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Drachenlanze - Finstere Pläne

Drachenlanze - Finstere Pläne

Titel: Drachenlanze - Finstere Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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vorne. »Das ist eine religiöse
Inschrift, eine Art rituelles Gebet. Ich habe genau so etwas
schon einmal über einer Tempeltür südlich von Shalost an der
Grenze zu Silvanesti gesehen, kurz bevor die Elfen den Tempel
niederbrannten. Ich weiß nicht, was es bedeutet, aber es sind
dieselben Zeichen. Das hier, an der Spitze«, er deutete mit
seinem Hupak hin, »ist das Siegel von Hiddukel.«
Flint fingerte unsicher an seiner Axt herum und fragte: »Was
war das für ein Tempel, der bei Shalost?«
»Der gehörte einem Seelenkannibalenkult.« Die Gruppe
schwieg einen Moment lang, bis Tanis sagte: »Na schön, das
paßt zu dem, was du mit Selana in Balkoms Labor belauscht
hast. Gehen wir rein.«
Geduckt, als würde er in starken Gegenwind laufen, drang
Nanda in die Höhle ein. Der Rest der Gruppe folgte in einer
Reihe hintereinander.
Baji, der als letzter der Phaetonen eintrat, warf schnell einen
Blick über die Schulter. Nachdem er sich vergewissert hatte,
daß ihnen niemand folgte, drehte er sich wieder um und schloß
mit Flint auf.
Hätte er den Eingang etwas länger beobachtet, so hätte er
vielleicht gesehen, wie zwei weiße Steinkörper in Gestalt von
Minotauren mit pulsierenden, roten Adern sich aus dem Fels
beiderseits der Höhle lösten, langsam zum Eingang liefen und
den Eindringlingen folgten.
Nanda führte die Gruppe langsam den Gang hinunter.
Obwohl es eine natürliche Höhle war, sah man, daß manches
daran bearbeitet war. Wände und Boden waren teilweise
geglättet oder eingeebnet. Von weiter vorne drang ein
schwaches Licht in den Tunnel, das lange Schatten zum
Eingang hin warf. Der Anführer ging vorsichtig vor und tastete
den Boden vor sich mit seinem Stab ab. Sekunden später
klickte und zischte etwas, und Nanda brach auf dem Boden
zusammen. Alle aus der Gruppe blieben erst wie erstarrt
stehen. Dann rannten Kelu und Tanis zu dem Getroffenen.
Ein Eisenpfeil ragte zwei Fingerbreit aus seiner Hüfte, und
darum breitete sich eine Blutlache aus. Kelu nahm ihn
vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger und versuchte
ganz sanft, ihn aus der Wunde zu ziehen. Nandas Halsmuskeln
spannten sich an, weil er dagegen kämpfte, laut aufzuschreien.
Kelu schüttelte den Kopf. »Er steckt im Knochen, Nanda.«
»Und hat wahrscheinlich auch Widerhaken«, fügte Tanis
hinzu. »Um den sicher herauszubekommen, brauchen wir
Magie. Kannst du überhaupt noch gehen?«
Der bleiche Anführer der Phaetonen nickte und murmelte:
»Ich glaube schon.«.Die beiden Männer halfen ihm auf und
stützten ihn. Tolpan hob den Stab auf, den Nanda
fallengelassen hatte, und gab ihn zurück. Wenn er sich auf den
Stab stützte, konnte Nanda eigenständig weiterhumpeln, doch
jeder konnte sehen, wie er unter Schmerzen litt.
Tolpan tippte Nanda an die Schulter und sagte wieder: »Das
hätte ich bestimmt entdeckt. Laß mich vorgehen.« Als er das
Zögern in Nandas Augen sah, beharrte er: »Ich kann so was. Ist
eine Art Hobby.«
Nanda sah Tanis fragend an. Der Halbelf erklärte: »Ich
kenne ihn nicht viel länger als du, aber er scheint wirklich sehr
geschickt darin zu sein, irgendwo rein und wieder raus zu
kommen, wo Besucher unerwünscht sind. In dieser Hinsicht
hat er uns bisher immer gut geführt.«
Nanda schlug die Augen nieder und winkte mit der Hand.
»Geh vor«, sagte Tanis. »Nanda kann deinen Platz zwischen
Flint und mir einnehmen.«
Etwas erleichtert, weil jemand anders ihm die
Verantwortung abnahm, stützte sich Nanda schwer auf seinen
Stab, um dem verwundeten Bein möglichst viel Gewicht
abzunehmen. Tolpan grinste von einem Ohr zum anderen,
während er seine Beutel und Taschen zurechtrückte und sagte:
»Beste Entscheidung, die du je getroffen hast. Guckt gut zu!«
Er drehte sich um und ging leichtfüßig bis zu der Stelle zurück,
wo Nanda gestürzt war. »Ich bin fertig, ihr auch, Tanis?« Ohne
ein Zeichen abzuwarten, ging er an die Arbeit.
Bevor er weiter den Tunnel hinunterlief, nahm sich der
Kender die Zeit, den Auslösemechanismus der Falle zu
untersuchen, die Nanda verletzt hatte. Er stocherte nur ein paar
Sekunden mit dem Dolch in dem rauhen Steinboden herum,
bevor er murmelte: »Aha!« Einer der größeren Steine verschob
sich etwas und gab dabei ein hörbares Klicken von sich.
Tolpan sah ihn sich noch ein paar Sekunden an, bevor er die
gegenüberliegende Wand absuchte. Rasch fand er das kleine
Loch für den Pfeil und nickte anerkennend.
»Hier hat jemand wirklich erstklassige Arbeit geleistet«,
sagte er über

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