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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Jungen! Weckt alle auf, sucht überall – ich möchte, daß Rann gefunden wird!«
    Linden befahl den meisten Soldaten, sich Tev anzuschließen. Nur eine Handvoll blieb zurück, um Tarina zu bewachen. Selbst die Adligen schlossen sich dem Suchtrupp an.
    Tasha, die beschloß, bei ihrer Patientin zu bleiben, schickte ihre beiden Lehrlinge mit. Linden überlegte, ob auch er mitgehen sollte, wußte aber, daß er kaum helfen konnte. Sie kannten sich im Palast aus, er nicht. Aber nichts zu tun war unerträglich. Er marschierte im Garten umher, die Muskeln vor Anspannung verkrampft, während die Suche sich immer länger hinzog.
    Etwas konnte er doch tun. Er winkte zwei der dagebliebenen Soldaten heran und sagte: »Bringt Herzog Beren her.«
    Es dauerte nicht lange. Tatsächlich kam Beren herbeigerannt, gefolgt von den Soldaten. Mit aschfahlem Gesicht blieb er vor Linden stehen.
    »Was höre ich, Prinz Rann ist verschwunden?« fragte er.
    »Die Soldaten suchen nach ihm«, sagte Linden. »Herzog Beren, was wißt Ihr über seine Pflegerin Gevianna?«
    Beren ballte die Fäuste. »Ich wußte es. Ich wußte, daß mit ihr etwas nicht stimmt. Euer Gnaden, alles, was ich über sie weiß, ist, daß sie früher für Lord Duriac gearbeitet hat.«
    »Und Duriac ist einer von Peridaens Befürwortern«, ergänzte Linden.
    Das Kitzeln in den hintersten Winkeln seines Geistes kam im denkbar ungünstigsten Augenblick. Verärgert zischte er: Verflucht, Otter! Was ist los? Ich habe keine Zeit!
    Hierfür wirst du Zeit haben, Jungchen. Ein Freund von Rynna ist bei mir, und er hat mir ein paar interessante Dinge berichtet, sagte Otter.
    Dann laß hören, sagte Linden grimmig. Jemand hätte beinahe Tarina umgebracht, und Prinz Rann ist verschwunden.
    Überraschung und Entsetzen schlugen ihm entgegen. Was? Was ist passiert?
    Eilig berichtete Linden ihm, was seit der Ratssitzung geschehen war. Und nun warten wir hier, während die anderen nach dem Jungen suchen, sagte er. Otter – ich muß es wissen: Maurynna ist in See gestochen, oder?
    Ich stand auf dem Landungssteg und sah dem Schiff nach. Maurynna ist in Sicherheit.
    Linden seufzte erleichtert. In Ordnung. So, nun erzähl. Wer ist dieser Freund von Rynna, und was hat er dir berichtet? Warte, ich möchte, daß Kief und Tarina es auch hören.
    Er sah zu den beiden anderen Drachenlords hinüber und tippte sich mit zwei Fingern seiner rechten Hand an die Stirn. Kief nickte, einen Moment später auch Tarina. Zufrieden sagte Linden: Also, Otter, schieß los.
    Otter begann: Rynnas Freund heißt Eel. Er ist ein cassorischer Dieb und kennt Casna wie seine Westentasche. Er sagt, daß seit einiger Zeit immer wieder Prostituierte verschwänden. Vor kurzem sah er einen Mann mit einem Lustknaben sprechen, den er kannte – einem Jungen namens Nobbie –, und am nächsten Morgen erfuhr Eel von Nobbies Zuhälterin, daß der Junge verschwunden sei. Heute sah Eel denselben Mann aus einem Lokal kommen und folgte ihm. Eel beobachtete, wie der Mann jemanden traf, der wie ein hochrangiger Bediensteter eines Adligen aussah. Eel glaubte, die Amtskette eines Hofmeisters zu erkennen. Danach wagte er nicht, die beiden weiter zu verfolgen. Statt dessen ging er zu dem Lokal zurück. Ich möchte euch nicht mit Einzelheiten langweilen, deswegen in Kürze: Es gibt dort einen Lagerraum, und Eel schaffte es, sich dort unbemerkt hineinzuschleichen. Neben anderen interessanten Dingen entdeckte er eine Truhe, die offenbar mittels Magie verschlossen ist. Daneben fand er ein Büschel getrocknete Kräuter. Er ist sich sicher, daß es aus der Truhe stammt.
    Otter machte ein Pause. Als der Barde fortfuhr, klang seine Geiststimme beschämt. Ich habe etwas sehr Dummes getan. Ich habe ein wenig von den Kräutern zerrieben und die Krümel gekostet. Ich wurde sofort ohnmächtig. Nur gut, daß Eel und Maylin da waren. Ich hätte mir den Schädel aufschlagen können, als ich umfiel. Aber jetzt geht es mir wieder gut.
    Warum zur Hölle verschwanden Prostituierte – und warum niemand sonst? Kurz darauf kannte Linden die Antwort: weil niemand sie vermissen würde, außer ihre Zuhälter. Und kein Zuhälter würde sich wegen eines vermißten Lustknaben an die Stadtwache wenden. Wenn es eine Gruppe von Leuten gab, aus der man sich gefahrlos bedienen konnte, dann waren es Casnas Huren.
    Aber warum? Einen Moment später glaubte Linden, die Antwort zu kennen: Kief Shaeldar sagte, er hätte in der Magie Blut und Tod gespürt, richtig?
    Richtig.
    Und?

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