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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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ballte
unwillig die Faust und
runzelte die Stirn. Dann aber gewann er die Beherrschung
zurück.
    »Ich werde dir jetzt
eine Frage stellen und hoffe, du wirst dich bereit finden, sie zu
beantworten.«
    »Wenn es in meiner
Macht steht, sicherlich«, erwiderte Alfred
demütig.
    »Wir müssen unbedingt
mit den Unsrigen auf den anderen drei Welten in Verbindung
treten. Ist das möglich?«
    Alfred hob erstaunt
den Blick. »Aber ich dachte, das hättet ihr
verstanden! Es gibt keine Unsrigen
mehr auf den anderen Welten. Abgesehen natürlich«,
er schauderte, »von den
Nekromanten in Abarrach.«
    »Selbst diese
Nekromanten, wie du sie nennst, sind Sartan«, erinnerte ihn
Samah streng. »Wenn
sie dem Bösen anheimgefallen sind, ist es um so mehr ein
Grund, den Versuch zu
machen, sie zu erreichen. Und wie du selbst zugegeben hast, bist du
nicht auf
Pryan gewesen. Du weißt nicht mit letzter Sicherheit,
daß dort keine der
Unseren mehr leben.«
    »Aber ich
habe mit jemandem gesprochen, der dort gewesen ist«, wandte
Alfred ein. »Er
fand eine Stadt der Sartan, aber keine Spur ihrer Bewohner. Nur
schreckliche
Geschöpfe, die wir erschaffen
hatten…«
    »Und woher stammen diese Informationen?«
donnerte Samah.
»Von einem Patryn! Ich sehe sein Bild in deinen Gedanken. Und
das sollen wir
glauben?«
    Alfred duckte sich.
»Welchen Grund hätte er zu
lügen…«
    »Jeden Grund! Er und
sein Fürst, der plant, uns zu unterwerfen und zu
versklaven!« Samah schlug mit
der Hand auf die Tischplatte. »Jetzt beantworte meine
Frage!«
    Alfred räusperte sich.
»Nun – ich nehme an. Ihr – du
könntest durch das Todestor gehen.« Es war keine
sehr brauchbare Antwort, aber er wußte einfach nicht, wie er
sich aus der
Affäre ziehen sollte.
    »Und die
Aufmerksamkeit der Patryn auf uns lenken? Nein. Wir sind noch nicht
stark
genug, ihm die Stirn zu bieten.«
    »Und doch«, sagte
Orla, »haben wir vielleicht keine andere Wahl.
Erzähle Alfred, was uns
widerfahren ist.«
    »Wir
müssen ihm trauen«, bemerkte Samah bitter,
»obwohl er kein Vertrauen zu
uns hat.«
    Alfred errötete und starrte auf seine Schuhspitzen.
    »Nach der Großen
Teilung begann eine Periode des Chaos. Es war eine furchtbare
Zeit.« Zwischen
Samahs Brauen erschien eine steile Falte. »Wir
wußten, daß es nicht ohne Leiden
und Sterben abgehen würde, glaubten aber, um des
guten Zwecks willen sei es
unumgänglich.«
    »Das ist die
Rechtfertigung aller, die Krieg führen«, meinte
Alfred halblaut.
    Samah erbleichte vor
Zorn.
    Carla mischte sich
ein. »Was du sagst, ist richtig, Bruder. Und es gab Stimmen,
die dagegen
sprachen.«
    Der Archont sah, wie
einige Ratsmitglieder sich unruhig bewegten. »Was
geschehen ist, ist
geschehen«, sagte er in zurechtweisendem Ton, »und
jene Zeit längst vergangen.
Die Kräfte, die wir entfesselten, erwiesen sich als
viel stärker, als wir
erwartet hatten. Wir merkten, zu spät, daß wir sie
nicht zu kontrollieren
vermochten. Viele von uns opferten ihr Leben, um das Inferno zu
beenden, das
über die Welt brauste. Vergebens. Wir konnten nichts
weiter tun, als in
hilflosem Entsetzen zuschauen und, nachdem alles vorüber war,
versuchen, die zu
retten, denen es gelungen war zu überleben.
    Die Erschaffung der
vier Welten verlief erfolgreich, wie auch die Internierung unserer
Feinde. Wir
nahmen die Nichtigen und brachten sie zu Häfen des Friedens
und der Sicherheit.
Ein solcher Hafen war Chelestra.
    Chelestra war unser
größter Stolz. Sie schwebt in der Dunkelheit des
Universums wie ein
wunderschöner, blauweißer Edelstein. Chelestra
besteht zur Gänze aus Wasser,
das bis zu einer gewissen Dicke durch die Kälte des Raums zu
Eis erstarrt ist.
Als Herz setzten wir dieser Welt eine Meersonne ein, die das
Wasser erwärmt
und auch die Durnai, im Winterschlaf befindliche Lebewesen,
die die Meersonne
umkreisen. Die Nichtigen bezeichnen sie als Meermonde. Unser Plan sah
vor, daß
die Nichtigen, nachdem sie einige Generationen lang hier bei uns gelebt
und
sich eingewöhnt hatten, in den Meermonden ihren Lebensraum
finden sollten. Wir
hingegen wollten auf diesem Kontinent bleiben.«
    »Dann ist das hier
kein Meermond?« Alfred hob verwirrt die Brauen.
    »Nein, wir brauchten
etwas Festeres, eine Umgebung, die größere
Ähnlichkeit mit unserer alten Heimat
hatte. Himmel, Sonne, Bäume, Wolken. Dieses Domizil ruht auf
einer gewaltigen

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