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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Sie
liegen einem nur
schwer im Magen.« Ich schnaubte. »Kein Wunder,
daß wir nichts essen können.«
    Alake starrte mich in
verdutztem Schweigen an. Auf Devons Gesicht erschien der Schatten eines
Lächelns.
    »Du hast recht,
Grundel«, gab er zu und musterte verlegen das
blumenbestickte, spitzenbesetzte,
bändergeschmückte, engtaillierte lange
Gewand. Bei den Elfen sind die Männer
fast ebenso schlank wie die Frauen, doch etwas breiter in den
Schultern, und
ich sah, daß hier und dort eine Naht der Belastung nicht
standgehalten hatte.
»Wir sollten über Sabia reden. Ich wollte
es, aber ich hatte Angst, euch weh
zu tun.«
    Alake kniete impulsiv
neben Devon nieder und ergriff seine Hand. »Ich achte dich,
mein Freund, für
deinen Mut und deine Opferbereitschaft. Es gibt keinen Mann, den ich
höher
schätze.«
    Seltenes Lob von einem
Menschen, noch dazu von Alake. Devon war erfreut und
gerührt. Er wurde rot bis
über die Ohren und schüttelte den Kopf. »Es
war reine Selbstsucht«, sagte er
leise. »Wie hätte ich weiterleben können
mit dem Wissen, daß sie den Tod
erleiden mußte – und was für
einen entsetzlichen Tod! Ich sterbe leichten
Herzens, wenn ich nur weiß, daß sie gerettet
ist.«
    Oh, diese
Männer! Ich fragte mich im Stillen, was er wohl glaubte, wie sie sich
fühlte, wenn ihr zu Bewußtsein kam,
daß er sich für sie geopfert hatte. Aber
wie gesagt – Männer! Elfen, Menschen, Zwerge, alle
gleich.
    »Sag schon, wie hast du es geschafft, sie zu
überreden?«
bohrte ich weiter. Wie ich Sabia kannte, und nachdem sie so
entschlossen
gewesen war, mochte ich nicht glauben, daß sie ganz ohne
weiteres nachgegeben
hatte.
    »Habe ich
nicht«, antwortete Devon, während die
Röte in seinem Gesicht sich vertiefte.
»Wenn ihr’s unbedingt wissen wollt, das hat sie überzeugt.« Er hob die
Faust und zeigte die aufgeschürften Knöchel.
    »Du hast ihr eine verpaßt!« Ich
konnte es nicht fassen.
    »Du hast sie
geschlagen!« kam das vornehmere Echo von Alake.
    »Ich flehte sie an,
mich an ihrer Statt gehen zu lassen, aber sie wollte nicht.
Sie ließ sich
nicht überreden. Mir blieb nichts anderes übrig. Ich
war verzweifelt. Ihr könnt
mir glauben, Sabia weh zu tun kostete mich mehr Überwindung,
als ich sagen
kann.«
    Ich zweifelte nicht
daran. Ein Elmasti leidet tagelang Gewissensqualen, nur weil er
versehentlich
auf eine Spinne getreten ist.
    »Und was meinen
Schmuck betrifft, Grundel«, Alake drehte die silbernen Reifen
an ihrem Arm,
»ich bekam ihn von meiner Mutter, als ich geboren wurde. Ich
konnte ihnen nicht
anders mitteilen, wohin ich gehe und was ich tun will. Mir fehlten die
Worte,
um es aufzuschreiben. Wenn meine Mutter sieht, daß
der Schmuck fehlt, weiß sie
Bescheid. Und sie wird es verstehen.«
    Alake trat wieder vor
den Altar. Devon zupfte an dem strammsitzenden Kleiderärmel,
der ihm
wahrscheinlich das Blut abschnürte. Mir war zum Heulen zumute.
Jetzt hatten wir
die Worte ausgesprochen, aber leichter war es deshalb nicht geworden.
    »Soviel zu
Zwergensprichwörtern«, murmelte ich in meine
Backenlocken.
    »Es ist alles bereit«,
sagte Alake, und ich atmete erleichtert auf.
    Sie hat mir verboten,
die Einzelheiten der Zeremonie aufzuschreiben, aber die Mühe
hätte ich mir
ohnehin gespart, denn für mich war das alles nur
unverständlicher Hokuspokus.
Gepökelter Stockfisch spielte eine Rolle (für
Delphine ein besonderer
Leckerbissen), es gab Flötenmusik, Alake singsangte eine Menge
seltsamer Worte
und gab fischähnliche Laute von sich. (Menschen
setzen ihren Stolz darein, die
Delphinsprache zu lernen. Wir könnten es vermutlich auch, aber
wozu? Die
meisten Delphine sprechen ausgezeichnet Zwergisch.)
    Irgendwann während des
Flötenspiels döste ich ein und erwachte mit einem
Ruck aus meinem Nickerchen,
als Alake in verständlichen Worten und mit normaler Stimme
verkündete:
    »Es ist vollbracht.
Die Delphine müßten jetzt zu uns kommen.«
    Sie kommen bestimmt,
dachte ich bei mir, wenn wir den Stockfisch ins Meer werfen. Auf einem
Silberteller auf dem Altar liegend, entfaltete er meiner Ansicht nach
nicht
unbedingt seine größte Nützlichkeit, nur
einen bemerkenswerten Gestank, aber
vielleicht glaubte Alake ja, der ihren Nasen liebliche Duft
würde die flossentragenden
Klatschtanten anlocken.
    Wie man vielleicht
schon erraten hat, setzte ich kein großes Vertrauen in die
Magie von

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