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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sondern auch den falschen Prinzen umgeben wird, denn der wird sicherlich zugegen sein, um beiden Armeen zu signalisieren, daß er auf französischer Seite steht.«
    »Ich glaube, was der Bogenschütze da sagt, hat Hand und Fuß«, meinte unerwartet der Prinz.
    »Da haben Euer Hoheit wohl recht«, sagte Brian. »Aber wie sollen wir Euch so dicht an ihn heranbringen, Dafydd?«
    »Ach, das«, antwortete Dafydd mit sanftem Lächeln. »Das überlasse ich Euch Rittern, die Ihr mit Stahl gewappnet und gerüstet seid. Denn wer auch immer sich diesen Rittern nähern will, darf nicht so ungeschützt daherkommen wie ich und diese drei Bogenschützen, sondern muß gepanzert sein wie Ihr. Ihr wißt doch, daß in einer solchen Schlacht die Bogenschützen, sobald der Feind sich nähert, äußerst wirkungsvoll sind. Auf kurze Distanz aber sind sie so gut wie tot.«
    »Wohl wahr, Dafydd«, sagte Jim, nicht nur, um Dafydd Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, sondern auch um die Diskussion zu beenden. »Wie wir es bewerkstelligen sollen, in die Nähe des Königs zu gelangen, das ist meine Sache. Auch unsere Bewaffneten müssen uns gepanzerten Anführern folgen, sonst würden sie den Zusammenprall mit denen, die gewappnet und gerüstet sind wie wir, nicht überstehen. Wahrscheinlich würden sie den Zusammenprall kaum besser verkraften als Ihr mit Euren Bogenschützen. Zufällig habe ich mir darüber bereits Gedanken gemacht.«
    »Es wäre von großem Nutzen«, meinte Brian nachdenklich, »wenn Ihr uns in Drachengestalt vorausgehen und zumindest ihre Pferde scheu machen würdet. Wenn sie die Pferde beruhigen müssen, können sie uns weniger Widerstand entgegensetzen. Allerdings wäre das eines Gentlemans unwürdig, James, wie Ihr wohl wissen werdet. Magie sollte sich nur mit Magie messen; andernfalls ist es so, wie Dafydd gesagt hat, denn dann handelt es sich um einen höchst ungleichen Kampf.«
    »Könnt Ihr Euch wirklich in einen Drachen verwandeln, Sir James?« fragte der Prinz fasziniert.
    »Ja, Hoheit«, antwortete Jim, »wenngleich es ansonsten mit meinen magischen Kräften nicht weit her ist.«
    »Er ist allzu bescheiden, Euer Hoheit«, sagte Brian. »Er hat uns in Malvinnes Burg hineingeführt und sicher wieder herausgebracht. Aber das wißt Ihr ja selbst.«
    »Das ist wohl wahr«, sagte der Prinz. »Aber ich würde wirklich gern einmal sehen, wie Ihr Euch in einen Drachen verwandelt, Sir James.«
    »So wie ich gern noch einmal in die Burg eines Magiers eindringen möchte, um einen Prinzen zu befreien«, knurrte Aragh. »Möglich ist es schon; allerdings tut man es nur aus ganz besonderen und sehr schwerwiegenden Gründen heraus.«
    Die Ritter im Umkreis des Prinzen wichen unwillkürlich zurück, als erwarteten sie, daß diesem ob des Rüffels der königliche Kragen platzen werde. Zur Verwunderung aller Anwesenden schaute der Prinz allerdings lediglich nachdenklich drein.
    »Auch damit habt Ihr recht, Herr Wolf«, sagte er. »Wieder einmal habt Ihr mich darauf hingewiesen, daß ich nachdenken soll, bevor ich rede. Ich stehe in Euer aller Schuld; und ich bin überzeugt, daß es guter Gründe und großen Mutes bedurfte, mich aus Malvinnes Gefangenschaft zu befreien.«
    Bevor ein peinliches Schweigen entstehen konnte, wandte sich Brian eilends an Jim.
    »James, Ihr habt gesagt, Ihr hättet Euch Gedanken darüber gemacht, wie wir in die Nähe des Königs gelangen können«, sagte er. »Bedenkt, daß Raoul uns soeben darauf hingewiesen hat, daß der König in der dritten Abteilung stehen wird, gedeckt vom Großteil der französischen Armee.«
    »So ist es«, sagte Jim. »Deshalb beabsichtige ich, mit all unseren Männern einen weiten Bogen zu schlagen und mich dem König von hinten zu nähern, wo sie einen Angriff am wenigsten erwarten werden.«
    Brian schaute skeptisch drein. Sir Raoul ebenfalls.
    »Leichter gesagt als getan, Sir James«, meinte Raoul. »Hinter der dritten Linie kommen der Troß, die Gefolgsleute, die Pferdeburschen; der ganze Pöbel im Gefolge einer Armee. Wenn Ihr dort durchstoßen wollt, werden Pferde und Männer erschöpft sein, bevor sie den Ring um den Prinzen auch nur erreicht haben; während die Leibgarde mittlerweile gemerkt haben wird, daß Ihr Euch von hinten nähert.«
    »Zweifellos«, entgegnete Jim, »aber wenn ich auch in der Schlacht keine Magie anwenden würde, so halte ich es doch für gerechtfertigt, sie dafür einzusetzen, uns an einen Ort zu bringen, von wo aus ein Angriff erfolgversprechend

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