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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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miteinander verbunden waren. Der Geruch von verbranntem Holz
erfüllte den
Raum. Ich mußte niesen.
    Schließlich war er
fertig. Der Kreis war vollendet. Er beugte sich zurück,
begutachtete ihn einen
Moment und nickte zufrieden. Derweil betrachtete ich prüfend
seine Finger, die
aussahen, als wäre nichts gewesen.
    Haplo stand auf und
trat in die Mitte des Kreises, den er gezeichnet hatte. Erst schwach,
dann
immer stärker verströmten die Muster ein blaues
Licht, und plötzlich stand
Haplo nicht mehr mit den Füßen auf dem Deck. Er
schwebte in der Luft, getragen
von nichts weiter als dem rätselhaften Schein.
    Ich keuchte und sprang
so hastig auf, daß der Stuhl umkippte.
    »Grundel, bleib hier«,
sagte er rasch, machte eine Bewegung, und bevor ich es wußte,
war der Spuk vorbei.
Haplo stand zumindest wieder mit beiden Beinen auf dem Boden, wie der
Eine es
für seine Geschöpfe gewollt hat, aber das blaue Licht
flimmerte noch. »Du
kannst etwas für mich tun.«
    »Was?« Ich hielt mich
so weit entfernt von dem unheimlichen Licht wie nur
möglich.
    »Hol den Eimer und
schütte Wasser auf den Kreis.«
    Ich musterte ihn
argwöhnisch. »Das ist alles?«
    »Das ist alles.«
    »Was wird passieren?«
    »Ich bin mir nicht
sicher. Vielleicht gar nichts.«
    »Und warum tust du’s
nicht selbst?«
    Er bemühte sich um ein
freundliches Lächeln, aber seine Augen blieben kalt und hart.
»Ich habe den Eindruck,
daß das Wasser mir nicht recht zuträglich
ist.«
    Ich überlegte. Einen
Eimer Wasser über ein paar verkohlte Planken zu
schütten war bestimmt nicht
sehr gefährlich. Außerdem wollte ich unbedingt
sehen, was als nächstes
passierte.
    Er hatte nicht
übertrieben mit seiner Angst vor dem Wasser. Kaum
bückte ich mich nach dem
Eimer, brachte Haplo sich hinter einem großen
Faß in Sicherheit, um nicht doch
versehentlich von einem Spritzer getroffen zu werden.
    Ich goß das Wasser
über den Kreis bläulich schimmernder,
fremdartiger Zeichen.
    Das Licht erlosch
augenblicklich. Ungläubig sah ich zu wie die Brandspuren in
den Planken zu verblassen
begannen.
    »Aber das kann nicht
sein!« Ich ließ den Eimer fallen und wich hastig
ein paar Schritte zurück.
    Haplo kam hinter dem
Faß hervor. Am äußeren Rand des sich rasch
auflösenden Kreises blieb er stehen.
    »Deine Stiefel werden
naß«, machte ich ihn aufmerksam.
    Nach dem grimmigen
Ausdruck auf seinem Gesicht zu urteilen, kümmerte ihn das
jetzt nicht mehr. Er
streckte den Fuß in den Kreis, über den Punkt, an
dem das Licht ihn eben noch
in der Schwebe gehalten hatte. Nichts geschah. Es hallte dumpf, als der
gestiefelte Fuß aufstampfte.
    »In meinem ganzen
Leben habe ich nie etwas gesehen oder von etwas
gehört, das…« Er brach ab, als
ihm offenbar ein neuer Gedanke durch den Kopf schoß.
»Warum? Was kann das
bedeuten?« Sein Gesicht verfinsterte sich, er ballte
die Faust. »Die Sartan!«
    Er fuhr herum, stürmte
wortlos an mir vorbei und aus dem Laderaum. Ich hörte seine
Schritte im Gang,
das Zuschlagen seiner Tür. Ich trat vorsichtig an die Stelle
heran, wo sich der
Kreis befunden hatte. Die Brandmale waren so gut wie völlig
verschwunden. Die
hölzernen Planken waren naß, doch ansonsten
unversehrt.
    Wir drei, Alake, Devon
und ich, aßen allein zu Abend. Alake klopfte an Haplos
Tür und rief seinen
Namen, erhielt aber keine Antwort. Enttäuscht und
niedergeschlagen kam sie zu
uns zurück.
    Ich erzählte ihr und
Devon nichts von meinem Erlebnis. Ich bezweifelte,
daß sie mir glauben würden,
und hatte keine Lust auf einen langen Disput. Schließlich
hatte ich keinen
Beweis, außer einem Wasserfleck auf dem Boden des Laderaums.
    Aber wenigstens kenne
ich die Wahrheit.
    Was immer die Wahrheit
sein mag.
    Später mehr. Ich bin
so müde, daß ich den Stift nicht mehr halten kann.
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Kapitel 13
Surunan, Chelestra
    Alfred verbrachte
viele angenehme Stunden bei ausgedehnten
Spaziergängen durch die Straßen
Surunans. Wie ihre Bewohner, war die Stadt aus ihrem langen,
künstlichen
Schlummer erwacht und kehrte erstaunlich schnell zum Alltagsleben
zurück. Was
ihn verblüffte, waren die vielen Leute. Offenbar hatte er nur
eine von
zahlreichen Katakomben entdeckt.
    Unter der Leitung des
Rats arbeiteten die Sartan daran, ihre Stadt wieder in der
ursprünglichen
Schönheit erstrahlen zu lassen. Sartanmagie ließ
tote Pflanzen grünen,
restaurierte eingestürzte Gebäude,

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