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Drachenlanze - Der Bund der ...

Drachenlanze - Der Bund der ...

Titel: Drachenlanze - Der Bund der ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA DANIELL
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Essen, ja?«
»Und die Zauberschule?« beharrte Kit.
Raistlin schaute auf seinen Teller. Kit fiel auf, daß Gilon
Caramons Zwilling bittend ansah.
»Ich kenne schon die meisten der Jungen, die das erste Jahr
bei Morat sind«, antwortete Raist mit leiser Stimme.
»Prima!« rief Kit begeistert aus. »Und was ist mit Freunden?
Hast du schon welche gefunden?«
»Ich habe eigentlich nicht viel mit den anderen Jungs dort zu
tun«, antwortete er, während er stur seinen Teller anstarrte.
Kits und Gilons Blicke trafen sich. Scheinbar unbeschwert
zuckte sie mit den Schultern. »Wahrscheinlich sind das alles
verzogene kleine Bücherwürmer«, meinte Kit. In ihren Augen
gab es viel wichtigere Dinge, als der Beliebteste aus der Klasse
zu sein.
Gilon stand vom Tisch auf, um Rosamund dazu zu bewegen,
etwas zu essen. Kitiara blieb sitzen, um mit den Zwillingen
herumzuflachsen und ihre Bewunderung zu genießen. Als
Gilon unverrichteter Dinge zurückkam, war Kit an der Reihe
aufzustehen, jedoch nur für einen Augenblick. Sie kam mit
einem kleinen Beutel in der Hand zurück, den sie vor Gilon auf
dem Tisch ausleerte. Es war ein kleiner Haufen Kupfer- und
Silberstücke.
»Ich weiß nicht, wie lange ich hier bleibe, aber ich möchte
mein Zimmer und mein Essen so lange bezahlen. Das sollte
reichen.«
Die Zwillinge staunten angesichts der Münzen. So viel Geld
auf einem Haufen hatten sie ihr ganzes Leben noch nicht
gesehen. Gilon war einen Moment sprachlos.
Als er anfing, die Geldstücke vom Tisch zu nehmen, sagte
der große Holzfäller schließlich sichtlich bewegt: »Danke,
Kitiara. Das hilft uns sehr.«
Kit hatte die große Geste genossen, und sie wollte wirklich
helfen. Aber als sie sah, wie Gilon das Geld zählte, fühlte sie
doch einen Stich. Sie war auf der Heimreise nicht gerade
sparsam gewesen, indem sie sich unterwegs mehr als nur
einmal ein weiches Bett in einem Gasthaus gegönnt hatte.
Nachdem sie Gilon jetzt diese Münzen gegeben hatte, war sie
praktisch pleite, was bedeutete, daß sie länger in Solace
festsitzen würde, als ihr lieb war.
Ach was, dachte Kit bei sich, ich bin schon einmal ohne
einen Heller aufgebrochen. Im Notfall kann ich das wieder tun.
Am Abend kletterte Kitiara die Leiter zu ihrer Schlafstatt
hoch und warf einen Blick auf ihr altes Quartier. Groß war es
ihr noch nie vorgekommen, wenigstens hatte es ihr früher ein
bißchen Ruhe beschert. Doch jetzt wirkte es eng und schäbig.
Todmüde streckte sie sich auf ihrem Strohsack aus und
bemerkte dabei selbst, daß sie in den letzten paar Monaten
gewachsen war, denn ihre Füße hingen gut zwei Fingerbreit
über den Bettrand.
Von unten hörte Kit, wie Raistlin sich im Schlaf herumwarf
und stöhnte. Die Jungen waren länger aufgeblieben als
gewöhnlich und waren sehr müde, als sie sich schließlich
hinlegten. Raist bekam dann oft Alpträume. Kit hörte, wie
Caramon aufstand, um zu Raistlin ins Bett zu klettern und ihn
zu beruhigen.
Aus Gilons und Rosamunds Kammer kam ein rhythmisches
Schlurfen. Wenn Rosamund in Trance herumwanderte, mußte
ihr Gilon nachts mitunter wirklich eine Schlinge um die Hand
binden und sie an den Bettpfosten fesseln. Dann lief Rosamund
neben dem Bett auf und ab und murmelte die ganze Nacht vor
sich hin. Heute war das offenbar wieder einmal der Fall.
Wieder daheim, dachte Kit und seufzte. Trotzdem war sie
froh, in Solace zu sein
– vorläufig. Sie wollte sich sofort
überlegen, wie sie ihren Aufenthalt abkürzen konnte, doch
bevor sie eine Lösung fand, übermannte sie der Schlaf.
Das Aufwachen fiel ihr schwer. Kit streckte sich auf ihrer zu
kurzen Unterlage. Aus dem Geflüster, das von unten kam,
schloß sie, daß Gilon und Raist sich bereits für ihren langen
Weg nach Teichgrund rüsteten und daß der Rest der Familie
noch schlief. Es war früh – erst kurz nach Sonnenaufgang –, als
sie sie aus der Tür schlüpfen hörte.
Kit wartete noch einen Augenblick, bis sie ganz sicher fort
waren, bevor sie ein paar Kleidungsstücke nahm und vom
Dachboden herunterstieg. Als sie unten ankam, war Caramon
schon auf. Auf die Ellenbogen gestützt, lächelte er sie
verschlafen an.
»Was ist mit deiner Schule, Caramon? Wann mußt du da
sein?«
»Ich muß in einer Stunde los, falls ich gehe. Wenn Mutter
einen Anfall hat, bleibe ich meist zu Hause, damit ihr nichts
passiert. Was ist mit Frühstück? Vater läßt mir normalerweise
was da.«
Kit fand ein Honigbrot, das im Vorratsschrank beiseite
gelegt war. Allzu gut war der Schrank nicht

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