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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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wieder zerfloß, als mangelte es
entweder an magischem
Können oder Entschlossenheit oder vielleicht an
beidem.
    Die Drachenschlange
beobachtete den Vorgang mit Interesse, obwohl Haplo bemerkte,
daß sie
unmerklich zurückwich, in die Nähe ihrer Vasallen.
    Der Patryn sah genug
von der verschwommenen Gestalt, um zu erkennen, wer es war
– die eine Person,
die er nicht brauchen konnte. Was zum Henker wollte er hier? Vielleicht
eine
Hinterlist. Vielleicht hat Samah ihn geschickt.
    Alfred kam aus dem
Nichts zum Vorschein. Er drehte suchend den Kopf, blinzelte in das
Halbdunkel
und erspähte Haplo.
    »Ich bin so froh, daß
ich dich gefunden habe!« Alfred stieß einen
abgrundtiefen Seufzer aus. »Du
kannst dir nicht vorstellen, wie kompliziert dieser Zauber
ist…«
    »Was willst du?« fuhr
Haplo ihn an.
    »Ich bring deinen Hund
zurück«, verkündete Alfred heiter und
deutete auf das Tier, das sich in der
Luft hinter ihm materialisierte.
    »Wenn ich den Hund
wiederhaben wollte, wäre ich selbst gekommen, um ihn zu
holen…«
    Der Hund entdeckte die
Drachenschlangen und begann laut zu bellen.
    Der Sartan bemerkte
offenbar erst jetzt, wohin seine Magie ihn gebracht hatte. Die
Drachenschlangen
waren mittlerweile erwacht. Mit grausiger Anmut entwirrten sich die
ineinanderverschlungenen Leiber; die Häupter
züngelten.
    »Ach du m-meine Güte«,
stammelte Alfred und sank ohnmächtig zu Boden.
    Der Kopf des Schlangenkönigs
schnellte auf den Hund zu.
    Haplo sprang über den
reglosen Sartan hinweg und packte das Tier am Nackenfell.
    »Hund, sei still!«
befahl er.
    Der vierbeinige
Gefährte seiner früheren Reisen schaute winselnd zu
ihm auf, als sei er nicht
sicher, ob er sich wieder in Gnaden aufgenommen fühlen durfte.
Die
Drachenschlange wand den Oberkörper nach hinten.
    Der Patryn zeigte mit
dem Daumen über die Schulter auf Alfred. »Geh zu
ihm. Paß auf deinen Freund
auf.« Der Hund gehorchte, aber erst, nachdem er den
Drachenschlangen einen
grimmigen Blick zugeworfen hatte, der ihnen riet, Abstand zu
wahren. Dann
trabte er zu Alfred hin und fing an, ihm das Gesicht
abzuschlecken.
    »Gehört dieses
garstige Wesen dir?« fragte der Schlangenkönig.
    »Früher einmal,
Erhabener«, erwiderte Haplo. »Jetzt gehört
es ihm.«
    »Wahrhaftig.« In den
starren Reptilaugen flackerte es. »Es scheint sich dir aber
noch sehr verbunden
zu fühlen.«
    »Vergiß den
idiotischen Hund!« knirschte Haplo, der nahe daran war,
Geduld und
Selbstbeherrschung zu verlieren. »Wir sprachen über
meinen Plan. Was…«
    »Wir besprechen gar
nichts in der Gegenwart eines Sartan«, unterbrach ihn der
Schlangenkönig.
    »Du meinst Alfred?
Aber er ist ohnmächtig!«
    »Er ist sehr
gefährlich«, zischte die Schlange.
    »Ach«, meinte Haplo
und schaute mit hochgezogenen Augenbrauen zu der kläglichen
Gestalt auf dem
steinigen Boden.
    Der Hund stöberte mit
der Nase in Alfreds schütterer Haarpracht.
    »Und er scheint dich
gut zu kennen.«
    Die Ahnung großer
Gefahr lief prickelnd über seine Haut. Warum war dieser
vermaledeite Sartan
nicht von Abarrachs Magmafluten verschlungen worden! Ich hätte
ihn längst
umbringen sollen, und ich werd’s nachholen, sobald sich
wieder eine Gelegenheit
bietet…
    »Töte ihn jetzt«,
sagte der Schlangenkönig.
    Haplo ballte die
Fäuste. »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil man ihn
möglicherweise geschickt hat, um mich zu bespitzeln, und wenn
es so ist, möchte
ich erfahren, wer es getan hat und warum. Dich sollte es auch
interessieren,
da du ihn für so gefährlich
hältst.«
    »Uns kümmert das
nicht. Zwar ist er gefährlich, aber wir wissen uns zu
schützen. Für dich jedoch
bedeutete er eine Gefahr, Patryn. Er ist der Drachenmagier.
Schone ihn nicht!
Töte ihn – jetzt sofort!«
    »Du nennst mich
›Meister‹«, bemerkte Haplo
kühl, »und doch willst du mir befehlen. Nur ein
Mann, mein Gebieter, hat die Macht, das zu tun. Vielleicht
töte ich diesen
Sartan, eines Tages – eines Tages, wenn es mir
gefällt.«
    Aus den Augen der
Schlange lohte ihm rotgrünes Feuer entgegen, das ihn blendete.
Seine eigenen
Augen brannten und schmerzten, doch er wandte nicht den Blick ab. Ihm
war, als
würde er sonst nichts anderes sehen als seinen Tod.
    Dann war es vorüber;
das Feuer erlosch.
    »Uns treibt einzig und
allein die Sorge um dein Wohlergehen, Meister.
Selbstverständlich weißt du
selbst am besten, was zu tun

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