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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Felsformation, die man sich wie einen gigantischen Kelch vorstellen
muß. Runen
der Macht überziehen sowohl die Innen- als auch die
Außenseiten mit einem
verschlungenen Muster. Das Innere der Schale ist mit einer
Schicht aus geschmolzenem
Stein ausgekleidet, wiederum überzogen von einer
Oberflächenkruste
vergleichbar der unserer alten Welt. Dort schufen wir unsere
Landschaft,
Flüsse, Täler, Seen, Äcker, Wiesen.
Über allem wölbt sich die Himmelskuppel
und hält das Meer zurück, das Licht der Meersonne
jedoch dringt hindurch und
scheint auf das großartige Werk, das wir geschaffen
haben.«
    »Du meinst«, sagte
Alfred ehrfürchtig, »daß wir von Wasser
umgeben sind?«
    »Das Türkisblau über
uns, von dem du glaubst, es sei der Himmel, ist kein Himmel, wie du ihn
kennst,
sondern Wasser«, erklärte Orla
lächelnd. »Wasser, das wir mit anderen Welten
teilen könnten, zum Beispiel Abarrach.« Ihr
Lächeln erlosch. »Wir kamen
hierher als Verzweifelte, in der Hoffnung auf einen Neubeginn
in Frieden. Statt
dessen fanden wir Tod und Zerstörung.«
    »Wir erbauten diese
Stadt mittels unserer Magie«, fuhr Samah fort.
»Auch die Nichtigen lebten hier.
Eine Zeitlang ging alles gut. Dann erschienen Ungeheuer aus unbekannten
Tiefen.
Erst konnten wir es nicht glauben. Alle Geschöpfe der neuen
Welten hatten wir
geschaffen, diese aber nicht. Es waren Scheusale,
gräßlich anzusehen. Sie
stanken nach Fäulnis und Verwesung. Die Nichtigen nannten sie
Drachen, nach
mythischen Wesen der Verlorenen Welt.«
    Gedankenbilder begleiteten
Samahs Worte. Alfred folgte seinem Bericht mit Auge und Ohr und sah
sich
zurückversetzt in eine vergangene Zeit…
    …Samah stand draußen, auf den Stufen der
großen
Freitreppe vor der Ratshalle und schaute gereizt und verärgert
über die
neuerbaute Stadt Surunan. Erhabene Schönheit umgab ihn von
allen Seiten, doch
er fand keinen Trost darin, sie erschien ihm wie Hohn. Jenseits der
hohen,
glänzenden, blumenbewachsenen Stadtmauer
hörte er die Stimmen der Nichtigen
gegen den Marmor branden wie die Wogen eines sturmgepeitschten
Meeres.
    »Sag ihnen, sie sollen
nach Hause zurückkehren«, trug der Archont seinem
Sohn Ramu auf. »Sag ihnen,
alles wird gut werden.«
    »Wir haben es ihnen
gesagt, Vater«, erwiderte Ramu. »Sie weigern
sich.«
    »Sie haben Angst«,
erklärte Orla, die sah, wie an der Stirn ihres Gatten die
Zornesadern
schwollen. »Sie sind in Panik. Man kann es ihnen schwerlich
verdenken. Nach
allem, was sie durchgemacht und erlitten haben.«
    »Und was
haben wir erlitten? Daran denken sie
nie!« gab Samah verbittert zurück.
    Er schwieg eine Zeitlang und horchte auf die Stimmen.
Man
konnte die verschiedenen Rassen unterscheiden: das heisere
Schreien der
Menschen, die melodischen Klagen der Elfen, den
dröhnenden Baß der Zwerge. Ein
furchterregender Chor, der sich zum ersten Mal seit seinem Bestehen zu
einem
bedrohlichen Unisono vereint hatte, statt daß eine
Partei versuchte, die
andere zu übertönen.
    »Was verlangen sie?«
fragte er endlich.
    »Sie haben Angst vor
diesen sogenannten Drachen. Sie wollen, daß wir die Tore zu
unserem Teil der
Stadt öffnen«, berichtete Ramu. »Sie
glauben, hier sicherer zu sein.«
    »Aber das ist Unsinn!
Dieselbe Magie schützt ihre eigenen
Häuser!«
    »Wie könnte man
verlangen, daß sie das begreifen«, meinte Ramu
geringschätzig. »Sie sind wie
Kinder, die sich vor Blitz und Donner ins Bett der Eltern
flüchten.«
    »Dann öffnet die Tore.
Laßt sie herein. Man soll Raum schaffen so gut es geht und
versuchen, den
Schaden, den sie anrichten werden, auf ein Minimum zu
beschränken. Es darf
kein Zweifel daran aufkommen, daß es sich nur um einen
vorübergehenden Zustand
handelt. Die Mitglieder des Rats werden hinausgehen, um die
Ungeheuer zu
vernichten, und sobald das getan ist, erwarten wir, daß die
Nichtigen friedlich
in ihre Häuser zurückkehren. Oder zumindest so
friedlich, wie man es von ihnen
erwarten kann«, fügte er bissig hinzu.
    Ramu neigte den Kopf
und ging, um die Anordnungen seines Vaters auszuführen. Die
übrigen Senatoren
nahm er als Helfer mit.
    »Die Drachen haben bisher
keinen Schaden angerichtet«, meinte Orla.
»Und ich bin des Tötens müde. Ich
bitte dich nochmals, Samah, mit ihnen zu reden, um Genaueres
über sie und ihre
Absichten in Erfahrung zu bringen. Vielleicht sind sie bereit zu
verhandeln.«
    »All

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