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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Althume zog einen Stuhl zum Kamin und setzte sich. Er streckte die Beine von sich, so daß seine Stiefel auf dem Kaminvorsprung lagen. Augenblicke später stieg Dampf von ihnen auf. »Eines muß ich ihm lassen: Drachenlord Linden Rathan ist ein willensstarker, sturköpfiger Bastard. Unter dem Einfluß des Pulvers hätte er weder fähig sein dürfen, sich zu bewegen, noch sich mir zu widersetzen. Und doch tat er am Ende beides. Aber ich habe trotzdem einige interessante Dinge aus ihm herausbekommen.«
    Peridaen stellte seinen umgekippten Stuhl auf. »Zum Beispiel?«
    »Drachenlords können keine Gedanken lesen …«
    »Den Göttern sei Dank«, murmelte Peridaen mit einem schiefen Lächeln. »Ansonsten würde man uns alle hängen.«
    »Mich würde man hängen. Euch würde man enthaupten, dank Eurer königlichen Herkunft. Doch zurück zu den Drachenlords: Sie können zwar keine Gedanken lesen, aber sie können im Geiste miteinander reden.
    Und zwei der Fragen, über die die Bruderschaft endlos gestritten hat, sind nun ein für allemal geklärt: der Magier Ankarlyn hat tatsächlich eine Möglichkeit gefunden, die Bande zwischen den Seelen eines Drachenlords zu lockern. Leider hatte Linden Rathan keine Ahnung, wie man das bewerkstelligt, daher konnte er nicht bestätigen, was ich durch meine Studien herausgefunden habe. Was dies betrifft, sind wir auf uns selbst gestellt.
    Aber fest steht, daß Ankarlyns Magie funktioniert. Dies haben das Pulver und die magischen Sprüche bewiesen, die ich bei Linden Rathan eingesetzt habe. Außerdem hat er es mit seinen eigenen Worten bestätigt«, sagte Kas Althume.
    »Dies ist eine geklärte Frage«, bemerkte der Prinz. »Welches ist die andere?«
    Der Magier lächelte kurz. »Die Geschichte, die Ihr vor kurzem noch als Ammenmärchen abtun wolltet – daß Ankarlyn einen heranreifenden Drachenlord versklavte. Es ist wahr, und dieses Mal wußte Linden Rathan, wie man es macht: indem man das Blut eines Drachenlords benutzt – oder jemanden, der DrachenlordBlut in sich hat.«
    Peridaen sagte langsam: »Eine meiner Vorfahren war die EchtmenschTochter zweier Drachenlords. Das bedeutet, daß verdammt, Kas, muß es unbedingt der Junge sein? Im Grunde mag ich ihn.«
    Der Magier sagte schulterzuckend: »Rann ist sicherlich ein liebes Kerlchen, aber stellt Ihr sein Leben über den Erfolg der Bruderschaft? Denn im Erfolgsfall werden viele unter unser Banner strömen, die jetzt noch zögern, mein Prinz. Vergeßt das nicht.«
    »O Götter.« Peridaen kniff die Augen zusammen und massierte seine Schläfen, als hätte er plötzlich Kopfschmerzen bekommen. »Nein, natürlich nicht. Es ist bloß … Sherrine und Rann?«
    »Man muß den Göttern schon etwas bieten, wenn wir sie auf unsere Seite ziehen wollen, mein Prinz«, sagte Kas Althume.
    »Ich weiß. Aber dies … Ich muß darüber nachdenken, Kas«, sagte Peridaen.
    Peridaens Tonfall ließ im Kopf des Magiers ein Warnsignal aufleuchten, aber Kas Althume beschloß, das Thema vorerst ruhen zu lassen. Statt dessen sagte er: »Möglicherweise lassen sich weitere magische Formeln gegen die Drachenlords entwickeln. Aber ich bin nicht gewillt, die nötige Zeit zu investieren. Wir können die Regentschaftsdebatte nicht ewig in die Länge ziehen, obwohl ich glaube, daß sich uns momentan die Möglichkeit für eine Verzögerung bietet.« Kas Althume lehnte sich zurück und faltete die Hände über dem Bauch. »Denn es gibt tatsächlich einen heranreifenden Drachenlord. Ich habe Linden Rathan danach gefragt, um mich zu vergewissern. Er schien über die Frage zu erschrecken, denn erst danach begann er, gegen meine Magie anzukämpfen.«
    Höhnend hob der Magier seinen Kelch, um auf den abwesenden Drachenlord zu trinken. »Wie gesagt, er ist ein willensstarker, sturköpfiger Bastard. Ich war völlig überrascht. So etwas hatte ich nicht für möglich gehalten. Die Anstrengung muß ihn eine Menge Kraft gekostet haben.« Er trank seinen Kelch leer und wischte sich über die Lippen.
    »Ich bekam ihn zwar wieder unter Kontrolle, aber wie der unglückliche Zufall es wollte, tauchten plötzlich zwei nächtliche Reisende auf.«
    »Was! Wer?« wollte Peridaen wissen. »Haben sie Euch erkannt?«
    »Ich weiß es nicht. Alles, was ich im strömenden Regen sehen konnte, waren zwei in Umhänge gehüllte Gestalten. Ich gehe davon aus, daß sie von uns auch nicht mehr erkennen konnten. Einer stürmte mit einem Schwert auf uns zu. Wer immer es war – er wußte, wie man damit

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