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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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damit ausgelassen gegen die Schulter geboxt hätte. »Natürlich hatte ich Glück! Ich habe sie vor einer Viertelstunde gefunden. Einer der Männer wußte sogar, wo die Kapelle liegt, so daß er John Chester hinführen kann. Anschließend wird er umkehren und die anderen in Zweier- und Dreiergruppen nachholen. Theoluf wird bis zuletzt dableiben, um sicherzustellen, daß alle fortkommen, ohne bemerkt zu werden. Ich bin weitergeritten, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.«
    Er hob die Stimme.
    »Kommt«, sagte er so laut, daß die Umstehenden es hören konnten. »Das Fleisch mag uns zwar ausgegangen sein, aber ich habe noch eine Flasche Wein. Kommt mit, alter Freund!«
    Er klopfte Jim auf die Schulter und lenkte sein Pferd von den Linien fort. Jim folgte ihm, und gemeinsam ritten sie von der Frontlinie weg, nicht in Richtung Kapelle, sondern zurück zum Wald. Sobald sie im Schutz der Bäume angelangt waren, machten sie jedoch wieder kehrt und galoppierten auf die Kapelle zu.
    Als sie dort anlangten, waren bereits ein Dutzend Männer eingetroffen. John Chester trat ihnen breit lächelnd entgegen.
    »Gut gemacht, John!« meinte Brian überschwenglich, ließ sich vom Pferderücken hinuntergleiten und wies einen der Bewaffneten an, sich um ihre Pferde zu kümmern. »Und zwar von Anfang bis Ende. Wir werden noch einen Ritter aus Euch machen!«
    »Ich danke Euch für das Kompliment, Sir Brian«, sagte John Chester, »doch ich glaube, Ihr wißt sehr wohl, daß ich einen schlechten Anführer abgegeben hätte, wäre ich ganz auf mich allein gestellt gewesen. Theoluf und die erfahreneren Bewaffneten waren es, die Ordnung gehalten und dafür gesorgt haben, daß auch alle das Ziel erreicht haben.«
    »Aber Ihr habt dazugelernt, John? Ha?« Brian knuffte ihn so grob, daß es kaum noch als freundschaftlich durchgehen konnte, woran sich John Chester allerdings nicht zu stören schien. »Das ist die Hauptsache. Ihr habt dazugelernt. Lernt nur fleißig weiter, dann werden meine Worte schon noch wahr werden. Die Ritterschaft gewinnt man nicht allein auf dem Schlachtfeld – wenngleich Ihr dazu noch Gelegenheit bekommen werdet, bevor die Sonne zweimal untergegangen ist, oder ich müßte mich sehr täuschen!
    Laßt uns nun«, meinte er zu Jim, »hineingehen und sehen, wie Seine Hoheit die Zeit totgeschlagen hat.«
    Brian und Jim betraten Seite an Seite die Ruine. Als sie jedoch zu dem schmalen, mit Steinen übersäten Gang gelangten, der einmal ein Seitenschiff gewesen war, mußten sie hintereinander gehen, und Jim übernahm die Führung. Am Ende des Seitenschiffs saß der Prinz mehr oder weniger bequem auf seinen Habseligkeiten, mit denen er die harte Steinunterlage gepolstert hatte. Aragh lag vor ihm. Sie waren in ein Gespräch vertieft.
    Es überraschte Jim, daß Aragh mit seiner leisen, grollenden Stimme den Großteil der Unterhaltung bestritt. Als er Jim und Brian gewahrte, brach er ab und sah ihnen entgegen.
    »Der Herr Wolf ist sehr weise«, sagte Edward. »Er würde einen guten Lehrmeister abgeben. Ich habe viel von ihm gelernt.«
    Aragh öffnete den Rachen und lachte lautlos.
    »Erst ›brav‹ und nun ›weise‹«, sagte Aragh. »Das wird ja immer besser.«
    »Wohl wahr, ich habe noch viel zu lernen«, meinte Edward ernsthaft, »und da ich noch jung bin, mißachte ich häufig das Gold der Weisheit, wenn ich darüber stolpere. Das jedenfalls tue ich im Moment nicht. Wenn ich einmal König bin, werde ich Verantwortung tragen. Dann werde ich Wissen und Weisheit brauchen. Denn dies ist der Anbruch eines neuen Zeitalters, Mylords; in meiner Generation bricht eine neue Zeit an.«
    »Mir wäre das gar nicht recht«, knurrte Aragh. »Ich bin ein Anhänger der alten Lebensweise und möchte nicht, daß sich irgend etwas ändert. Aber wenn mir jemand zuhört, dann rede ich mit ihm.«
    »Und ich habe Euch gerne zugehört«, sagte Edward. »Es ist eine neue Erfahrung für mich, jemandem Gehör zu schenken, der mich weder fürchtet noch sonderlich schätzt. Jemandem, dem selbst ein Mann von meiner Abstammung in mancherlei Hinsicht unterlegen ist.«
    »Ich glaube, Hoheit, daß wir alle bisweilen voneinander lernen können«, sagte Jim. »Jedenfalls haben wir die englischen Linien erkundet und unsere Leute gefunden. Sie kommen in Zweier- und Dreiergruppen hierher; und bald werden wir dreißig bis fünfzig tapfere Männer hier haben, nebst den Bogenschützen, die Dafydd noch mitbringen mag.«
    »Eine armselige Streitmacht, fürwahr«, sagte der

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