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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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ein, daß der Steinquader ihr vorsang.
    Hier war sie sicher. Ohne sich darüber zu wundern, wie eigenartig alles war, schloß Maurynna die Augen und gab sich dem lieblichen Gesang des Steinquaders hin. Es fiel ihr kaum auf, als die goldene Stimme in ihrem Kopf in den Gesang einstimmte.
    Eine Stunde war vergangen, als Heilerin Tasha die Augen aufschlug. Sie sah sich erschöpft um.
    »Es gibt nichts, was ich noch tun könnte, Drachenlord«, sagte sie. Sie stand auf und überließ Kief ihren Platz an Tarinas Bett.
    Kief wischte sich über die Stirn. Sein Gesicht war grau vor Erschöpfung. »Ich verstehe, Heilerin. Vielen Dank für Eure Hilfe.«
    Linden sagte zu ihm im Geiste: Ich habe nachgedacht – was, wenn es noch einen Angriff auf Tarina gibt? Wird Shaeldar schnell genug reagieren können?
    Ihr wißt Bescheid? fragte Kief überrascht.
    Ich habe ihn deutlich gehört, entgegnete Linden trocken. Es war, als würde ich direkt neben einer Kriegstrommel stehen. Er machte eine Pause. Ich dachte, daß Ihr einen neuerlichen Angriff besser abwehren könntet, wenn Ihr …
    … in Drachengestalt wärt. Ihr habt vermutlich recht. Es wäre jedenfalls leichter, Shaeldar zu wecken. Laut sagte Kief: »Heilerin – würde es meiner Seelengefährtin schaden, wenn sie die Nacht im Freien verbrächte? Ich möchte in Drachengestalt über sie wachen.«
    Tasha wirkte nachdenklich. »Nein, Euer Gnaden. Es ist trocken. Vielleicht ist es im Garten sogar kühler und angenehmer für sie. Ich lasse die Soldaten eine Trage herbringen.«
    Kief nickte. »Gut. Die Einzelheiten überlasse ich Euch. Wählt eine Stelle aus, die groß genug ist, um mich zu verwandeln.«
    Die Heilerin schien unsicher. »Äh, Drachenlord …«
    Linden hatte Mitleid mit ihr. »Heilerin Tasha, ich werde Euch begleiten. Ich weiß, wieviel Platz er brauchen wird.«
    Sie verließen gemeinsam das Zimmer. Linden wartete, während die Heilerin den Soldaten vor der Tür Anweisungen bezüglich der Trage gab. Ein Teil von ihm fand, daß er seine Pflicht vernachlässigte. Der andere, logisch denkende Teil hielt dagegen, daß alles, was so viele Soldaten und einen wütenden, seine Seelengefährtin verteidigenden Drachenlord überwinden konnte, kaum von einem Linden Rathan Notiz nehmen würde. Trotzdem fühlte er sich unbehaglich, als er Tasha durch den Gang folgte.
    Lichtbälle aus Kaltfeuer schwebten wie gigantische Glühwürmchen durch den Garten. Linden beobachtete, wie die Soldaten behutsam die Trage absetzten. Kief und Tasha trugen Tarina zu einem Bett, das nach draußen gebracht worden war.
    Kief beugte sich kurz über seine Seelengefährtin. Dann entfernte er sich vom Bett. Linden bedeutete den Soldaten und den wenigen Adligen, mit ihm und Tasha ein Stück nach hinten zu gehen. Er fand sich neben Prinz Peridaen wieder, der ihm nur knapp zunickte.
    Kief stand allein im Mondschein, völlig unbewegt, seine Miene ernst und entrückt. Dann löste sich sein Körper in eine rote Nebelwolke auf. Hinter Linden stieß jemand einen Schrei aus, und nicht wenige Soldaten fluchten oder beteten.
    Einen Wimpernschlag später stand ein brauner Drache im Gras. Kief streckte kurz seine Flügel, dann stakste er zu Tarinas Bett und ließ sich daneben im Gras nieder. Zärtlich schlang er seinen langen Schwanz um ihren Körper, so daß die Schwanzspitze ihre Wange berührte. Sie umschloß sie mit einem Finger.
    »Bequem?« fragte Linden ihn.
    »Es reicht«, sagte Kief. Er hob den Kopf, als aus der Dunkelheit jemand auf die kleine Gruppe zukam. Tasha, die zu ihrer Patientin ging, hörte es schließlich auch. Sie blieb auf halbem Weg zwischen Tarina und den sich neugierig umblickenden Zuschauern stehen.
    Die Unruhe legte sich, als sich herausstellte, daß die beiden Neuankömmlinge Tashas Lehrlinge waren. Sie gingen direkt auf Tasha zu, als hätten sie ihr etwas Dringendes zu berichten. Linden nahm an, daß es den Korb betraf, den der besorgt dreinblickende Quirel in den Armen hielt.
    Linden zog überrascht die Augenbrauen hoch, als Tasha einen Fluch ausstieß, der einem Hafenarbeiter die Schamröte ins Gesicht getrieben hätte, und ihrem Lehrling den Korb aus den Händen riß. Sie nahm den Deckel ab und warf ihn ins Gras. Irritiert folgte Linden den anderen Neugierigen, die sich von dem Schauspiel anziehen ließen.
    »Bist du sicher?« wollte Tasha von Quirel wissen. »Bist du vollkommen sicher?«
    Kief reckte seinen Hals in die Höhe, so daß sein Kopf nun über der Gruppe schwebte. »Worum geht es

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