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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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jeden Gedanken an die Schlangen. Er war jung und
stark, auf dem
Höhepunkt seiner Macht und überzeugt zu
siegen.
    Der Sartan besaß einen
Vorteil, von dem der Patryn nichts ahnte. Samah hatte in seinem langen
Leben
schon häufiger magische Duelle ausgetragen. Haplo nicht.
    Die Erzfeinde standen
sich gegenüber.
    »Geh schon, alter
Junge«, sagte Haplo und gab dem Hund einen Schubs.
»Geh zu Alfred.«
    Der Hund winselte und
schmiegte sich an ihn.
    »Geh!« fuhr Haplo ihn
an.
    Mit hängenden Ohren
gehorchte das Tier.
    »Aufhören! Hört auf
mit diesem Wahnsinn!« schrie Alfred.
    Er setzte sich
stelzbeinig in Bewegung, wahrscheinlich in der verzweifelten Absicht,
sich
zwischen die Kontrahenten zu werfen, doch vergaß er
auf den Weg zu achten,
stolperte über den Hund und fiel der Länge nach hin.
Beide wälzten sich in
einem zappelnden, belfernden Knäuel auf dem Boden.
    Haplo nutzte die
Gelegenheit.
    Die Tätowierungen auf
seiner Haut glühten blau und rot, nahmen in der Luft vor ihm
Gestalt an und
verbanden sich zu einer stählernen Kette, die wie ein
gleißender Blitz auf
Samah zuflog, um ihn zu fesseln und mit der Macht der Runen
außer Gefecht zu
setzen.
    So war es geplant.
    Samah hatte offenbar
die Wahrscheinlichkeit vorhergesehen, daß Haplo
versuchen würde, ihn
gefangenzunehmen.
    Der Archont beschwor
eine Variante, in der er sich nicht mehr am selben Platz befand, wenn
der
Angriff des Patryns erfolgte.
    So geschah es.
    Die stählerne Kette
schlang sich klirrend um nichts.
    Samah stand in einiger
Entfernung daneben und musterte Haplo geringschätzig,
wie er vielleicht ein
Kind angesehen haben würde, das mit Steinen nach ihm warf.
Dann begann er zu
singen und komplizierte Tanzschritte zu vollführen.
    Haplo erkannte einen
Angriff. Er sah sich einer qualvollen Entscheidung
gegenüber und hatte nur den
Bruchteil einer Sekunde Zeit. Entweder setzte er sich gegen die Attacke
zur
Wehr, oder er kam ihm zuvor und hoffte, Samah zu überrumpeln,
der während
seiner nächsten Beschwörung wehrlos war. Leider war
Haplo während eines solchen
Manövers ebenfalls wehrlos.
    Verärgert und zornig
darüber, von jemandem blamiert zu werden, den er als Gegner
nicht ernstgenommen
hatte, wollte Haplo den Kampf so schnell wie möglich beenden.
Die Kette hing
immer noch in der Luft. Haplo änderte die Magie, formte die
Sigel zu einem
Speer und schleuderte ihn gegen Samahs Brust. Er zerbrach an dem
Schild, der
sich in Samahs linker Hand materialisiert hatte, und mit ihm
das Runengefüge.
    Im selben Moment fegte
eine Windbö über die
Wasseroberfläche heran, traf Haplo wie eine riesige
Faust
gegen die Brust und schleuderte ihn zu Boden.
    Der Patryn stürzte
schwer, aber trotz seiner Benommenheit sprang er sofort wieder
auf, eine
instinktive Reaktion, denn im Labyrinth konnte selbst der kleinste
Augenblick
der Schwäche den Tod bedeuten.
    Haplo sprach die
Runen, die Sigel strahlten hell. Er öffnete den Mund, um den
Befehl zu geben,
der diesem unglückseligen Duell ein rasches Ende machen
würde, aber statt der
Beschwörung stieß er einen überraschten
Fluch aus.
    Irgend etwas schlang
sich um seinen Knöchel, zerrte an seinem Bein und versuchte
ihn von den Füßen
zu reißen.
    Haplo war gezwungen,
die Beschwörung abzubrechen. Er senkte den Blick, um zu sehen,
was ihn gepackt
hatte.
    Der lange
Tentakel eines magischen Seeungeheuers war aus dem Wasser aufgetaucht.
Auf sein
eigenes Runengefüge konzentriert, hatte der Patryn
nicht bemerkt, wie es über
den Strand auf ihn zu glitt. Jetzt war er
gefangen, die über und über
mit Sartanrunen bedeckten Schlingen wanden sich um seinen
Knöchel.
    Die Kraft des Wesens war unglaublich. Haplo setzte sich
zur Wehr, doch all seine Anstrengungen führten nur dazu,
daß die Schlingen sich
immer fester zogen. Schließlich wurde er von den
Füßen gerissen, fiel in den
Sand. Er trat nach dem Tentakel, versuchte ihn
abzuschütteln. Wieder mußte er
sich entscheiden. Er konnte seine Magie erschöpfen, um sich zu
befreien, oder
er konnte sie zu einem Gegenangriff nutzen.
    Haplo legte den Kopf
in den Nacken, um seinen Blick auf seinen Feind zu werfen. Samah
beobachtete
ihn selbstgefällig, ein triumphierendes Lächeln auf
den Lippen.
    Wie zum Henker kann er
sich einbilden, schon gewonnen zu haben? frage Haplo sich
wütend. Das blöde
Vieh ist weder giftig, noch versucht es, mich mit seinen anderen

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