sehr kostbar, dachte sie.
»Ihr bewundert meinen Chrysopras«, sagte Patrick und
verriet ihr damit den Namen.
»Er ist sehr schön«, gab Kitiara zu.
»Daß er Euch gefällt, beweist Euren guten Geschmack. Er
hat meiner Mutter gehört und davor deren Mutter.«
Einen Augenblick spielte Patrick wieder nachdenklich mit
seiner Halskette. Als er sie losließ, blickte er neu belebt auf. Er
grinste Kit an, und sie grinste zurück.
»Unsere Reise war dieses Jahr anstrengend, deshalb möchte
ich mich vor der letzten Etappe meines Heimwegs ausruhen.
Solace scheint ein gastfreundlicher Ort zu sein. Falls wir
hierbleiben, könnte ich dann darauf zählen, daß Ihr mir die
Sehenswürdigkeiten hier zeigt?«
Stratke grunzte, schob seinen Teller zur Seite und kniff die
Augen mit den schweren Lidern wachsam zusammen.
»Stratke findet die Idee auch gut«, sagte Patrick.
Kitiara mußte grinsen. »Woher wißt Ihr, was er sagt?«
neckte sie ihn.
»Ich habe doch gesagt, wir verstehen uns«, erklärte Patrick
keck. »Das geht mir immer so mit Menschen, die ein starkes
Herz haben.« Impulsiv griff er nach Kitiaras Hand.
»Werdet Ihr uns führen?«
Kitiara errötete wieder. In seinem warmen, feuchten Griff
kitzelte ihre Hand. Dann zog sie sie zurück und stand vom
Tisch auf.
»Wenn Ihr Euch in diesem Flohzirkus einquartieren wollt,
bitte sehr.« Dabei warf sie einen Seitenblick auf Otik, der
prompt zu protestieren begann und ihr mit dem Finger drohte.
Kitiara konnte

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