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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Alfred verzweifelt, »ich
wußte nicht… Ich wollte
nicht…«
    »Spar dir die Mühe,
uns noch weiterhin täuschen zu wollen, Patryn«,
sagte der Archont. »Jeder
Schritt dieses ›Alfred‹ wurde
überwacht. Es muß dir leichtgefallen sein, ihn
zu verführen und in das Netz deiner
hinterhältigen Pläne einzuspinnen. Doch in
Anbetracht seiner Unfähigkeit bereust du vermutlich
inzwischen, dich eines
derart tollpatschigen, einfältigen, törichten Narren
als Handlanger bedient zu
haben.«
    »Als ob ich je so tief
sinken würde, mich irgendeines eurer tollpatschigen,
einfältigen, törichten
Rasse auch nur als Wasserträger zu bedienen«,
spottete Haplo. Im Stillen sagte
er zu sich: Wenn es mir gelänge, Samah jetzt gefangenzunehmen,
könnte ich
sofort von hier verschwinden. Das Tauchboot ist bereit, die Runen
werden uns
sicher durch das Todestor bringen…
    Aus den Augenwinkeln
spähte Haplo zum Höhleneingang. Die
Schlangen ließen sich nicht blicken,
obwohl die Anwesenheit des Archonten auf ihrer Insel ihnen nicht
verborgen
geblieben sein konnte. Haplo brauchte sie nicht zu sehen, um zu wissen,
daß sie
alles genau beobachteten; er fühlte, wie sie ihn anstacheln
wollten.
    Kampf, danach
gelüstete es sie. Krieg, Angst, Chaos, Tod.
    »Unser gemeinsamer
Feind ist dort.« Haplo deutete mit ausgestrecktem Arm auf den
Schlupfwinkel der
Kreaturen. »Du solltest dein Volk warnen, Archont. So wie ich
jetzt gehe, um
das meine zu warnen.«
    Er wandte sich ab und
ging zu seinem Schiff.
    »Halt, Patryn!«
    Glühendrote Sigel
explodierten, eine Flammenmauer versperrte Haplo den Weg. Die Hitze
versengte
seine Haut, brannte in seinen Lungen.
    »Du kommst mit mir,
als mein Gefangener«, verkündete Samah.
    Haplo
drehte sich zu ihm herum und lächelte. »Du
weißt, das werde ich nicht. Nicht
ohne Kampf. Und das ist genau, was sie wollen.«
Er deutete wieder auf
die Höhle.
    Alfred streckte beschwörend die Hände aus.
»Archont, hör auf
ihn! Er hat recht…«
    »Schweig, Verräter!
Glaubst du, ich weiß nicht, weshalb du für
diesen Patryn eintrittst? Sein
Geständnis wird deine Schuld besiegeln. Ich nehme dich mit mir
nach Surunan,
Patryn. Es wäre mir lieb, wenn du dich entschließen
könntest, mich freiwillig
zu begleiten. Wenn nicht, wenn du einen Kampf
willst…« Samah zuckte mit den
Schultern. »So sei es.«
    »Ich warne dich,
Archont«, sagte Haplo ruhig. »Wenn du mich nicht
gehen läßt, ist es fraglich,
ob wir drei mit dem Leben davonkommen.« Doch während
er sprach, öffnete er sich
bereits den Strom seiner Magie.
    In der alten Zeit war
es nur selten zum offenen Kampf zwischen Patryn und Sartan gekommen.
Die
Sartan, die den Nichtigen predigten, Krieg sei von Übel,
mußten an ihren Ruf
denken und konnten es sich nicht leisten, in Auseinandersetzungen
hineingezogen
zu werden. Sie fanden raffiniertere Mittel und Wege, ihren Feinden eine
Grube
zu graben. Hin und wieder jedoch eskalierte die schwelende
Feindseligkeit, und
es kam zur Schlacht. Derartige Konfrontationen verliefen immer
spektakulär, oft
tödlich. Sie wurden im geheimen ausgetragen, man konnte nicht
riskieren, daß
die Nichtigen Zeuge waren, wie einer ihrer Halbgötter starb.
    Das Ringen zwischen
Gegnern, die beide über magische Kräfte
verfügen, ist lang und ermüdend,
sowohl geistig wie körperlich. 49 Es kam nicht selten vor, daß Kämpfer schier aus
Erschöpfung zusammenbrachen. Jeder einzelne mußte
nicht nur seinen eigenen
Angriff planen, sondern sich auch gegen die magischen Attacken
seines Gegners
wappnen.
    Verteidigung basiert
auf Mutmaßungen, auch wenn beide Seiten sich
brüsteten, fähig zu sein, den
mentalen Zustand eines Opponenten auszuloten und deshalb
seinen nächsten Zug
vorhersagen zu können. 50
    Solcherart war das
Duell, das Samah und Haplo austragen wollten. Haplo hatte
davon geträumt, sich
danach gesehnt, sein ganzes Leben lang. Es war der
größte Wunsch eines jeden
Patryns, denn mochten sie im Lauf der Jahrhunderte manches vergessen
haben, an
einem hielten sie fest: ihrem Haß. Doch nun, da der Moment,
für den er gelebt
hatte, endlich gekommen war, konnte Haplo ihn nicht genießen.
Der Wein war ihm
zu Essig geworden. Er war sich zu sehr des Publikums bewußt,
der kalten,
starren Schlangenaugen, denen nichts entging.
    Haplo beschwor seine
Magie und fühlte sie erstarken. Euphorie durchströmte
ihn, verdrängte alle
Furcht,

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