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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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sofortige Reaktion. Es war nicht meine
Schuld.
    Gleich darauf dachte er
unbehaglich: Und wenn doch? Ganz sicher habe ich auch nichts
zu seinem
Gelingen beigetragen.
    Orla machte sich entschlossen auf den Rückweg.
»Wir sind
schon zu lange fort. Die anderen werden sich Sorgen
machen.«
    Das Runenlicht begann
zu verblassen.
    »Er lügt.«
    »Aber Vater, das kann
nicht sein. Er ist ein Sartan…«
    »Ein willensschwacher
Sartan, einfältig, ungefestigt, der lange in der Gesellschaft
eines Patryn
gewesen ist. Für mich steht fest, daß er
beeinflußt wurde. Wir können ihm
keinen Vorwurf machen. Er hatte keinen Berater, an den er sich
wenden konnte,
der ihm beistand in der Zeit der Prüfung.«
    »Lügt er in jedem
Punkt?«
    Samah ließ sich Zeit
mit der Antwort. »Nein, das glaube ich nicht«,
sagte er endlich, nach
gründlichem Nachdenken. »Die Bilder der Unseren, in
ihren Sarkophagen auf
Arianus und was ich in seiner Erinnerung von Abarrach gesehen habe, wo
zu
Leichenfledderern verkommene Sartan die verbotene Kunst der
Nekromantie
praktizieren – das war real, viel zu real. Aber diese
Einblicke waren kurz,
flüchtig. Ich bin nicht sicher, daß ich
ihre Bedeutung, die Zusammenhänge ganz
begriffen habe. Wir müssen ihn genauer befragen, um
herauszufinden, was sich
tatsächlich abgespielt hat. In erster Linie muß ich
erfahren, was es mit diesem
Patryn auf sich hat.«
    »Ich verstehe. Und was
möchtest du, das ich tue, Vater?«
    »Sei freundlich zu
diesem Alfred, Sohn. Ermutige ihn zum Sprechen, horche ihn aus, sei in
allen
Dingen mit ihm einer Meinung, bezeige Mitgefühl. Der Mann ist
einsam,
ausgehungert nach der Gesellschaft von seinesgleichen. Er
verkriecht sich in
einer Schale, die er zu seinem Schutz erschaffen hat. Wir werden sie
durch
Freundlichkeit aufbrechen, und dann können wir damit beginnen,
ihn von seinen
Irrwegen auf den rechten Pfad zurückzuführen.
    Genaugenommen habe ich
bereits einen Anfang gemacht.« Samah warf einen
selbstzufriedenen Blick in den
im Dunkeln liegenden Gang.
    »Tatsächlich?« Sein
Sohn schaute in dieselbe Richtung.
    »Ja. Ich habe den
armen Kerl in die Obhut deiner Mutter gegeben. Ihr wird er sich eher
anvertrauen als uns.«
    »Und wenn sie nun für
sich behält, was sie erfährt?« meinte Ramu.
»Mir kommt es vor, als empfände sie
eine gewisse Sympathie für ihn.«
    »Sie hatte auch früher
schon Mitleid mit jedem Streuner, der an unsere Tür
klopfte.« Samah zuckte mit
den Schultern. »Mehr ist es diesmal auch nicht. Sie ist
loyal. Damals, vor der
Teilung, stand sie zu guter Letzt auf meiner Seite,
unterstützte mich und
stellte ihre Bedenken zurück. So blieb auch den
letzten Zweiflern und
Zauderern keine andere Wahl, als für meinen Plan zu stimmen.
Ja, sie wird mir
sagen, was ich wissen muß. Besonders, wenn sie erst begreift,
daß es unser Ziel
ist, dem Bedauernswerten zu helfen.«
    Ramu verneigte sich
vor seines Vaters Weisheit und schickte sich an zu gehen.
    »Dennoch, Ramu«, Samah
hielt ihn zurück. »Sei wachsam. Ich traue ihm nicht,
diesem… Alfred.«
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Kapitel 9
Im Segensmeer
    Etwas außerordentlich
Merkwürdiges ist geschehen. Ich war zum Glück so
beschäftigt, daß ich nicht die
Zeit fand weiterzuschreiben. Aber jetzt ist endlich alles
ruhig, die Aufregung
hat sich gelegt, und wir kommen dazu, uns zu fragen: Was passiert als
nächstes?
    Wo soll ich anfangen?
Wenn ich zurückdenke, begann alles mit Alakes Versuch, durch
Magie die Delphine
herbeizurufen und mit ihnen zu sprechen. Wir hofften von ihnen
zu erfahren,
wohin unsere Reise ging und was uns an ihrem Ende erwartete, mochte es
auch
schrecklich sein. Die Ungewißheit ist am schwersten
zu ertragen.
    Ich habe immer gesagt,
daß wir im Segensmeer treiben. Das stimmt nicht
genau, wie Devon uns beim Mittagessen
erklärte. Wir bewegen uns in eine bestimmte Richtung, die von
den
Drachenschlangen bestimmt wird. Wir haben keine Gewalt über
das Schiff. Wir
sind nicht einmal imstande, uns dem Ruderstand zu nähern.
    Ein Gefühl unsäglichen
Schreckens überkommt uns, sobald wir es versuchen. Nach
wenigen Schritten beginnt
man zu zittern, kann nicht mehr weitergehen, fühlt sich wie
gelähmt. Man wird
von Todesangst ergriffen und bestürmt mit Visionen
von blutigem Sterben.
Einmal haben wir es gewagt, kamen aber nicht weit, dann flohen wir
entsetzt und
verbarrikadierten uns in unseren Kabinen. Ich träume immer

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