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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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die
Drachenschlangen sie gehört haben könnten, kam ihnen
nicht in den Sinn.
    Vor der Höhle blieb
Haplo stehen. Erst ein einziges Mal in seinem ganzen Leben hatte er
ähnlich
lähmende Angst empfunden; das war mit seinem Gebieter vor dem
Tor zum
Labyrinth. Sein Gebieter hatte den Mut aufgebracht einzutreten.
    Haplo nicht.
    »Tritt ein, Patryn«,
zischelte eine Stimme aus der Dunkelheit. »Hab keine Furcht.
Wir verneigen uns
vor dir.«
    Die Runen flammten rot
und blau an Haplos Händen, strahlten durch seine Kleidung.
Weniger von den Worten
der Schlange beruhigt, als von der Gewißheit, wieder
im Vollbesitz seiner
magischen Kräfte zu sein, näherte Haplo sich
dem Höhleneingang.
    Er warf einen Blick
nach drinnen.
    Der blaue Schein der
Tätowierungen spiegelte sich auf den glänzenden
Schuppen der Drachenschlangen.
Sie lagen zu einem widerwärtigen atmenden Hügel
aufgetürmt, ein verschlungenes
Gewirr von Leibern, unmöglich zu sagen, wo einer
aufhörte und der andere begann.
    Es schien, daß die
meisten schliefen, denn es herrschte ein graues, stumpfes
Halbdunkel. Haplo
bewegte sich so geräuschlos, wie ein Patryn es im Labyrinth
früh lernt, wenn er
am Leben bleiben will, doch er hatte kaum den Fuß in die
Höhle gesetzt, als
zwei Augen aus rotgrünem Feuer sich auftaten und ihn
fixierten.
    »Patryn«, lispelte der
Schlangenkönig. »Meister. Du ehrst uns mit deiner
Gegenwart. Bitte komm näher.«
    Haplo leistete der
Aufforderung Folge, obwohl das Jucken und Brennen der Runen
ihn fast zum
Wahnsinn trieb. Er kratzte sich den Handrücken. Hoch
über ihm pendelte der
gewaltige Schädel des Reptils, der Leib blieb im
Knäuel der anderen
verschlungen.
    »Wie ist die Begegnung
zwischen den Nichtigen und den Sartan verlaufen?« erkundigte
sich der Schlangenkönig
träge.
    »Wie nicht anders zu
erwarten«, antwortete Haplo kurzangebunden. Er hatte vor,
seinen Plan zu erläutern,
den Schlangen ihre Anweisungen zu geben und wieder zu gehen. Diese
Kreaturen
flößten ihm unaussprechlichen Widerwillen
ein.
    »Die Sartan…«
    »Vergebung«,
unterbrach ihn die Schlange, »aber könnten wir uns
der Menschensprache
bedienen? In deiner Sprache zu reden ist ermüdend. Die
Menschensprache mag
primitiv sein, aber sie hat ihre Vorzüge. Wenn es dir recht
ist…«
    Es war Haplo nicht
recht. Er fragte sich, was der Grund für diese
Meinungsänderung sein mochte.
Beim erstenmal hatten sie eine lange Unterredung auf Patryn
geführt, ohne daß
dem Schlangenkönig anzumerken wäre, daß es
ihm schwerfiel. Wenn er sich
weigerte, nur um seine Autorität zu demonstrieren? Aber wozu?
Kam es darauf an,
in welcher Sprache sie sich unterhielten? Er wollte sich hier
nicht länger
aufhalten als unbedingt nötig.
    »Also gut«, sagte er
und erklärte seinen Plan in der Sprache der Menschen.
    Die drei Nichtigen
sahen Haplo in der Höhle verschwinden. Der
Widerschein der leuchtenden Runen
vermischte sich mit der Schwärze hinter dem
Felsbogen.
    »Das ist der
Schlupfwinkel der Schlangen«, entfuhr es Grundel laut.
    »Leise!« Devon hielt
ihr den Mund zu.
    »Dahinein können wir
ihm nicht folgen«, meinte Alake flüsternd.
    »Vielleicht gibt es
einen Hintereingang.«
    Sie wanderten am Fuß
der Klippen entlang, suchten und stöberten zwischen Steinen
und Geröll. Der
Boden war feucht und schlüpfrig, überzogen mit einer
dunklen Flüssigkeit, die
aus den Felsen sickerte. Immer wieder rutschten sie aus und fielen hin.
Grundel
fluchte erbittert.
    Die Bergflanke war von
tiefen Schluchten gefurcht. »Als hätte irgend etwas
große Stücke
herausgebissen«, sagte Alake. Aber keine dieser Schluchten
gewährte ihnen
Zugang zur Höhle der Schlangen.
    Entmutigt wollten sie
aufgeben, als sie plötzlich genau das fanden, was sie zu
finden hofften.
    Ein kleiner Tunnel
führte in den Berg hinein. Die drei Freunde unterzogen ihn
einer kritischen
Prüfung; die Wände waren trocken, der Boden eben.
    »Ich höre Stimmen!«
wisperte Grundel. »Es ist Haplo!«
    Sie lauschte, ihre
Augen wurden groß. »Und ich kann verstehen, was er
sagt. Ich habe seine Sprache
gelernt!«
    »Das liegt daran, daß
er Phondra spricht«, dämpfte Alake ihre
Begeisterung.
    Devon unterdrückte ein
Lächeln. »Wenigstens sind wir jetzt nicht nur auf
Vermutungen angewiesen. Ob
wir vielleicht einen Platz finden, von dem aus wir sie
beobachten können?«
    »Gehen wir hier
weiter.« Grundel zeigte

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