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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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überfallen hatten, kehrten zurück! Sie ließ ihn behutsam ins Gras sinken und nahm Maylins Kurzschwert. Doch ihre Beine waren eingeschlafen. Als sie aufstehen wollte, fiel sie hin. Sich verfluchend, hockte sie vor Linden, die Zähne gefletscht, fest entschlossen, wenigstens einen der Angreifer mit in den Tod zu nehmen.
    Erst als sie in dem weichsten und bequemsten Bett lag, das sie sich vorstellen konnte – am Fußende lag ein in Flanell gewickelter heißer Ziegelstein, der für kuschelige Wärme sorgte –, fiel Maylin ein, daß Maurynna niemals davon gesprochen hatte, daß sie die anderen Drachenlords kannte – sie kannte nur Linden.
    Also weiß Tarina Aurianne nicht, wie Maurynna aussieht woher will sie dann wissen, ob ich wie eine »Angehörige« aussehe oder nicht?
    Erneut brauten sich in ihrem Kopf die wildesten Spekulationen zusammen, um Aufmerksamkeit heischend wie ein Rudel junger Hunde.
    Ist doch alles Unsinn, sagte sie sich. Blanker Unsinn.
    Sie drehte sich auf die Seite und schlief ein.
    »Hallooooooo! Rynna! Rynna – bist du da irgendwo?«
    Sie traute ihren Ohren nicht. »Otter?« rief sie erleichtert. »Bist das wirklich du?« Sie sprang auf, trotz des unangenehmen Stechens und Kribbelns in ihren Beinen.
    Sie hörte ihn die Böschung hochreiten. »Hier! Wir sind hier drüben!«
    Das Pferd hielt schlitternd vor ihr an. Otter schwang sich aus dem Sattel wie ein vierzig Jahre jüngerer Mann. Sie fiel ihm weinend in die Arme.
    »Woher – woher weißt du, daß wir hier sind?« schluchzte sie, während sie den Barden zu der Stelle führte, wo Linden lag.
    »Kief Shaeldar hat es mir übermittelt«, sagte Otter grimmig. »Er traf Maylin auf der anderen Flußseite. Ich war auf dem Weg nach Hause, als er mir berichtete, was er wußte. Er ist noch auf der Fähre. Rynna, was ist geschehen? Wer waren die beiden Männer?«
    Sie schüttelte den Kopf und kniete sich wieder neben Linden ins Gras. »Ich weiß es nicht«, sagte sie schluchzend. »Otter, hilf mir, ihn wieder aufzusetzen. Es scheint, als bekäme er dann besser Luft.«
    Gemeinsam setzten sie Linden auf, so daß er wieder an Maurynnas Schulter lehnte. Als Otter ihr seinen Umhang geben wollte, schüttelte sie den Kopf. »Ich bin sowieso naß. Bist du sicher, daß Kief Shaeldar unterwegs ist?«
    »Ja. Er hat noch beim Fest versucht, Linden zu erreichen, spürte aber nur Schmerz und Finsternis. Das alarmierte ihn, und er machte sich auf die Suche nach Linden. Unterwegs traf er dann Maylin.«
    Der Barde strich Linden eine nasse Strähne aus dem Gesicht. »Alles, was wir tun können, ist warten, Rynna. Und beten.«
    Der Umstand, daß Otter nun bei ihr war, beruhigte Maurynna etwas, obwohl sie wußte, daß er nicht mehr tun konnte als sie.
    Ihr fiel etwas ein. »Linden versuchte, mir etwas mitzuteilen. Er sagte: ›Fragen gestellte Macht das für dich einen Sinn?«
    Otter schüttelte den Kopf. »Überhaupt nicht. Bist du sicher, daß du ihn richtig verstanden hast? Hm – was könnte es bedeuten?«
    Plötzlich sprang der Barde auf. Seine kräftige, geübte Stimme schallte über die Wiese. »Kief! Hier drüben!«
    Maurynna schaute über die Schulter. Eine Gestalt rannte durch das nasse Gras – in einem Tempo, das – wenn überhaupt – nur wenige Echtmenschen erreichen konnten. Ein silbern leuchtendes Kaltfeuer erhellte Kief Shaeldar den Weg.
    Rutschend kam er vor ihnen zum Stehen. »Macht Platz, ich muß ihn mir ansehen«, befahl der Drachenlord.
    Otter trat zur Seite. Maurynna klammerte sich an Linden, nicht gewillt loszulassen. Sie war bereit, sich mit Kief Shaeldar anzulegen, falls er sie fortschicken wollte, doch zu ihrer Überraschung sagte er nichts, sondern hob nur Lindens Kinn und sah ihm prüfend ins Gesicht.
    Nach einer Weile richtete sich Kief Shaeldar auf. »Schwarze Magie!« spie er aus. »Tretet zurück, beide. Ich brauche Platz.«
    Bevor sie sich weigern konnte, packte Otter sie am Arm und zog sie fort. »Sei nicht dumm, Rynna«, sagte er, als sie sich wehrte. »Er braucht Platz, um sich zu verwandeln.«
    Widerwillig folgte sie ihm. Aber es war Otter, der nach wenigen Schritten stehenblieb.
    »Ahm – Kief? Glaubt Ihr, dies ist eine gute …«
    »Fort mit euch, verdammt noch mal!« brüllte der Drachenlord und warf seinen Umhang ins Gras.
    »Wie Ihr meint.« Der Barde packte wieder ihren Arm und zog sie mit, bis sie den Rand der Wiese erreichten.
    Maurynna warf sich in Otters Arme, als ein Blitz aufflammte und roter Nebel Kief Shaeldar

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