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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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ist. Wie du gesagt hast, wäre es
womöglich klug,
ihn zu verhören. Du magst beginnen.«
    »Er wird kein Wort
sagen, solange ihr in der Nähe seid. Er wird nicht einmal
aufwachen, solange
ihr in der Nähe seid.« Ohne die Drachenschlangen aus
den Augen zu lassen,
bückte er sich nach Alfred, ergriff einen schlaffen Arm und
lud sich den
Ohnmächtigen, der beileibe kein Leichtgewicht war,
auf die Schulter.
    »Ich nehme ihn mit auf
mein Boot. Falls ich etwas aus ihm herausbekomme, lasse ich es dich
wissen.«
    Der Schlangenkönig
wiegte den aufgerichteten Oberkörper
bedächtig hin und her.
    Er versucht sich
schlüssig zu werden, ob er mich gehen lassen soll
oder nicht, dachte Haplo und
fragte sich, was er im letzteren Fall tun sollte. Vielleicht konnte er
ihnen
Alfred vorwerfen…
    Die Augen der Schlange
glühten auf. »Nun gut. In der Zwischenzeit werden
wir über deinen Plan
beraten.«
    »Laßt euch Zeit«,
brummte Haplo. Er hatte nicht die Absicht wiederzukommen. Alfreds
schlaksigen
Körper geschultert, wandte er sich zum Gehen.
    »Vergebung, Patryn«,
meinte der Schlangenkönig, »aber mir scheint, du
hast deinen Hund vergessen.«
    Haplo hatte ihn nicht
vergessen, sondern mit voller Absicht zurückgelassen. Durch
die Ohren des
Tieres wollte er hören, was gesprochen wurde, nachdem er
gegangen war. Er sah
die Drachenschlangen an.
    Sie wußten Bescheid.
    »Hund, bei Fuß.«
    Haplo schlang den Arm
um Alfreds Beine. Der Oberkörper des Sartan hing mit
baumelnden Armen über
seinem Rücken, wie eine schon etwas zerfledderte
Marionette. Der Hund trottete
hinterdrein und leckte ab und zu tröstend über eine
von Alfreds knochigen Händen.
    Draußen vor der Höhle
atmete Haplo auf und wischte sich mit dem Handrücken
über die Stirn. Es war
seinem Selbstbewußtsein nicht förderlich,
feststellen zu müssen, daß er
zitterte.
    Devon, Alake und
Grundel erreichten die Mündung ihres Tunnels gerade
rechtzeitig, um zu sehen,
wie Alfred aus dem Nichts auftauchte. Hinter einigen
Felsblöcken verborgen,
lauschten und beobachteten sie.
    »Der Hund!« raunte
Devon.
    Alake drückte ihm
mahnend die Hand: er solle still sein. Sie fröstelte und
preßte die Lippen
zusammen, als der Schlangenkönig Haplo drängte,
Alfred zu töten, aber ihr
Gesicht hellte sich gleich wieder auf, als der Patryn erwiderte, er
werde
selbst den Zeitpunkt bestimmen.
    »Ein Trick«, flüsterte
sie den anderen beiden zu. »Eine List, um ihn zu
retten. Ich bin sicher, Haplo
hat nicht wirklich vor, ihn zu töten.«
    Grundel
schien nicht restlos überzeugt zu sein, aber Devon griff nach ihrer Hand
und drückte sie fest. Das Zwergenmädchen
fügte sich verdrossen. Inzwischen war
Haplo gegangen und hatte Alfred mitgenommen. Die Drachenschlangen
begannen zu
debattieren.
    »Ihr habt den Hund gesehen«, sagte ihr
König. Er bediente
sich weiter der Menschensprache, obwohl sie unter sich waren. Den drei
jungen
Leuten, die sich daran gewöhnt hatten zu verstehen,
was die Schlangen sagten,
fiel der Umstand nicht auf.
    »Ihr wißt, was der
Hund bedeutet«, fuhr der König geheimnisvoll fort.
    »Ich nicht!« platzte
Grundel heraus.
    Devon drückte ihr
wieder kräftig die Hand. Die Drachenschlangen nickten
verständig.
    »So geht das nicht«,
sprach der Schlangenkönig weiter. »Diese
Entwicklung ist untragbar. Wir haben
die Zügel schleifen lassen, die Nichtigen fürchten
uns nicht mehr genug. Der
Patryn sollte das perfekte Werkzeug sein, doch er hat sich als schwach
erwiesen. Nicht nur das, wir finden ihn verbrüdert mit einem
Sartan von
allergrößter Macht, einem Drachenmagier, dessen
Leben der Patryn in Händen
hielt, und doch hat er ihn nicht getötet!«
    Gehässiges Zischeln
brandete an den Höhlenwänden hinauf.
    Die drei Lauscher
wechselten überraschte Blicke. Jeder von ihnen
spürte ein leichtes Flattern in
der Magengegend, ein Gefühl der Kälte, das
den Rücken hinaufkroch – das
Mutkraut verlor seine Wirkung, und sie hatten nicht daran
gedacht, einige
Blätter mitzunehmen. Sie rückten trostsuchend
näher zusammen.
    Der Schlangenkönig
reckte den Kopf empor, sein kalter Blick erfaßte
jeden in der Höhle. Jeden.
    »Und dieser Krieg, den
er vorschlägt! Unblutig! Keine Verluste! Unterwerfung,
womöglich Frieden!« Er
spie die Worte verächtlich aus. »Chaos ist unser
Lebenselixier; Tod unser
Speis und Trank. Nein. Unterwerfung war in unserem Plan nicht

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