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Drachenlanze - Finstere Pläne

Drachenlanze - Finstere Pläne

Titel: Drachenlanze - Finstere Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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Flint
merkte, wie seine Axt abprallte, da er sie nicht mehr
kontrollieren konnte. Zu spät erkannte er, daß das Monster ihn
geködert hatte, weil es wußte, daß sein Schwert den Schlag
vertragen konnte. Der Schild fuhr nach vorn auf die Axt zu,
traf die zurückprallende Klinge von der Seite und fing sie
dadurch ein wie der Baumstumpf die Axt des Holzhackers. Der
Schild drehte ab und riß Flint den Schaft aus den Händen.
Dann sauste das Schwert durch die muffige Luft. Seine Spitze
durchtrennte sauber den gehärteten Lederpanzer über Flints
linker Schulter. Ein größer werdender Fleck verdunkelte das
Hemd unter der beschädigten Rüstung.
Flint taumelte rückwärts und hielt sich den verwundeten
Arm.
Der Skelettkrieger sprang vor, um den Angriff fortzuführen,
doch jetzt sackte sein Schild vom Gewicht von Flints darin
eingebetteter Axt herunter. Das war die Blöße, auf die Tanis
gewartet hatte. Der Halbelf feuerte dem Untoten einen
rasiermesserscharfen Pfeil genau in die ungedeckte Brust. Der
Pfeil durchschlug Vorder- und Rückseite des Kettenhemds und
traf die Wand dahinter, während Teile der Kettenrüstung auf
den Boden rieselten. Das schmerzunempfindliche Wesen
schien die Wunde nicht zu bemerken.
Kelu, der die Gefahr für Flint erkannte, riß Nandas Stab an
sich und schoß nach vorn. Mit kalter Treffsicherheit traf er das
Monster zweimal mit voller Kraft gegen den Helm, doch das
Bastardschwert des Skelettkriegers blitzte nur einmal auf,
anscheinend ohne überhaupt die Richtung seines Angriffs zu an
dem, und trennte dem Phaeton den rechten Arm am Ellenbogen
ab. Als Kelu entsetzt und schockiert seinen Arm anstarrte,
schlitzte ihm ein zweiter Schlag quer den Bauch auf, und ein
dritter riß ihn vom Schlüsselbein bis zum Nabel auf. Der
verstümmelte Körper des Phaetons sank in eine sich
ausbreitende, tiefrote Lache am Boden.
Während Tanis entgeistert die Leiche anstarrte, riß der
Skelettkrieger die Axt aus seinem Schild und schleuderte sie
zur Seite. »Alles zurück, den Gang hoch!« schrie der Halbelf,
wobei er den Stab aufhob und ihn Nanda zurückgab. »Das hier
können wir nicht bekämpfen. Es ist zu gefährlich.« Als die
Überlebenden eilig wieder auf die Kammer zuliefen, legte
Tanis einen Pfeil auf und deckte ihren Rückzug, obwohl er sich
fragte, was ein weiterer Pfeil helfen mochte, falls das Monster
beschloß, ihnen zu folgen.
Es verfolgte sie nicht, sondern nahm wieder seine Wache in
dem grauenvollen Gang auf.
Tanis’ Erleichterung über ihren leichten Rückzug wurde
durch einen Schrei von hinten beendet. Als er herumfuhr, sah
er, daß sie schon fast an der Kammer waren. Doch die Tür
wurde von einem riesigen Golem verstellt, einer lebenden
Steinstatue aus reinweißem Granit, der von einem Netz aus
pulsierenden, roten Adern durchzogen war. Die Statue ähnelte
einem Minotaurus, denn sie hatte einen Stierkopf auf einem
Menschenkörper. Ein Golem blockierte den Ausgang, und ein
weiterer stand hinter ihm in der Kammer.
Den Schrei hatte Baji ausgestoßen, der gerade in den
mächtigen Armen des Golems zerquetscht wurde. Seine Füße
baumelten mehr als zwei Fuß hoch über dem Boden, und der
Golem überragte ihn immer noch um einen vollen Kopf. Mit
jedem Schrei wurde der Griff des Golems fester, so daß der
verängstigte Phaeton nicht mehr einatmen konnte.
Tanis stand hilflos da. Er hatte einen schußbereiten Bogen in
der Hand, konnte aber nicht schießen, weil er Angst hatte, Baji
zu treffen. Nanda schlug mit seinem Stab auf das Wesen ein,
doch die Holzwaffe konnte gegen Stein nichts ausrichten.
Augenblicke später war Bajis Kampf zu Ende, und er fiel wie
eine Marionette schlaff zu Boden. Im gleichen Moment traf
Tanis’ Pfeil den Golem in den Hals, prallte aber ab, wobei er
die Oberfläche kaum ankratzte. Ein zweiter Pfeil traf die Stirn
und zerbrach.
Tanis legte gerade einen dritten Pfeil auf, als jemand ihn aus
seinen Händen riß. Tolpan stand vor ihm. »Die können wir
auch nicht bekämpfen, Tanis. Sie sind zu stark. Du
verschwendest bloß Pfeile. Wir müssen irgendwie aus diesem
Gang raus.«
Tanis ließ den Bogen sinken. »Wenn wir alle auf einmal
dieses Skelettdings angreifen, müßten wenigstens zwei oder
drei von uns durchkommen. Ich glaube kaum, daß es uns alle
umbringen kann. Das ist kein überzeugender Plan, aber…«
Hoto, der den Minotaurus mit krachenden Schlägen durch
seinen Knüppel in Schach gehalten hatte, rief über die Schulter:
»Vielleicht kann ich das tote Ding da

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