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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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vorgesehen. Die
Unsicherheit der Sartan wächst von Tag zu Tag. Sie sind
mittlerweile überzeugt,
allein zu sein in diesem riesigen Universum, das sie geschaffen haben.
Ihre
Zahl ist gering, ihre Feinde sind viele und mächtig. Der
Patryn hat einen guten
Einfall gehabt, für den ich ihm Dank schulde – ihre
Stadt mit Meerwasser
überfluten. Eine geniale Idee. Die Sartan werden
zusehen, wie das Wasser
steigt. Angst wird sich zu Panik steigern. Ihre einzige Hoffnung
– Flucht. Sie
werden gezwungen sein zu tun, was sie in der Vergangenheit stark genug
waren,
nicht zu tun. Samah wird das Todestor öffnen!«
    »Und die Nichtigen?«
    »Wir führen sie an der
Nase herum, säen Streit und Hader, bis aus Freunden Feinde
geworden sind. Sie
werden sich gegenseitig abschlachten und uns nähren mit ihrem
Haß und ihrer
Furcht, bis wir stärker sind als je zuvor. Wir brauchen all
unsere Kraft, um
das Todestor zu bezwingen.«
    Alake zitterte, Devon
legte ihr beschützend den Arm um die Schultern. Grundel weinte
lautlos, mit
zusammengepreßten Lippen. Mit einer zitternden,
staubige Hand wischte sie sich
die Tränen ab. »Und der Patryn?« fragte
eine der Schlangen. »Stirbt er auch?«
    »Nein, der Patryn wird
leben. Erinnert euch: Chaos ist unser Ziel. Sobald wir das Todestor
passiert
haben, werde ich diesen selbsternannten Fürsten des Nexus
aufsuchen und ihm ein
Geschenk bringen – diesen Haplo, einen Verräter an
seinem eigenen Volk. Ein Patryn,
der sich mit einem Sartan verbündet hat.«
    Furcht griff nach den
Herzen der drei Lauscher in ihrem Versteck, breitete sich in
ihnen aus wie
eine schleichende Krankheit. Sie fieberten, froren, die
Hände waren feucht,
der Magen krampfte sich zusammen. Alake versuchte zu sprechen. Ihr
Gesicht war
starr vor Angst, ihre Lippen bebten.
    »Wir müssen Haplo
warnen«, brachte sie heraus.
    Die anderen nickten
stumm, nur wagten sie nicht, sich zu rühren, aus Furcht, die
kleinste Bewegung
könnte die Aufmerksamkeit der Drachenschlangen auf sie lenken.
    »Ich muß zu Haplo.«
Alake krallte die Finger in die Wand des Tunnels und zog sich auf die
Füße. Ihr
Atem ging schwer und stoßweise. Sie wandte sich zum
Gehen.
    Aber das Licht, das
ihnen auf dem Herweg geleuchtet hatte, war erloschen. Es stank
gräßlich nach
verwesendem Fleisch, und in weiter Ferne glaubte sie die
verzweifelten
Klagelaute eines riesigen Lebewesens zu hören, das
unvorstellbare Qualen litt.
    Alake tauchte in die
stinkenden Schwaden und war schon nach wenigen Schritten nicht mehr zu
sehen.
    Devon wollte ihr
folgen, merkte jedoch, daß er seine Hand nicht aus Grundeis
panikerfülltem
Griff befreien konnte.
    »Geh nicht weg!«
flüsterte sie. »Laß mich nicht
allein.«
    Das Gesicht des jungen
Elfen war kalkweiß; in seinen Augen glitzerten ungeweinte
Tränen. »Unser Volk,
Grundel«, sagte er mit erstickter Stimme. »Unser
Volk.«
    Sie schluckte und biß
sich auf die Unterlippe. Zögernd ließ sie seine Hand
los.
    Devon lief den Gang
hinunter, Grundel schnaufend auf den Fersen.
    »Haben die
Nichtigenkinder die Flucht ergriffen?« fragte der
Schlangenkönig.
    »Ja, Erhabener«,
antwortete einer seiner Vasallen. »Wie lautet Euer
Befehl?«
    »Tötet sie langsam,
einen nach dem anderen. Der letzte soll lange genug am Leben bleiben,
um Haplo
berichten zu können, was sie belauscht haben.«
    »Es wird geschehen.
Erhabener.« Die Schlange züngelte
genießerisch.
    »Oh«, fügte der König
beiläufig hinzu, »es soll aussehen, als
wären sie von den Sartan getötet
worden. Dann bringt die Leichen den Eltern der Kinder. Das wird dem
Geschwätz
von einem ›unblutigen Krieg‹ ein Ende
machen.«
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Kapitel 30
Draknor, Chelestra
    Das Tauchboot wirkte
seltsam kläglich und hilflos, es lag bäuchlings am
Ufer wie ein gestrandeter
Wal. Haplo ließ den ohnmächtigen Alfred nicht allzu
sanft auf den Boden fallen.
Der Sartan bewegte Arme und Beine und stöhnte, von Haplo
grimmig beobachtet.
Der Hund wahrte Abstand und schaute ratlos von einem zum
anderen.
    Alfred schlug die
Augen auf. Seinem glasigen Blick war anzumerken, daß er keine
Ahnung hatte, wo
er sich befand oder was passiert war. Dann kehrte die Erinnerung
zurück und mit
ihr die Angst.
    »Sind – sind sie weg?«
fragte er mit zitternder Stimme, stützte sich auf die
Ellenbogen und schaute
gehetzt nach allen Seiten.
    »Was zum Henker hast
du eigentlich vorgehabt?«

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